Menisken sind Knorpel innerhalb der Gelenke, welche eine wichtige Rolle bei der Kraftübertragung spielen. Besonders bekannt sind die halbmondförmigen Menisken im Kniegelenk. Allerdings kennt die Medizin einige weitere Menisken – etwa im Interphalangealgelenk (Gelenke zwischen den Fingerknochen). Wird der Knorpel bei Bewegungen zu stark beansprucht, kann es zu Verletzungen kommen. Weiterhin besteht die Gefahr, dass sich Menisken durch Verschleiß stark abnutzen.
Bezüglich der Meniskusverletzungen lassen sich einige Krankheitsbilder unterscheiden. Schmerzhaft – aber in der Behandlung und Prognose unkompliziert – ist die Meniskusquetschung. Diese Form der Meniskusverletzung (Meniskusläsion) macht sich durch plötzlich auftretende Schmerzen bei Belastung bemerkbar. Hinsichtlich der Therapie ist eine Behandlung ohne Operation Standard (konservative Behandlung). Der betroffene Meniskus ist für einige Wochen zu schonen. In dieser Zeit heilt die Quetschung in der Regel folgenlos aus.
Ein Meniskusriss – auch als Meniskusruptur bekannt – ist eine schwerwiegende Erkrankung, die sich bei Betroffenen besonders unter Belastung bemerkbar macht. Der Riss kann in unterschiedlicher Richtung auftreten und eine mehr oder minder komplexe Ausprägung annehmen. Bei einem Riss des Meniskus erfolgt häufig eine Operation zur Behandlung.
Neben der Quetschung oder einer Ruptur können Menisken – wie andere Knorpelsubstanz – einem Verschleiß unterliegen.
Akute Meniskusverletzungen entstehen unter anderem durch Unfälle, Fehlbelastungen im Beruf oder Sport.
Belastungen, welche den Meniskus schädigen, entstehen häufig aufgrund von Rotationsbewegungen oder durch schnelle Beuge-/Streckbewegungen. Riskant sind Bewegungen in Sportarten wie:
Eine Verletzung der Menisken macht sich in der Regel durch Schmerzen für Patienten bemerkbar. Die Art und Weise, wann die Schmerzen auftreten, ist bereits ein Hinweis auf die Ursache. Plötzlich einschießender Schmerz kann auf eine akute Verletzung hindeuten – wie einen Meniskusriss aufgrund von Fehlbelastungen beim Sport. Handelt es sich hingegen um Beschwerden in Verbindung mit einer degenerativen Erkrankung (allmählichen Schädigung) der Menisken, entwickeln sich die Schmerzen in aller Regel meist über einen längeren Zeitraum.
Als ungewöhnlich wird in dieser Situation wahrgenommen, dass der Meniskus in Ruhe zu schmerzen beginnt. Patienten können dem behandelnden Arzt durch eine genaue Schmerzbeschreibung erste Hinweise auf eine mögliche Ursache geben. Der in den Nachtstunden auftretende Schmerz kann auf den Meniskus zurückzuführen sein – während morgendliche Schmerzen nach dem Aufstehen auch als Hinweis auf eine beginnende Arthrose im Knie gelten.
Treten die Beschwerden im Meniskus akut auf, sollte das betroffene Knie ruhig gestellt und gekühlt werden. Die Hochlagerung und das Schonen helfen dabei, eine möglicherweise entstehende Schwellung zu lindern. Gleichzeitig verbessern sich durch diese Maßnahmen der Ersten Hilfe oft schon die ersten Symptome. Das Kühlen soll zudem die Bildung eines Ergusses verhindern. Hierfür wird auf Eispacks oder spezielle Kühlgele gesetzt. Um das Knie mit einem Eispack zu kühlen, empfiehlt es sich, diesen in ein Tuch einzuschlagen. Ein direktes Auflegen auf die Haut ist nicht zu empfehlen, da hierdurch Erfrierungen der Haut entstehen können.
In der konservativen Behandlung wird auch auf Salben mit schmerzstillenden Eigenschaften gesetzt. Bewährt haben sich in diesem Zusammenhang verschiedene Wirkstoffe wie Beinwellwurzelextrakt oder Diclofenac. Diese werden auf das betroffene Knie aufgetragen. Zudem können zur Schmerzlinderung auch Präparate oral eingenommen werden, zu denen Paracetamol oder Ibuprofen gehören. An dieser Stelle ist auf die Packungsbeilage beziehungsweise die möglichen Nebenwirkungen zu achten.
Parallel soll die Verwendung von Bandagen sowie Tape das Schonen des Knies unterstützen. Diese haben sich beim Meniskusriss bewährt und entwickeln eine Stützfunktion für das betroffene Knie.
Kein Hausmittel, aber Gegenstand der konservativen Maßnahmen (ohne OP) sind Injektionen von Schmerzmitteln direkt in das betroffene Knie. Ebenfalls zum Einsatz kommen entzündungshemmende Arzneimittel.
Ein möglicher Behandlungsansatz, der von einigen Medizinern in der jüngeren Vergangenheit eine Aufwertung erfahren hat, ist die Physiotherapie. Klinische Tests konnten zeigen, dass diese gute Mobilisationseffekte erreichen – ohne dass die untersuchten Studienteilnehmer sich einer OP unterziehen mussten. Allerdings ist es in diesem Zusammenhang zu früh, um pauschale Aussagen zu treffen.
Konservative Maßnahmen bei Meniskusverletzungen umfassen damit:
Wichtig: Die Gabe von Schmerzmitteln muss individuell abgestimmt werden, da sich die Gabe diverser Wirkstoffe hinsichtlich einiger Vorerkrankungen verbietet.
Bezüglich Hausmittel kann auf schmerzlindernde und entzündungshemmende Auszüge aus Heilpflanzen gesetzt werden. Hierzu eignen sich beispielsweise Rosmarin, Thymian oder Arnika. Bei den alternativen Behandlungsmethoden ist zusätzlich Akupunktur zu nennen.
In der Medizin hat in den letzten Jahren ein Umdenken stattgefunden, was die Behandlung von Meniskusverletzungen mittels OP betrifft. Ärzte stehen dem Eingriff – aufgrund des späteren Arthrose-Risikos und der Infektionsgefahr – inzwischen mit einer größeren Distanz gegenüber.
Komplett ohne operative Behandlung geht es aber nicht bei allen Patienten. Wo konservative Maßnahmen keinen Erfolg haben, bleibt am Ende oft nur der Weg über den operativen Eingriff. Dieser kann heute minimalinvasiv erfolgen, was bekannte OP-Risiken deutlich reduziert.
aktualisiert am 17.09.2019