Zyklusstörungen können ganz verschiedene Ursachen haben. Es können sowohl körperliche als auch seelische Ursachen vorliegen. Schließlich wird der Zyklus im Körper der Frau von Hormonen gesteuert. Dieses hormonelle Gleichgewicht ist wichtig und hat Folgen für die Fertilität, also die Fruchtbarkeit, wenn es ins Wanken gerät. Bei unregelmäßigem Zyklus ist es dennoch möglich, dass eine Eizelle befruchtet wird. Wichtig für eine Schwangerschaft ist, dass ein Eisprung stattfindet, damit sich überhaupt eine befruchtete Eizelle einnisten kann. Deswegen können Frauen, die sich bereits in den Wechseljahren befinden, durchaus noch schwanger werden. Bei ihnen ist der Zyklus zwar unregelmäßig, aber ein Eisprung (Ovulation) nicht ausgeschlossen.
Wenn Frauen die Pille abgesetzt haben, um schwanger zu werden, kann es vorkommen, dass sie unter Zyklusstörungen leiden. Es dauert meist eine gewisse Zeit, bis sich der Hormonhaushalt wieder auf ein normales Level eingependelt hat. Dieser Zustand ist aber kein Anhaltspunkt dafür, dass die Frau in dieser Zeit nicht schwanger werden kann. Ein Eisprung kann trotzdem stattfinden. Ob dies der Fall ist, kann mit der Temperaturmethode überprüft werden. Kurz nach dem Eisprung steigt die Körpertemperatur circa um 0,3 bis 0,5 Grad an. Danach fällt sie wieder ab. Das wird bisweilen auch als Verhütungsmethode angewendet, da die Zeit der Fruchtbarkeit abgeschätzt werden kann. Manche Frauen spüren den Eisprung als leichtes Ziehen im Unterleib.
Möchte die Patientin ganz sicher wissen, ob bei ihr ein Eisprung stattgefunden hat oder nicht, ist ein Besuch beim Gynäkologen unerlässlich. Dieser kann anhand einer Hormonkurve eine Ovulation feststellen. Ist dies nicht der Fall, sollten zunächst körperliche Ursachen ausgeschlossen werden. Diese können unter anderem Funktionsstörungen oder Wucherungen am Eierstock oder an der Hirnanhangdrüse sein. In vielen Fällen liegen Störungen des Hormonhaushalts vor.
Liegen hormonelle Ursachen zu Grunde, können diese in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden. Je nachdem, welche Ursache vorliegt, kann der Eisprung medikamentös angeregt beziehungsweise ausgelöst werden. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann ebenfalls am fehlenden Eisprung schuld sein. Diese kommt bei rund zehn Prozent der Frauen mit Zyklusstörungen vor. Die Behandlung dieser Erkrankung führt ein Endokrinologe (Facharzt für das Hormonsystem) oder ein Internist durch.
Wichtig ist, nicht mit Akribie an den Schwangerschaftswunsch heranzugehen. Denn übersteigertes Verhalten kann durchaus auf den Körper Einfluss nehmen und eine Schwangerschaft verhindern. Eine gesunde Lebensweise ist nicht nur für eine Ovulation förderlich, sondern insgesamt für das körperliche Wohlbefinden. Keine Frau hat den perfekten Zyklus, es sind immer wieder Abweichungen möglich. Wenn die Zyklusstörungen jedoch über einen längeren Zeitraum auftreten, kann das ein Anzeichen für eine Erkrankung sein.
aktualisiert am 29.04.2016