Sobald sich in der Brust Veränderungen finden und Knoten oder verhärtete Stellen zu ertasten sind, ist das ein Grund, unbedingt einen Arzt aufzusuchen. Meist werden die Knoten vom Patienten selbst ertastet. Andere lassen sich erst durch Ultraschall oder Mammographie (Röntgen der Brustdrüse) sichtbar machen, worunter vor allem Zysten und Mikrokalk zählen. In den meisten Fällen sind die Veränderungen in der Brust gutartig und nicht auf einen bösartigen Krebstumor zurückzuführen. Trotzdem ist eine intensive Untersuchung durch einen Arzt empfehlenswert. Zu den häufigsten Veränderungen des Brustgewebes, die nicht als gefährlich gelten, gehört die Mastopathie. Diese kann sowohl bei Frauen als auch bei Männern auftreten.
Auch Männer haben eine Brustdrüse, die aber im Gegensatz zu der der Frauen bedeutend kleiner ist. Sie sind nicht davor gefeit, einen Knoten oder eine Verhärtung in der Brust zu bekommen. Die Mastopathie tritt bei etwa 50 Prozent der Frauen im Laufe des Lebens auf und bleibt oftmals auch unbemerkt. Bei Männern ist die Herausbildung eines Knotens in der Brust bedeutend seltener.
Doch auch beim Mann kann eine Veränderung des Gewebes sowohl gut- als auch bösartig sein. Männer können ebenso von Brustkrebs betroffen sein wie Frauen. Während jedoch bei den Frauen etwa 71.000 Betroffene jedes Jahr in Deutschland festgestellt werden, sind es derzeit rund 600 Männer, bei denen Brustkrebs diagnostiziert wurde.
Ein Knoten in der Brust bedeutet noch lange nicht, dass ein bösartiger Tumor besteht. Gutartige Schwellungen der Brustdrüsen wie Zysten, Fibroadenome, Lipome und vor allem die Mastopathie können bei Männern auftreten. Ertastet ein Mann einen Knoten in der Brust, sollte er trotzdem einen Arzt aufsuchen. Die Mastopathie wird bei Männern genauso diagnostiziert und behandelt wie bei Frauen.
Mastopathie ist ein Überbegriff für viele Veränderungen, die das Brustdrüsen-Gewebe betreffen. Sind Männer von Mastopathie betroffen, ist oftmals eine Störung im Hormonhaushalt für die Veränderung der Brust verantwortlich. Ebenfalls verantwortlich für Veränderungen des Gewebes, insbesondere Verhärtung und Vergrößerung der Drüsenläppchen, sind kleinste Kalkablagerungen im Gewebe.
Einige Männer haben ein zusätzliches X-Chromosom, was dem Klinefelter-Syndrom zu Grunde liegt und die Entstehung einer Mastopathie begünstigt.
Wissenschaftler haben außerdem herausgefunden, dass die Entstehung von Tumoren in der Brust abhängig von der Krankheitsgeschichte der Familie ist. Die Mutation (Genveränderung) der Gene BRCA1 und BRCA2 (BRCA steht für Breast Cancer) ist dabei ausschlaggebend.
Weder bei Frauen noch bei Männern können Mastopathien geheilt werden. Anders als bei Frauen wird sich die Veränderung des Brustgewebe bei einem Mann nicht nach den Wechseljahren von alleine verlieren. Daher ist es notwendig, der Ursache für die Entstehung der Mastopathie auf den Grund zu gehen. Da hier in der Regel ein Ungleichgewicht der Hormone die Ursache für die Mastopathie ist, kann gezielt eine Therapie zum Ausgleich des Hormonhaushaltes eingeleitet werden. Einem Östrogenüberschuss kann beispielsweise durch die Einnahme von Gestagenen entgegengewirkt werden. Auch Prolaktinhemmer lindern die Beschwerden, und zwar dadurch, dass die Umbauprozesse des Drüsengewebes in der Brust gehemmt werden. Das Arzneimittel Danazol hemmt bei regelmäßiger Einnahme die Östrogen-Freisetzung - es wird allerdings in Deutschland nicht mehr verkauft.
Weiterhin ist eine symptomatische Behandlung möglich, in der sich gezielt auf die einzelnen Beschwerden des Patienten konzentriert wird. Dabei kommen in schweren Fällen Schmerzmittel zum Einsatz.
aktualisiert am 14.02.2023