Viele Frauen leiden jeden Monat unter Menstruationsbeschwerden, geplagt von Übelkeit, Bauchschmerzen und Stimmungsschwankunden. Manchmal treten Regelbeschwerden auch ohne Periode. Gründe dafür können Erkrankungen sein. Auch eine Schwangerschaft kann Beschwerden ohne Regelblutung auslösen, da gerade in der Anfangszeit die Gebärmutter sich ausdehnt und das hormonelle Zusammenspiel sich ändert. Nicht immer deuten Regelschmerzen außerhalb der Periode auf eine ernsthafte Erkrankung hin. Was löst Regelbeschwerdern ohne Periode aus?
Ein Grund für Regelschmerzen ohne Periode kann eine Blasenentzündung sein. Die Symptome sind mit starken Regelschmerzen vergleichbar. Kommen noch Schmerzen beim Wasserlassen hinzu, deutet dies mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass es sich um eine Blasenentzündung handelt. Gegebenfalss muss eine Blasenentzündung medikamentös behandelt werden, da die Entzündung unter Umständen auf weitere Organe übergreifen kann.
Regelschmerzen ohne Periode können auch durch gutartige Geschwüre verursacht werden. Myome entstehen aus Muskelzellen und werden durch Hormone beeinflusst. Sie können Druckgefühl und Schmerzen im Unterbauch verursachen, bei ungünstiger Lage sogar zur Unfruchbarkeit führen.
Eine Adnexitis, die Entzündung von Eierstock und Eileiter, kann ebenfalls ähnliche Beschwerden auslösen. Nicht selten kommt es durch ungeschützen Geschlechtsverkehr zu einer Entzündung von Eierstock und Eileiter. Neben den Schmerzen tritt in den meisten Fällen auch Fieber auf. Es können auch Übelkeit, Rückenschmerzen und Schmerzen beim Sex auftreten.
Bei der Endometriose wächst Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle. Insbesondere einige Tage vor der Menstruation können heftige Schmerzen auftreten. Das ist für betroffene Frauen sehr unangenehm. Die Schmerzen können sich als Bauch-, Rücken und Beckenschmerzen äußern. Die Blutung während der Periode ist stärker als gewohnt. Treten die Beschwerden immer wieder auf, ist das ein Hinweis auf eine Endometriose. Parallel können auch Verstopfung, Durchfall oder Blähungen entstehen.
Jeder Zyklus einer Frau läuft unterschiedlich ab. Einige sind weitgehend beschwerdefrei, andere leiden wiederum sehr unter Nervosität und Schmerzen, bevor sie ihre Periode bekommen. Wenn die Regelblutung sich nicht einstellt, die Frau aber dennoch Schmerzen hat, sollte ein Gynäkologe aufgesucht werden. Hier können organische Gründe vorliegen, wie zum Beispiel eine Eileiterschwangerschaft.
Bei einer Eileiterschwangerschaft nistet sich das befruchtete Ei nicht wie eigentlich vorgesehen in der Gebärmutter ein, sondern bleibt im Eileiter. Die ersten Anzeichen sind von einer normalen Schwangerschaft nicht zu unterscheiden. Unter anderem bleibt die Periode aus. Allerdings kann es sein, dass in einem etwas fortgeschrittenen Stadium Schmierblutungen auftreten können, etwa zwischen der sechsten und neunten Woche. Bleibt die Eileiterschwangerschaft dann immer noch unbemerkt, kann es zu einem Eileiterriss, einer Ruptur, kommen. Eileiterschwangerschaften sind grundsätzlich lebensbedrohlich und bedürfen einer umgehenden medizinischen Behandlung.
Desweiteren können Regelbeschwerden ohne Blutungen ein fehlender Eisprung sein. Während eines normalen Zyklus baut sich nach dem geglückten Eisprung Gebärmutterschleimhaut auf. Nistet sich keine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter ein, wird die Schleimhaut wieder abgestoßen. Die Frau bekommt ihre Periode. Findet aber kein Eisprung statt, dann baut sich auch keine Gebärmutterschleimhaut auf. Häufig liegt auch ein verlängerter oder verkürzter Zyklus vor. Auslöser hierfür kann ein Tumor oder eine Zyste am Eierstock sein, der die Hormonproduktion beeinflusst. Werden Zyste oder Tumor entfernt, wird sich der Zyklus wieder normalisieren.
Manchmal können Unterleibsschmerzen auch auf eine Gebärmuttersenkung hinweisen. In den Wechseljahren kann es ebenfalls vorkommen, dass die Frau zwar Regelschmerzen hat, aber keine Periode bekommt.
Wenn es das erste Mal ist, dass Sie Regelschmerzen außerhalb der normalen Periode haben, ist es wichtig ist, einen Arzt aufzusuchen. Erste Anlaufstelle ist ein Gynäkologe, sobald Regelschmerzen ohne Menstruationsblutung auftreten. Es muss gerade während der Zeit der Fertilität (Fruchtbarkeit) einer Frau eine gründliche körperliche Untersuchung durchgeführt werden, um zum Beispiel eine Eileiterschwangerschaft auszuschließen. In weiteren Fällen ist eine andere organische Ursache wie ein Tumor auszuschließen.
Ist die Lebensqualität so stark beansprucht, dass man nur noch im Bett vor lauter Schmerzen liegt, dann sollte man sich auch ärtlichen Rat suchen.
Dr. med. Arne Schäffler, Gesundheit heute, 3 unveränderte Auflage, 2014
Frankfurter Rundschau - Wann sind Regelschmerzen noch normal und wann müssen Sie zum Arzt: https://www.fr.de/ratgeber/gesundheit/wann-sind-regelschmerzen-noch-normal-wann-arzt-gehen-sollten-11111221.html (online, letzter Aufruf: 04.09.2019)
Apotheken Umschau - Ausbleiben der Regelblutung (Amenorhoe): https://www.apotheken-umschau.de/ausbleiben-der-regelblutung (online, letzter Aufruf: 04.09.2019)
Welt - Hinter Regelschmerzen kann eine Krankheit stecken: https://www.welt.de/gesundheit/article153397665/Hinter-Regelschmerzen-kann-eine-Krankheit-stecken.html (online, letzter Aufruf: 04.09.2019)
aktualisiert am 04.09.2019