Das größte Gelenk des Menschen ist das Kniegelenk. Es ist von allen Gelenken den größten Belastungen ausgesetzt. Schließlich ist das Gelenk gemeinsam mit den Beinen nicht allein für das Tragen des Körpergewichts verantwortlich. Das Gelenk macht Bewegungsabläufe der Beine überhaupt erst möglich.
Jedes gesunde Gelenk produziert Gelenkschmiere (Synovia), die unter anderem aus Wasser, Proteine, Enzyme und Hyaluronsäure besteht. Sobald sich zu viel Wasser in den Gelenken ansammelt, handelt es sich um eine Reaktion auf krankhafte Veränderungen im Inneren des Gelenks. Man spricht von einem Kniegelenkserguss.
Ein Gelenkerguss an sich ist niemals die Ursache, sondern ein Symptom, das auf eine Erkrankung hinweist. Es kann sich entweder um die Reaktion auf eine Verletzung (zum Beispiel ein Kreuzbandriss oder eine Meniskusverletzung) oder um einen Reizzustand handeln. Bei einer Verletzung kommt es zu einer Einblutung in das Gelenk, was zu einem Gelenkerguss führt. Bei einem Reizzustand, wenn das Gelenk überlastet ist, dann werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Es wird mehr Gelenkflüssigkeit produziert, um das Gelenk zu schützen. Eine Abklärung erfolgt beim Orthopäden und davon ist auch die Behandlung entscheidend.
Die Ursache eines Kniegelenkserguss nach einer Operation ist klar. Bei jedem chirurgischen Eingriff am Knie wird zwangsläufig Gewebe verletzt, wodurch es zu Einblutungen in das Gelenk kommen kann und die die Ansammlung von Flüssigkeit provoziert wird. Ein Gelenkerguss zieht den Heilungsprozess in die Länge. Außerdem kann er sehr quälend und schmerzhaft sein und das Laufen erschweren. Deshalb legt der Chirurg im Normalfall bereits während der Operation eine Drainage. Über diesen kleinen Schlauch können Wundsekret, kleinste Gewebeteilchen, Blut und andere Körperflüssigkeiten gut ablaufen. Die vernähte Drainage wird häufig am Tag nach der Operation (abhängig von der Art der Operation) gezogen. Abhängig von der Operation kann sie mehrere Tage verbleiben. Dabei ist es wichtig, dass aus der Wund keine oder nur noch wenig Flüssigkeit rauskommt. Nach Ziehen der Drainage kommt es nur in Ausnahmefällen zu einem Gelenkerguss.
Grundsätzlich ist eine Schwellung nach einer Knieoperation völlig normal und sollte kein Grund zur Sorge sein. Diese kann bis zu sechs Wochen anhalten. Es kommt vor, dass Patienten nach der Meniskusoperation mit einer geringen Wasseransammlung im Knie aus dem Krankenhaus entlassen werden. Dann verlässt sich der Arzt auf die Selbstheilungskräfte des Körpers, der kleine Gelenkergüsse meist selbst in den Griff bekommt. Der Patient kann das Abheilen des Gelenkergusses unterstützen. Zu den Maßnahmen, die gut für das Knie sind, zählen:
Die wichtigste Maßnahme ist die Ruhigstellung. Das betroffene Bein sollte möglichst wenig belastet werden. Geht die Schwellung nicht zurück, vergrößert sie sich oder fühlt sich das Knie plötzlich warm an, dann ist der erneute Gang zum behandelnden Arzt vernünftig. Er wird aufgrund der Krankengeschichte abwägen, welche weitere Vorgehensweise angemessen ist.
Krankhafte Wasseransammlungen im Gelenk können durch medizinische Behandlungen gebessert oder beseitigt werden. Dazu gehören:
Die Gelenkpunktion besteht darin, mit einer Kanüle in das Kniegelenk reinzugehen und das überschüssige Wasser herauszuziehen. Damit kann zum einen eine Druckentlastung erzielt werden und zum anderen kann die gewonnene Ergussflüssigkeit von einem Labor untersucht werden. Finden sich Bakterien darin, dann ist die Behandlung mit Antibiotika erforderlich. Allerdings treten Kniegelenksergüsse nach einer Punktion häufig erneut auf. Daher muss möglichst die Ursache der Wasseransammlung herausgefunden und behandelt werden.
NHS - University Hospitals Plymouth - Recovering from an Arthroscopy: https://www.plymouthhospitals.nhs.uk/recovering-from-an-arthroscopy (online, letzter Abruf: 21.11.2019)
MedicalNewsToday: What ist Water on the Knee?: https://www.medicalnewstoday.com/articles/187908.php (online, letzter Abruf: 21.11.2019)
aktualisiert am 21.11.2019