Auffällige Merkmale auf der Haut lassen sich nicht nur durch Operation, Laser oder Peeling behandeln, sondern zum Teil auch durch eine Hautabschleifung (Dermabrasion oder Microdermabrasion). Zu den Befunden, die sich durch Abschleifen der Hautoberfläche im betroffenen Bereich behandeln lassen, gehören bestimmte Faltenbildungen, besonders im Lippenbereich, sowie Narben, verhornte Hautstellen, Muttermale, Pigmentstörungen und Tätowierungen. Gute Erfolge können bei der Methode erzielt werden, wenn der jeweilige Befund oberflächlich ist. Beeinträchtigungen der Augenlider können jedoch nicht durch Hautabschleifung therapiert werden.
Meist ist für den Eingriff eine Betäubung erforderlich, dessen Art sich vor allem nach der Größe des zu behandelnden Befundes richtet. Häufig gibt man eine örtliche Betäubungsspritze oder eine Betäubungssalbe, bei großen Behandlungsarealen muss manchmal eine Vollnarkose erfolgen. Gelegentlich ist bei kleinen Defekten keine Schmerzausschaltung notwendig.
Bei der Hautabrasion werden mittels eines Schleifinstrumentes oder eines Sandstrahlgerätes die oberen Hautschichten mitsamt Narben abgetragen. Die Behandlung dauert an, bis feine Blutpünktchen erkennbar sind. Daraufhin wird meist eine Salbe aufgebracht und die Stelle mit einem Verband oder einem Pflaster versorgt.
Die Dauer der Behandlung hängt vom Behandlungsziel und der zu behandelnden Hautveränderungen ab. Eine Mikrodermabrasion kann zwischen 15 und 60 Minuten dauern. Schon eine Virtelstunde reicht aus, um eine sichtbare Fältchenreduzierung zu erzielen.
Die Mikrodermabrasion kann mehrmals wiederholt werden, wenn zwischen den Behandlungen genügend Abstand eingehalten wird. Grundsätzlich sind mehrere Termine notwendig, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Da der Effekt der Mikrodermabrasion nicht dauerhaft ist, sollte die Behandlung alle vier Wochen wiederholt werden.
Dabei kommt es darauf an, welches Behandlungsziel erwünscht ist. Um Aknenarben, Pigmentflecken und Verhornungen zu entfernen, wird die Behandlung alle zwei Wochen wiederholt. In dieser Zeit kann sich die Haut regenerieren.
Bei einer zu geringen Behandlungstiefe sind oft noch Reste des ursprünglichen Befundes vorhanden. Bei zu starken Abschleifen dagegen kann es durch die Beeinträchtigung tieferer Gewebeschichten zu Rötung und Narbenbildung kommen, was auch langfristig bestehen bleiben kann. Durch Wundheilungsstörungen können sich ebenfalls überschießende Narben bilden, die unter Umständen Schmerzen und weitere kosmetische Beeinträchtigungen verursachen. Es ist nicht auszuschließen, dass es aufgrund der Behandlung sogar zu einer ästhetischen Verschlechterung kommt. Bei der Abrasion von Akne sollte man darauf achten, dass keine aktuelle Entzündung vorliegt, da diese sich weiter verbreiten kann. Falls sich Ausführungsgänge von Hautdrüsen durch die Behandlung schließen, können Hohlräume (Zysten) entstehen. Diese sollten möglichst eröffnet werden. Des Weiteren kann es durch den Eingriff zu Blutungen, Nachblutungen und Nervendurchtrennungen mit Taubheitsgefühl kommen. Allergische Reaktionen verschiedener Ausprägung auf verwendete Materialien und Substanzen können auftreten.
Meist wird durch den Eingriff eine kosmetische Verbesserung des Hautzustandes erreicht. Der Erfolg ist abhängig vom Ausmaß der ursprünglichen Beeinträchtigung. Nicht immer ist eine komplette Beseitigung möglich. Das Vorgehen lässt sich bei ungenügendem Resultat auch wiederholen, weil nur oberflächliches Hautgewebe entfernt wird. Allgemein lässt sich sagen, dass im Gesichtsbereich gute Ergebnisse erzielt werden können, wohingegen z.B. an den Innenseiten von Armen und Beinen meist eher geringere Verbesserungen zu sehen sind. Bei entfernten Muttermalen ist nicht selten ein späteres verstärktes Wachstum von Haaren der Fall. Es ist des Weiteren zu beachten, dass durch die Methode die Haut nicht wieder elastischer gemacht werden kann und dass die natürliche Hautalterung weiterhin abläuft.
Vor, während und nach der Dermabrasion sollte man nicht rauchen, da hierdurch der Heilungsprozess beeinträchtigt wird. Als Richtwert gelten hierfür zwei Wochen vor und vier Wochen nach der Behandlung.
Nach einer ambulanten Behandlung sollte sich der Patient von einer erwachsenen Person abholen lassen. Auto fahren und auch das Betätigen von Maschinen sollte einen Tag lang unterlassen werden. Wichtige Entscheidungen sollte man ebenfalls nicht treffen.
Krusten, die sich nach dem Abschleifen bilden, müssen so belassen werden, sie fallen nach einigen Tagen von alleine ab. Es ist oft hilfreich, eine geeignete Salbe aufzubringen. Die behandelte Stelle sollte für die folgenden Wochen und Monate vor zu großer Sonneneinstrahlung geschützt werden, da sich ansonsten auffällige Pigmentierungen ergeben können.
Die Kosten für eine Microdermabrasion liegen pro Sitzung bei 80 bis 150 Euro. Die genauen Kosten sind abhängig vom Arzt, Art Umfang und der Dauer der Behandlung.
aktualisiert am 16.11.2023