Die Mastopathie beschreibt eine gutartige Veränderung des Brustgewebes, die meist die Drüsen und seltener auch die Milchgänge betrifft. Die Mastopathie bringt zahlreiche Symptome mit sich, die oftmals abhängig vom weiblichen Zyklus sind und sich vor der Menstruation verstärken. Zu den Beschwerden durch Mastopathie gehören Schwellungen der Brust, mit denen ein erhebliches Spannungsgefühl und Schmerzen einhergehen. Desweiteren es kann durch die Veränderung des Gewebes zu der Bildung von Knoten und Zysten kommen. Ein weiteres mögliches Symptom der Mastopathie ist der Austritt von Flüssigkeit aus der Brustwarze.
Während der Mastopathie kann es zur Bildung von Zysten (flüssigkeitsgefüllten Hohlräumen) kommen. Diese können bei zunehmender Größe unangenehm sein und erhebliche Beschwerden und Schmerzen mit sich bringen, aber auch die Ursache dafür sein, dass Flüssigkeit aus der Brust austritt. Generell sind Zysten ungefährlich und bringen kein erhöhtes Risiko für bösartige Erkrankungen mit sich. Eine Zyste bildet sich oftmals, wenn der Ausgang der Drüsenläppchen verschlossen ist. In diesen Läppchen sammelt sich Flüssigkeit, die sich nicht nur in der Schwangerschaft bildet. Kann das Sekret durch den Ausgang nicht mehr abfließen, entsteht eine Zyste. Ein erhöhtes Gesundheitsrisiko bei der Bildung einer Zyste entsteht lediglich dadurch, dass sich an der Zystenwand Gewächse bilden können, die bis in den Innenraum der Brust hinein wachsen. 85 bis 90 Prozent dieser Gewächse sind gutartig, der Rest kann sich zu bösartigen Gewächsen entwickeln.
Generell wird die Mastopathie immer von einem Arzt abgeklärt, um bösartige Tumorerkrankungen auszuschließen. Auch wenn Flüssigkeit aus der Brustwarze austritt, sind weitere Untersuchungen notwendig. Der Arzt wird das ausgetretene Sekret auf seine Bestandteile untersuchen. Auch die Flüssigkeit aus Zysten, die punktiert (mit einer Hohlnadel angestochen) wurden, wird genauer betrachtet. Es kann passieren, dass eine Zyste in der Brust platzt und sich im Milchgang entleert, woraufhin die Flüssigkeit aus der Brustwarze austritt.
Während der Schwangerschaft und des Stillens von Kindern ist es normal, dass sich vermehrt Flüssigkeit in der Brust bildet und durch die Brustwarze austritt. Meist ist davon nur eine Brust betroffen. Auch außerhalb der Schwangerschaft findet die Produktion von Flüssigkeit in den Drüsenläppchen statt. Diese ist jedoch so gering, dass sie nicht als Tropfen erkennbar ist. In sehr seltenen Fällen kann eine erhöhte Produktion des Hormons Prolaktin in der Hirnanhangdrüse dafür sorgen, dass Flüssigkeit abgesondert wird.
Die wohl häufigste Ursache für das Austreten von Sekret sind gutartige Gewächse in den Milchgängen. Diese Papillome können jedoch in 5 bis 10 Proznet bösartig entarten. Oftmals wuchern sie nur in den Milchgang hinein und bilden dort bei bösartiger Entartung ein Oberflächenkarzinom, die Vorstufe von Krebs. Wird diese rechtzeitig erkannt und komplett entfernt, stehen die Heilungschancen sehr gut. Wird das Oberflächenkarzinom jedoch nicht erkannt, kann sich nach einigen Jahren ein invasiver (durch das Gewebe wachsender) Brustkrebs entwickeln. Daher ist es immer wichtig, zu untersuchen, wodurch die vermehrte Produktion von Flüssigkeit entsteht.
Wegen des geringen Risikos, dass hinter dem vermehrten Austritt von Flüssigkeit aus der Brustwarze eine bösartige Erkrankungen steckt, wird untersucht, ob sich ein Papillom gebildet hat, damit dieses operativ entfernt werden kann. Zunächst werden die Milchgänge geröntgt und unter der Verwendung von Kontrastmittel genau untersucht. Bei der folgenden Mammographie lassen sich Veränderungen der Milchgänge erkennen. Leider ist diese Untersuchung nicht immer vollkommen sicher. Daher wird oftmals während einer Operation ein Teil des Gewebes mit Milchgang entnommen. Dieser wird auf Krebszellen untersucht.
Nicht immer wird gleich eine Behandlung eingeleitet. Kommt es jedoch zu einer einseitigen Sekretion aus der Brustwarze, die zudem noch blutig ist, wird generell ein Papillom vermutet.
aktualisiert am 04.04.2016