Ein Meniskusganglion ist eine Gewebeveränderung, die einer Geschwulst ähnelt, aber kein Tumor ist. Vielmehr handelt es sich um eine zumeist ungefährliche Zyste am Meniskus, also eine neugebildete Hohlkammer, welche mit Flüssigkeit gefüllt ist. Es ist eine häufig auftretende Verschleißerscheinung, die überwiegend bei Männern mittleren Alters auftritt.
Wenn das Knorpelgewebe in den Kniegelenken Verschleißerscheinungen (degenerative Veränderungen) zeigt, kann sich aufgrund der Belastung ein Ganglion am Meniskus bilden. Es handelt sich dabei häufig um das erste Anzeichen eines Gelenkverschleißes. An der Basis eines jeden Meniskusganglions befindet sich ein winziger Meniskusriss. Durch diesen Meniskusriss dringt Gewebeflüssigkeit. Nach kurzer Zeit bildet sich an der Stelle eine kleine Zyste, die sich zu einem Ganglion vergrößert.
Die Symptome eines Meniskusganglions sind denen eines Meniskusrisses sehr ähnlich. Das Gelenk schwillt an, der Patient bemerkt Schmerzen an der Innen- oder Außenseite des Kniegelenks bei Bewegung. Das Ganglion kann sich sichtbar aus dem Kniegelenk unter der Haut hervorstülpen.
Ein erfahrener Arzt ertastet die Gewebeveränderung bereits nach kurzer Zeit und spricht bereits zu diesem Zeitpunkt den Verdacht aus. Um Sicherheit zu gewinnen und um weitere Schäden am Meniskus auszuschließen, kann er noch weitere klinische Untersuchungen einleiten. Dafür kommen Ultraschall und Magnetresonanztomografie (MRT, Synonym: Kernspintomographie, MR) infrage.
In vielen Fällen verschwindet ein Meniskusganglion genauso schnell, wie es gekommen ist. Deshalb ist eine abwartende Haltung mit Behandlung von eventuell auftretenden Schmerzen ratsam. Die entzündungsbedingten Schmerzen lassen sich mit rezeptfreiem Pharmazeutika der NSAR-Gruppe, wie beispielsweise Ibuprofen in Tablettenform oder Gel mit dem Wirkstoff Diclofenac (z.B. Voltaren®) behandeln. Auch Hausmittel wie ein in Salbei- oder Kamillentee getränkter Gelenkwickel oder ein Rheumabad können den Körper beim Heilungsprozess unterstützen.
Bleibt das Ganglion, kann vom Arzt als weitere Behandlungsform ein Glucocorticoid, also ein cortisonhaltiger Wirkstoff, in die betroffene Stelle injiziert werden.
Als letzte Methode zur Beseitigung des Ganglions wird die operative Entfernung angesehen. Diese wird in der Regel mittels minimal-invasiverKniegelenksarthroskopie (Kniegelenksspiegelung) vorgenommen. Dabei wird eine Sonde durch einen kleinen Schnitt eingebracht und die Zyste mittels Kamera und kleinen Werkzeugen entfernt. Der risikoarme Eingriff kann sowohl unter örtlicher Betäubung, Vollnarkose oder Periduralanästhesie (regionale Betäubung über den Rücken) durchgeführt werden. Schon nach wenigen Tagen ist das Knie meist wieder voll belastbar.
aktualisiert am 16.09.2022