Etwa die Hälfte aller Frauen ist davon betroffen, dass sich im Laufe des Lebens und vermehrt zwischen der Geschlechtsreife und den Wechseljahren die Brust verändert. Oftmals sind Hormonschwankungen schuld an den Verhärtungen und Knoten in den Brustdrüsen. Sind diese Veränderungen gutartig, spricht man von der Mastopathie. Im Gegensatz zu Brustkrebs stellen sie kein erhöhtes Risiko für die Gesundheit dar und bleiben in den meisten Fällen symptomlos. Das Fibroadenom zählt ebenfalls zu den Symptomen der Mastopathie und ist der häufigste nicht bösartige Knoten in der Brust der Frau. Am häufigsten betroffen sind Frauen zwischen 20 und 40 Jahren, doch auch nach den Wechseljahren kann es zum Auftreten eines Fibroadenoms kommen. Allerdings ist auch eine Rückbildung des Fibroadenoms von alleine möglich.
Egal, ob in der Blüte des Lebens, nach den Wechseljahren oder durch eine Hormonbehandlung - das Fibroadenom ist eine der häufigsten Veränderungen das Brustgewebes. Meist ist ein Fibroadenom nicht mit Schmerzen verbunden, nicht selten wird der Knoten in der Brust gar nicht bemerkt, wenn er kleiner als zwei oder drei cm ist. In seltenen Fällen kann es zu mehreren Knoten kommen, besonders selten bei Frauen, die die Pille einnehmen. Viele Frauen bemerken erst durch Abtasten der Brust, dass sich das Gewebe verhärtet hat, und selbst bei direkter Berührung des Knotens durch Druck auf die Haut entstehen kaum Schmerzen.
Ein Fibroadenom ist gutartig und es muss nur in seltenen Fällen operativ entfernt werden. Nur bei 0,1-0,3 Prozent der Patienten entwickelt sich das Fibroadenom zu Brustkrebs.
Es gibt verschiedene Arten des Fibroadenoms. Es gibt Fibroadenome, die sich im Laufe der Zeit und mit zunehmenden Alter von allein wieder zurückbilden. Trotzdem sollte ein Fibroadenom immer ärztlich abgeklärt werden, um eine bösartige Tumorbildung auszuschließen. Zudem kann es besonders bei jungen Frauen zu einer Sonderform des Fibroadenoms kommen, einer schnell wachsenden Art des Knotens. Dabei vergrößert und verformt sich die Brust, was nicht selten auch mit Druckschmerzen verbunden ist.
Die weiblichen Hormone, allen voran das Östrogen, haben einen erheblichen Einfluss auf die Bildung eines Fibroadenoms. Durch starke Hormonschwankungen und der vermehrten Ausschüttung von Östrogen kommt es zur Bildung neuer Drüsen und Zellen des Gewebes, was nicht selten zu Veränderungen und Verhärtungen der Brust führt, die sich in Knoten äußert. Oftmals sind Frauen in der Schwangerschaft betroffen, auch eine Hormonbehandlung kann die Bildung von Fibroadenomen auslösen. Ist eine Schwangerschaft geplant, sollte das Fibroadenom vorher operativ entfernt werden, da der Hormonspiegel und damit der Anteil weiblicher Geschlechtshormone während einer Schwangerschaft steigt. Das kann eine Vergrößerung des bestehenden Knotens zur Folge haben und sollte möglichst vermieden werden.
Andersherum sinkt die Wahrscheinlichkeit der Bildung eines Knotens, wenn der Hormonspiegel sinkt. Die Einnahme der Pille wirkt der Östrogenausschüttung entgegen und das Risiko der Bildung eines Fibroadenoms wird vermindert. Fibroadenome können sich sogar von selbst zurückentwickeln, wenn der Hormonspiegel altersbedingt sinkt und die Frau auf die Wechseljahre zugeht.
Viele Frauen leiden vor der Menstruation am prämenstruellen Symptom. Dazu gehört auch das Anschwellen der Brust durch vermehrte Flüssigkeitseinlagerung, was durch das Fibroadenom zu spannenden Schmerzen führen kann. Die Symptome klingen in den meisten Fällen nach der Periode wieder ab.
Bildet sich ein Fibroadenom nicht im Laufe der Zeit von selbst zurück, ist es nicht zwangsläufig notwendig, das Adenom operativ entfernen zu lassen. Ist das Fibroadenom so stark ausgebildet, dass es die Brust stark verformt oder den Patienten erheblich einschränkt, kann es entfernt werden. Auch nach einer Operation kann es zur erneuten Bildung eines Knotens kommen, wenn nicht alle Zellen entfernt wurden.
Bei einem Knoten in der Brust sollte ein Arzt aufgesucht werden, der zunächst die Krankheitsgeschichte erfragt und die Veränderung ertastet. Der behandelnde Arzt muss feststellen, ob es sich nicht um einen bösartigen Tumor handelt oder die Brustform sich so verändert hat, dass es eine erhebliche Einschränkung für die Betroffene darstellt. Zudem werden die Achselhöhlen nach weiteren auffälligen Knoten oder unklaren Veränderungen abgetastet. Ist dies der Fall, folgen weitere Untersuchungen, allen voran die Sonographie. Durch das Ultraschallgerät ist es möglich, Fibroadenome von anderen Verhärtungen abzugrenzen. Auch eine spezielle Röntgenuntersuchung (Mammographie) wird zur Brustkrebserkennung durchgeführt und kann zur Unterscheidung von Fibroadenomen von bösartigen Knoten beitragen. Befinden sich in der Brust Implantate oder es ist bereits zu Brustkrebs oder einer Operation an der Brust gekommen, wird in der Regel ein MRT zur Untersuchung eines erneuten Knotens eingesetzt.
Bringen diese bildgebenden Verfahren keinen Aufschluss über die Art des Knotens oder es besteht der Verdacht, dass es sich um eine bösartige Tumorerkrankung handelt, wird ein Teil des Brustgewebes entnommen und untersucht. Auch bei Fibroadenomen, die schnell wachsen und bei denen die Betroffenen bereits in den Wechseljahren sind, wird der Knoten mittels eines operativen Eingriffs entfernt, da hier nicht ersichtlich ist, dass sich der Knoten von alleine zurückbildet.
aktualisiert am 22.03.2016