Der Meniskus, der sich als eine Scheibe aus Kollagen im Kniegelenk zwischen Ober- und Unterschenkel legt, ist ein ganzes Menschenleben lang überaus großen Belastungen ausgesetzt. Im Laufe der Zeit kann es zu Verschleißerscheinungen kommen. Der Verschleiß an sich ist ein natürlicher Prozess, der nicht aufgehalten werden kann. Hierbei nimmt der Kollagengehalt des Meniskusgewebes ab, es kommt zu einem Verlust der Elastizität und schließlich zu Defekten an dem Meniskus. Junge Menschen können einem frühzeitigen Verschleiß vorbeugen, ältere Menschen können durch Bewegung und Schonung den Verlauf verlangsamen. Einige Ursachen können umgekehrt dazu führen, dass sich der Meniskus früher als bei anderen Menschen degenerativ verändert.
Meniskusverletzungen können nicht nur durch Unfälle akut entstehen, sondern sich auch über längere Zeit entwickeln. Dabei spielt neben Alterungsvorgängen auch eine wiederholte Überlastung eine große Rolle. Unter anderem sind bestimmte Berufsgruppen wie Fliesenleger und Gärtner betroffen oder solche Menschen, die häufig in die Hocke gehen müssen. Dabei kommt es immer wieder zu mikroskopisch kleinen Verletzungen, die sich im Laufe der Zeit ausweiten.
All diejenigen, die bereits Symptome eines schleichenden Meniskusschadens bemerken, ist der baldige Gang zum Orthopäden anzuraten. Je frühzeitiger mit einer Therapie begonnen wird, desto eher kann ein chronischer Verlauf, der in einer Arthrose münden kann, verhindert werden. Die Symptome eines schleichenden Meniskusrisses ähneln dem des akuten, sind jedoch weniger schmerzintensiv:
Treten oben genannte Beschwerden nur selten auf, muss es sich nicht sofort um eine schwerwiegende Gelenkserkrankung oder -schädigung handeln. Bleiben die Beschwerden über einen längeren Zeitraum, sollte das Knie vom Sportmediziner oder Orthopäden begutachtet werden. Das Hinauszögern steigert das Risiko eines groben Meniskusschadens, der dann vielleicht nur noch mit einer Operation zu beheben ist.
In einigen Fällen ist eine Achsenabweichung im Knie eine Haupt- oder Mitursache für die starke Belastung eines Meniskus. Chronische Meniskusschäden sind häufig mit ausgedehnten Rissen verbunden, die oft nicht wieder operativ verbunden werden können.
Büroangestellte sind von chronischen Meniskusschäden besonders häufig betroffen. Der menschliche Körper ist nicht dafür ausgelegt, mehr zu sitzen als zu stehen, gehen oder zu laufen. Es ist nicht verwunderlich, dass gerade diese Berufsgruppe mit Übergewicht, Erkrankungen des Bewegungsapparates und der Gelenke zu kämpfen hat. Wer sich täglich nur 30 Minuten moderat bewegt - es reicht ein kurzer Lauf oder ein Spaziergang - hat bereits viel für die Gesunderhaltung von Knochen und Gelenken getan.
Wer nach einer Operation seine sportlichen Tätigkeiten vorschnell wiederaufnimmt, riskiert den vorzeitigen Verschleiß seiner Kniegelenke. Der angeschlagene Meniskus reagiert gerade in der ersten Zeit nach einer Operation sensibel auf Belastung. Es lohnt, sich an die Zeitangaben zur Wiederaufnahme von sportlichen Betätigungen nach einer Operation zu halten, sich mit dem behandelnden Arzt abzusprechen und auf sein eigenes Schmerzempfinden zu hören.
Traurig, aber wahr: Ein Fußballer kann davon ausgehen, an einem Punkt in seinem Leben zu gelangen, an dem es ihm nicht mehr möglich ist, seinen Lieblingssport weiterhin auszuüben. Sollte ein Fußballer mit gravierenden Kniegelenksproblemen es nicht schaffen, sich zumindest zurückzunehmen und weniger zu trainieren, riskiert er neben dem Meniskusriss einen chronischen Schaden, der mit dauerhaften Schmerzen einhergeht. Der Wechsel von einer die Kniegelenke belastenden Sportart wie Fußball, Basketball, Handball, Skifahren oder Tennis zu gelenkschonenderen Sportarten ist für den Erhalt des Meniskus sowie der Kniegelenke anzuraten.
aktualisiert am 18.05.2017