Weicht der Zyklus einer Frau deutlich von dem normalen 28-tägigen Monatszyklus ab, spricht der Mediziner von Zyklusstörungen. Diese können sowohl körperliche als auch seelische Gründe haben. Zyklusstörungen, die seelische Ursachen haben, können sehr gut selbst behandelt werden, während die Störungen, denen körperliche Ursachen zugrunde liegen, in ärztliche Hände gehören.
Menstruationsstörungen können in unterschiedlichen Formen auftreten. Der Zyklus kann zu lang oder zu kurz sein, die Blutung kann zu stark oder zu schwach sein oder komplett ausbleiben. Häufig klagen Frauen über Regelbeschwerden (Dysmenorrhoe) wie krampfartige Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein.
Zyklusstörungen können aus verschiedenen Gründen auftreten, zum Beispiel, wenn die betroffene Patientin die Pille abgesetzt hat oder eine vorangegangene Schwangerschaft vorliegt. Aber auch Tumore, Entzündungen oder Polypen können dafür sorgen, dass der Zyklus schwankt. Deswegen ist ein Arztbesuch angeraten, wenn die Patientin Unregelmäßigkeiten beobachtet, die über einen längeren Zeitraum anhalten oder spezifische Symptome aufweisen. Ein Arzt sollte dann aufgesucht werden, wenn zwischen den einzelnen Zyklen häufiger Schmierblutungen auftreten, bei verstärkter Monatsblutung über mehrere Zyklen und wenn der Monatszyklus auf einmal länger oder kürzer ist, also die Blutungshäufigkeit gestört ist. Grundsätzlich ist es wichtig, dass die betroffene Patientin den Rat eines Arztes einholt, um der Ursache ihrer Beschwerden auf den Grund zu gehen.
Wenn organische Ursachen vom behandelnden Arzt ausgeschlossen wurden, spielen oft seelische Gründe eine große Rolle. Stress, Ärger, Angst, falsche Ernährung können unter Umständen auch zu Zyklusstörungen führen. Wichtig ist, dass der Arzt die Patientin vorab gründlich untersucht. Manche Erkrankungen können hormonell behandelt werden.
Liegen seelische Gründe vor, kann die Patientin selbst viel dazu tun, um die Beschwerden zu mildern oder ganz abzustellen, zum Beispiel durch das Erlernen von Entspannungstechniken (beispielsweise Yoga, autogenes Training) und einer Umstellung der Lebensumstände.
Gegen Bauchschmerzen können die gute alte Wärmflasche oder ein erhitztes Kirschkernkissen helfen. Die abgegebene Wärme wirkt entkrampfend und entspannend. Einigen Betroffenen helfen Massagen und das Einreiben mit Lavendel- oder Melissenöl.
Einen entspannenden und entkrampfenden Effekt auf die Muskulatur haben Bäder mit pflanzlichen Zusätzen wie Kamille, Lavendel oder Fichtennadel.
Auch die Alternativmedizin hält Heilmittel bereit. So sind in der Apotheke sogenannte Phytoöstrogene erhältlich, mit denen Zyklusstörungen rein pflanzlich behandelt werden können. Die Medikamente enthalten Wirkstoffe aus der Traubensilberkerze und aus dem Mönchspfeffer. Diese wirken ähnlich wie Östrogen und können helfen, Störungen zu regulieren.
Ist das seelische Gleichgewicht etwas durcheinander geraten, kann unter Umständen Johanniskraut weiterhelfen. Hier sollte aber vor der Einnahme mit dem Frauenarzt gesprochen werden. Hopfen, Melisse, Baldrian und Passionsblumenkraut können beruhigend wirken. Diese Kräuter eignen sich gut zum Aufbrühen als Tee. Klassische Kräuter gegen Frauenbeschwerden sind Schafgarbe und Frauenmantel.
Spielt zusätzlich noch die Verdauung verrückt, können Pfefferminze, echte Kamille, Kümmel oder Fenchel helfen. Die Blüten, Samen, Halme und Wurzeln sollten allerdings in der Apotheke gekauft werden, um eine gute Qualität mit der richtigen Menge an wirksamen Substanzen zu erhalten.
In der Hömöopathie können folgende Mittel zum Einsatz kommen: Belladonna, Cimicifugia, Crocus, Pulsatilla und Sepia. Bei den Schüßlersalzen eignen sich Nr. 4 (Kalium chloratum), Nr. 7 (Magnesium phosphoricum), Nr. 1 (Calcium fluoratum) und Nr. 2 (Calcium phosphoricum).
Insbesondere bei einem verlängerten oder verkürzten Zyklus hat sich eine Akupunktur-Behandlung bewährt.
Zusätzlich unterstützt eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und hinreichender körperlicher Aktivität den regelmäßigen und beschwerdearmen Zyklus. Sport, wenn er mäßig betrieben wird, kann durchaus dazu beitragen, den Bauchraum zu lockern und zu entspannen. Auf einschneidende Diätmaßnahmen oder äußerst belastende Sportübungen sollte aber verzichtet werden.
Zyklusstörungen können auch hormonell behandelt werden, zum Beispiel durch die Gabe von Lynestrenol, Norethisteron und Progesteron. Diese gehören zu den Gestagenen, die den Zyklus in Schwung bringen.
Falls ein Kinderwunsch besteht, ist die Regulierung des Zyklus besonders sinnvoll. Besteht jedoch keiner, ist die Patientin relativ beschwerdefrei und leidet nur unter leichten Störungen, ist eine Therapie nicht zwingend erforderlich.
aktualisiert am 16.02.2022