Durch die „Pille danach“ kann eine ungewollte Schwangerschaft verhindert werden, wenn zum Beispiel das Verhütungsmittel versagt hat. Durch die kurzfristig erhöhte Hormonzuführung bei der Pille danach kann es durchaus zu Zyklusverschiebungen kommen. Dieses Medikament ist freiverkäuflich in der Apotheke erhältlich.
Das Hormon Levonorgestrel, das zu den Gestagenen (sogenannten Schwangerschaftshormonen) gehört, verhindert den Eisprung und die Einnistunge der Eizelle in der Gebärmutter. Voraussetzung hierfür ist, dass der Eisprung noch nicht stattgefunden hat. Die Pille danach kann diesen bis zu fünf Tage nach hinten verschieben. Allerdings wirkt sie nicht, wenn die Eizelle sich bereits in der Gebärmutter eingenistet hat. Die Pille danach ist keine Abtreibungspille. Sie schützt auch nicht dauerhaft vor einer ungewollten Schwangerschaft, wie es ein Ovulationshemmer, die sogenannte Anti-Baby-Pille, tut.
Die Pille danach sollte relativ zeitnah nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Denn je eher die Einnahme erfolgt, umso sicherer ist es, dass sie wirkt. Nach 24 Stunden sinkt die Wirksamkeit bereits auf 85 Prozent. Erfolgt nach der Einnahme der „Pille danach“ erneut ungeschützter Verkehr, besteht trotzdem ein Schwangerschaftsrisiko.
Es kann nach Einnahme der „Pille danach“ zu Schmierblutungen kommen. Auch der Zyklus kann sich bis um eine Woche nach vorn oder nach hinten verschieben. Das kommt sogar häufiger vor. Setzt die Periode allerdings gar nicht mehr ein, ist ein Gang zum Gynäkologen angeraten. Dann ist das Risiko einer möglicherweisen Schwangerschaft hoch. Es sind aber auch Fälle bekannt, bei denen sich die Blutung um bis zu zwanzig Tage nach hinten verschoben hat.
Gelassenheit ist hier nicht der richtige Ratgeber. Ein Besuch beim Frauenarzt ist in diesem Fall dringend empfohlen. Außerdem können nach der Einnahme leichtes Unwohlsein und Bauchschmerzen auftreten. Auch Spannungsgefühle in der Brust und Schwindel sind keine Seltenheit. Zudem treten Müdigkeit und Erschöpfung auf.
Die Pille danach kann die Wirkung der Anti-Baby Pille ebenfalls beeinflussen. Deswegen sollte bis zum nächsten Zyklus zusätzlich verhütet werden. Erbricht die Betroffene drei Stunden nach Einnahme der Pille danach, sollte die Einnahme wiederholt werden, so dass der Wirkstoff auch im Körper ankommt.
Die Wirkung ist fraglich, wenn das Mittel nach dem Eisprung vorgenommen wurde. Ist die Betroffene unsicher, sollte sie einen Gynäkologen aufsuchen. Als Alternative gibt es noch die „Spirale danach“, die bis zu fünf Tage nach dem Eisprung verhindert, dass sich die Eizelle einnisten kann.
Die Pille danach ist kein Verhütungsmittel. Je häufiger sie eingenommen wird, umso mehr sinkt ihre Wirksamkeit. Zudem kann es sein, dass die Nebenwirkungen stärker werden.
aktualisiert am 15.04.2016