Viele Frauen leiden unter Menstruationsbeschwerden. Die Stärke und Form der Beschwerden ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Einige verspüren nur ein unangenehmes Ziehen im Unterleib, während andere unter sehr starken Schmerzen leiden, oft das Haus gar nicht verlassen können oder nur eingeschränkt belastbar sind. Menstruationsbeschwerden können durchaus genetisch veranlagt sein. Es können aber psychische Ursachen wie Stress oder andere Probleme zugrunde liegen. Nicht in allen Fällen kann eine Hormontherapie Abhilfe schaffen, aber sie ist eine von verschiedenen Möglichkeiten der erfolgreichen Behandlung von Menstruationsbeschwerden, da Hormone beim monatlichen Zyklus eine wichtige Rolle spielen.
Während des Menstruationszyklus bereitet die Gebärmutter sich darauf vor, ein befruchtetes Ei aufzunehmen, damit es sich einnisten kann. Findet keine Befruchtung statt, wird die aufgebaute Schleimhaut vom Uterus wieder abgestoßen. Die Frau bekommt ihre Regelblutung. Hier zieht sich die Gebärmutter zusammen, damit die Schleimhaut abtransportiert wird. Dieser Vorgang wird von manchen Frauen als sehr schmerzhaft empfunden. Die Beschwerden können oft noch von Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen begleitet werden. Auch Schmerzen, die oft noch in den Rücken ausstrahlen, sind keine Seltenheit. Hier kann unter Umstanden eine Hormontherapie, also die Gabe eines hormonellen Empfängnisverhütungsmittels, helfen.
Eine Hormonbehandlung ist immer mit dem behandelnden Arzt beziehungsweise Gynäkologen abzustimmen. Leidet die Patientin unter starken Menstruationsbeschwerden, kann die Gabe der Anti-Baby-Pille oder eines anderen hormonellen Verhütungsmittels (Hormonspirale, Drei-Monatsspritze) Abhilfe schaffen. Gerade die Anti-Baby-Pille als hormonelle Therapie ohne die vordergründige Verhütungsabsicht ist bei Menstruationsbeschwerden oft hilfreich. Durch die im Verhütungsmittel enthaltenen Hormone (meist eine Kombination aus Östrogen und Gestagen) wird der Eisprung im Körper unterdrückt und führt zu einer Abmilderung der Monatsblutung. Auch Hormonpräparate, die nur Gestagen enthalten, kommen in einigen Fällen zum Einsatz.
Mit der Hormonbehandlung können die daraus resultierenden Beschwerden wie z. B. Schmerzen meist beseitigt oder zumindest gelindert werden. So können auch zu heftige Blutungen, andauernde Blutungen oder Zwischenblutungen reduziert werden.
Unter Umständen kann auch eine Endometriose an den starken Menstruationsbeschwerden schuld sein. Hier hat sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter gebildet. Betroffen können davon prinzipiell alle Organe sein, meist sind es die Eileiter und Eierstöcke. Diese „externe“ Gebärmutterschleimhaut unterliegt dem monatlichen Zyklus genau so wie die Schleimhaut in der Gebärmutter. Das kann zuweilen mit starken Schmerzen verbunden sein. Bei einer Endometriose hilft meist nur ein operativer Eingriff. Sobald die Pille oder andere hormonelle Verhütungsmittel im Fall einer Endometriose abgesetzt werden, treten die Beschwerden erneut auf.
Wichtig ist, dass die Patientin die Einnahme mit ihrem behandelnden Gynäkologen bespricht. Dieser findet dann die richtige „Pille“ für seine Patientin.
aktualisiert am 14.03.2020