Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten der Behandlungsformen bei einer Meniskusverletzung. Das gilt auch für die medikamentöse Therapie zur Schmerzlinderung und -bekämpfung.
Sind die knorpeligen Strukturen innerhalb des Kniegelenks verletzt, wird der behandelnde Arzt mehrere Untersuchungen durchführen, bevor er einen endgültigen Therapieplan benennt. Bis dahin kann jedoch Zeit vergehen – Zeit, in der sich der Patient mit Schmerzen durch den Alltag quälen muss. Um die Zeit bis zu Beginn einer Therapie zu überbrücken, stehen rezeptfreie Schmerzmittel zur Verfügung.
Ebenso sind Schmerzmittel sinnvoll, wenn bei einer nichtoperativen (konservativen) Behandlung der Meniskusschäden die Beschwerden gelindert werden sollen. Auch nach einer Operation besteht häufig der Bedarf nach Schmerzmedikamenten.
Für Schmerzen, die keiner starken Medikamente, aber trotzdem einer Linderung bedürfen, kommen folgende rezeptfreie Arzneimittel infrage.
Ein Analgetikum bezeichnet die Gruppe der Arzneimittel mit vorrangig schmerzstillender oder schmerzlindernder Wirkung. Man teilt sie in betäubende (opioide, narkotische) und nicht-betäubende (nicht-opioide, nicht-narkotische) Hauptgruppen. Betäubende Schmerzmittel, die das Risiko der Abhängigkeit bergen, sind ohne Rezept nicht erhältlich.
Analgetika eignen sich zur medikamentösen Therapie von akuten und chronischen Schmerzen. Sie besitzen auch leicht fiebersenkende Eigenschaften. Im Gegensatz zu den weiter unten im Text angeführten NSAR (nicht-steroide Antirheumatika) wirken sie nicht entzündungshemmend. Rezeptfreie Analgetika sind beispielsweise:
Verschiedene Fieber- und Schmerzzustände werden mit Paracetamol behandelt. Das rezeptfreie Arzneimittel ist unter anderem in Form von diversen Tabletten, als Brausetabletten und -pulver sowie als Zäpfchen erhältlich. Es empfiehlt sich, vor Einnahme die Packungsbeilage zu studieren oder am besten gleich die Anwendung mit dem Arzt zu besprechen.
Die Acetylsalicylsäure wird in der Öffentlichkeit meist mit dem rezeptfreien Arzneimittel Aspirin® gleichgesetzt. ASS ist jedoch auch in anderen Pharmazeutika mit anderem Namen enthalten. Oft bei Kopfschmerzen sowie als blutverdünnendes Mittel bei Gefäßerkrankungen eingesetzt, kann Aspirin auch bei Meniskusschäden und Gelenkschmerzen Linderung verschaffen. Der Wirkstoff sollte jedoch nicht verharmlost werden. Insbesondere eine langfristige Therapie weist Nebenwirkungen auf, die besonders im Bereich des Magens, Darms, der Nieren und der Leber vorkommen. Aufgrund der gerinnungshemmenden Wirkung lässt sich ASS in den Wochen vor und nach einer Operation nicht einsetzen. Ansonsten wird das Risiko für Blutungen oder Nachblutungen deutlich erhöht.
Nichtsteroide Antirheumatika (NSAR) haben eine schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung. Diese Präparate enthalten kein Cortison. Sie wirken schnell bei starken bis sehr starken Schmerzen. Rezeptfreie NSAR sind beispielsweise:
Ibuprofen ist das Mittel erster Wahl zur Behandlung von Schmerzzuständen entzündlich rheumatischer Beschwerden. Dazu zählen beispielsweise Arthrose, Rheuma oder Gicht. Schmerzen nach Sportverletzungen, die sich beispielsweise an den Muskeln, Sehnen oder Bändern äußern, können damit erfolgreich behandelt werden. Sie wirken zudem fiebersenkend. Das rezeptfrei erhältliche Ibuprofen wird in Form von Tabletten, Weichkapseln, Granulat und als orale Suspension angeboten.
Das rezeptfrei erhältliche Diclofenac ist ein Medikament, das als vielseitiges Mittel (Breitbandtherapeutikum) angesehen werden kann. Es hilft bei diversen unterschiedlichen leichten Erkrankungen. Das Präparat wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Bei akuten Gelenkentzündungen verschafft es schnelle Linderung. Diclofenac wird unter anderem in Form von Tabletten, Weichkapseln, Zäpfchen, Tropfen und Pflastern angeboten. Ein Gel, welches unter anderem den Wirkstoff Diclofenac enthält, ist das Voltaren® Gel.
Ein anderes rezeptfreies Pharmazeutikum aus der Reihe der NSAR ist Naproxen. Das Wirkungsspektrum reicht hier von schmerzlindernd zu fiebersenkend und entzündungshemmend. Es bietet mit 8 bis 12 Stunden eine lange Wirkdauer im Vergleich zu anderen Therapeutika gleicher Art. Es entfaltet seine Wirkung gut bei Gelenk-, aber auch bei Regel-, Bauch- oder Kopfschmerzen.
Es ist immer ratsam, sich vor Einnahme eines Pharmakons mit dem behandelnden Arzt abzustimmen. Das gilt vor allem für Arzneimittel, die zum ersten Mal eingenommen werden.
Neben den rezeptfreien Arzneimitteln kann der behandelnde Arzt bei akuter Schmerzsymptomatik ein rezeptpflichtige Pharmakon verschreiben. Die für akute Meniskusverletzungen eingesetzten starken Medikamente sind häufig Medikamente aus der Gruppe der Glucocortikoide. Das sind Arzneimittel, die das Steroidhormon Cortison enthalten und dadurch meist innerhalb kurzer Zeit eine akute, starke Schmerzsymptomatik sowie Entzündungserscheinungen hemmen. Sie können bei akutem, starkem Schmerz durch den Arzt direkt in die betroffene Stelle gespritzt werden. Des Weiteren kann sich die Injektion eines örtlichen Betäubungsmittels in das Gelenk dazu eignen, die Schmerzen herabzusetzen.
Nicht entzündungshemmend, aber stark schmerzstillend (analgetisch) wirken spezielle rezeptflichtige Analgetika gegen Gelenkschmerzen und Verletzungen des Meniskus. Darunter fällt beispielsweise das (nicht-opioide) Metamizol als ein wirksames, starkes Schmerzmittel, das in der Intensivmedizin als Standard eingesetzt wird.
aktualisiert am 29.01.2021