Es gibt mehrere Arten von Kniegelenksverletzungen (Knie-Binnentrauma), die schwer voneinander abzuheben sind. Besonders Sportler sind häufig davon betroffen. Ob es sich um eine Verletzung des Meniskus, der Bänder, am Gelenkknorpel oder am Knochen handelt, kann vom Laien meist nicht eindeutig festgestellt werden. Gewissheit bringt die Diagnose eines erfahrenen Mediziners.
Eine häufig auftretende Meniskusverletzung ist der Meniskusriss, es können aber auch andere Verletzungsformen wie Quetschungen oder langfristiger Verschleiß vorliegen. In vielen Fällen tritt ein Meniskusriss in Kombination mit einem Kreuzbandriss auf.
Während oder nach einer sportlichen oder anderen körperlichen Betätigung spürt der Betroffene plötzlich einen stechenden Schmerz. Bei Bewegung treten neben einem hörbaren Knirschen oder Knacken meist Schmerzen seitlich außen (lateral) oder im inneren Bereich (medial) des Kniegelenks auf. Weiter berichten Betroffene von einer Art „Zurückfedern“ oder „Schnappen“ bei Drehbewegungen, welche zugleich hör- und fühlbar ist. Die Stelle ist gerötet und geschwollen. Auch kann es zu Blockaden in der Bewegung und zu einem Gelenkerguss kommen. Der Betroffene spürt bei Belastung möglicherweise auch eine Instabilität des Knies.
Die Symptome, die auf eine Meniskusverletzung hindeuten, können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Auch das Schmerzempfinden kann sich von Person zu Person unterscheiden. Manchen Betroffenen ist es aufgrund der akuten Schmerzen nicht möglich, auch nur einen Schritt zu gehen.
Werden die auftretenden Schmerzen eher seitlich außen lokalisiert und schmerzt daneben das Knie bei Drehung nach innen, handelt es sich in den meisten Fällen um eine Verletzung des äußeren (lateralen) Meniskus. Mögliche weitere Symptome, die bei einer Verletzung des lateralen Meniskus auftreten können, sind:
Treten Schmerzen bei der Drehung des Knies nach außen auf und wird der Schmerz eher im Innenbereich des Kniegelenks (medial) lokalisiert, handelt es sich meist um eine Verletzung des inneren (medialen) Meniskus. Mögliche weitere Symptome, die bei einer Verletzung des medialen Meniskus auftreten können, sind:
Nicht immer ist der Schmerzbereich exakt definierbar. Es kann auch sein, dass der Betroffene nur diffuse, nicht lokalisierbare Schmerzen im Kniebereich wahrnimmt.
Der Mediziner kann mithilfe geübter Handgriffe einen Meniskusriss oder andere Verletzungen wie einen Kreuzbandriss feststellen. Sicherheit bringt jedoch nur eine Magnetresonanztomographie (MRT, Synonym: Kernspin-Tomographie, MR) oder eine Kniespiegelung (Arthroskopie). Mithilfe einer Röntgenaufnahme können lediglich Verschleißerscheinungen oder -schäden am Knie festgestellt werden.
Reibung zwischen Knochen und Knorpel wird bei Meniskusverletzungen als Knacken oder Knirschen wahrgenommen. Es ist ratsam, auch schon erste Anzeichen eines Knirschens ernstzunehmen. Es kann sich dabei um eine schleichend auftretende Verletzung des Meniskus handeln.
Der Meniskus stabilisiert das Kniegelenk und fungiert als eine Art Stoßdämpfer. Das hör- und spürbare „Schnappen“ oder Zurückfedern kann man sich im entferntesten Sinn wie einen defekten Stoßdämpfer vorstellen, der nicht mehr in der Lage ist, Erschütterungen abzufangen.
Bei einer Verletzung des Kniegelenks kommt es zu einer Flüssigkeitsansammlung im Inneren des Gelenks, einem so genannten Reiz- oder Gelenkerguss. Ist die Mechanik des Gelenks gestört, stellt die Gelenkschleimhaut mehr Flüssigkeit als Reaktion auf eine Verletzung her. Diese Flüssigkeit, Synovia genannt, die neben Wasser und Fett auch Hyaluronsäure enthält, dient als Gelenkschutz. Daher führen Verletzungen dort oft zur Schwellung.
Die Rötung der Umgebung rund um das Kniegelenk entsteht als Abwehrreaktion des Immunsystems auf die Schädigung des Gewebes. Unter anderem wird lokal die Durchblutung erhöht. Neben der Rötung kann in diesem Bereich auch eine erhöhte Körpertemperatur gemessen werden.
Treten die genannten Symptome nur in abgeschwächter Form auf, muss es sich nicht unbedingt um eine akute Meniskusverletzung handeln. Möglicherweise liegt bei mechanischen Blockaden oder Schmerzen bei Kniebewegung auch „nur“ eine Entzündung des Kniegelenks vor. Verschwinden die Beschwerden jedoch nicht und bleibt ein stumpfer Schmerz über mehrere Tage hinweg bestehen, ist es ratsam, einen Sportmediziner oder Orthopäden aufzusuchen. Zu langes Abwarten und eine damit verbundene späte Diagnose kann zu einem chronischen Verlauf und dauerhafter Arthrose (Verschleiß am Gelenk) führen.
aktualisiert am 28.05.2019