Etwa fünfzig Prozent der Frauen zwischen der Geschlechtsreife und den Wechseljahren sowie einige wenige Männer sind davon betroffen, dass sich die Brust im Laufe der Zeit verändert und kleine Verhärtungen oder Knoten zu spüren sind. Ist die Veränderung des Brustgewebes gutartig, spricht man von der Mastopathie. Diese ist im Gegensatz zum Brustkrebs nicht gefährlich, äußert sich aber in unterschiedlichen Symptomen, die meist abhängig vom weiblichen Zyklus sind. Oftmals bemerken Frauen nichts von der Veränderung des Gewebes in den Brüsten, andere wiederum leiden unter so starken Symptomen, dass sie in ihrem Alltag beeinträchtigt sind und die Lebensqualität enorm vermindert wird. Diese alltäglichen Einschränkungen müssen nicht immer in Kauf genommen werden, denn zahlreiche Mittel verschaffen Linderung bei der Mastopathie. Aus alternativmedizinischer Sicht bietet die Homöopathie neben anderen Heilverfahren einige Möglichkeiten.
Vor der Anwendung alternativer Heilverfahren ist die Kenntnis der individuellen Symptome besonders wichtig. Die Mastopathie äußert sich in verschiedensten Symptomen, die meist in den Tagen vor der Menstruation verstärkt auftreten. Zu den wohl unangenehmsten Symptomen gehören die spannenden und schmerzenden Brüste, was unter dem Begriff Mastodynie bekannt ist. Die Mastopathie verschwindet meist mit den Wechseljahren, da die Veränderungen des Brustgewebes mit der Produktion von Hormonen (Östrogenen und Gestagenen) zusammenhängt. Durch Hormonschwankungen kommt es zu Wassereinlagerungen in der Brust, was sich durch die Schwellungen der Milchdrüsen und Bildungen von Ödemen äußert. Die Knoten oder Verhärtungen an sich zählen ebenfalls zu den Symptomen, in einigen Fällen ist auch ein weißlicher oder selten blutiger Ausfluss aus der Brustwarze möglich.
Während manch eine Frau kaum Beschwerden durch die Mastopathie verspürt, können andere in der Zeit vor der Periode kaum einen BH tragen, da die Brüste bei jeder Bewegung schmerzen. Zusätzlich zu diesen Beschwerden gesellen sich meist noch die üblichen Periodenbeschwerden von Schwächegefühl und Kreislaufproblemen bis hin zu Schmerzen und Krämpfen im Unterleib. Die Mastopathie an sich kann nicht geheilt werden und die Knoten werden nur in seltenen Fällen operativ entfernt, da kein erhebliches Risiko für die Gesundheit besteht. Trotzdem ist es wichtig, den Symptomen entgegen zu wirken, um die Lebensqualität des Betroffenen zu verbessern.
Zu den am häufigsten verwendeten Mitteln bei Mastopathie gehört in der Homöopathie Folliculinum (C15). Sind die Brüste verhärtet und schmerzen schon bei der kleinsten Berührung, empfiehlt es sich, viermal täglich fünf Globuli Bryonia alba einzunehmen. Oft genügt es schon, nur den Schmerzen entgegen zu wirken. Ist der Schmerz in der Brust eher ziehend und es kommt zu Juckreiz, der vor allem im Bereich der Vagina entsteht, empfehlen Homöopathen das Mittel Hydrastis canadensis.
Oftmals verstärken sich die Schmerzen in der Brust vor der Periode. Werden diese zusätzlich als stechend empfunden, wird die homöopathische Einnahme von Conium maculatum und Arnica Montana (C9) mit 3 Globoli pro Stunde angeraten. Das Prämenstruelle Syndrom, das sich nicht nur durch die schmerzenden Brüste, sondern auch durch Unterleibsbeschwerden äußert, macht die Einnahme von Lac caninum (C9) sinnvoll, wobei täglich fünf Globuli eingenommen werden, sobald die Symptome auftreten. Oftmals klingen diese zusammen mit der Periode ab. Zudem werden in der Homöopathie Aristolochia und Sabal serrulata genannt.
Es gibt einige Maßnahmen, die die Symptome lindern. Diese müssen jedoch monatlich bei Auftreten der Beschwerden wiederholt werden und helfen nicht dauerhaft. Oftmals hilft es, die schmerzenden Brüste zu kühlen oder einen gut sitzenden und stützenden BH zu tragen. Wieder andere Frauen empfinden BHs zu dieser Zeit als unangenehm und verzichten gänzlich darauf. Salbei- und Hibiskustee tragen dazu bei, die Schwellung zu bekämpfen. Auch Mönchspfeffer ist ein beliebtes Mittel, das den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringt und prämenstruelle Beschwerden lindert, indem das Hormon Prolaktin gehemmt wird.
Leichte Massagen der Brust mit Bingelkraut sind wohltuend und schmerzlindernd. Durch die richtige Ernährung kann Schmerzen in der Brust vorgebeugt werden. Nicht zu empfehlen sind besonders Kaffee, Tee und Schokolade durch die Inhaltsstoffe Koffein, Teein und Kakao.
Saunagänge und Akupunktur helfen nicht nur dabei, Stress abzubauen, sondern fördern das Wohlbefinden des Körpers und tragen zur Schmerzlinderung bei.
Nicht immer liegt den Veränderungen des Brustgewebes eine gutartige Erkrankung zugrunde. Auch wenn sich die einzelnen Symptome gut mit homöopathischen Mitteln behandeln lassen und beinahe völlige Schmerzfreiheit eintritt, ist es wichtig, die Knoten und Verhärtungen der Brust von einem Arzt abtasten und gegebenenfalls analysieren zu lassen.
aktualisiert am 10.03.2016