Etwa die Hälfte aller Frauen ist im Laufe des Lebens und besonders zwischen der Geschlechtsreife und den Wechseljahren davon betroffen, dass sich das Gewebe der Brust verändert. Es kann zur Bildung von Knoten in der Brust und Verhärtungen kommen, denen nicht immer eine ernsthafte Erkrankung zu Grunde liegt. Die Mastopathie ist eine gutartige Veränderung des Brustgewebes und im Gegensatz zum Brustkrebs nicht gefährlich. Die Gewebsänderungen bringen verschiedenste Symptome mit sich. Die Mastopathie wird durch ein Ungleichgewicht der Geschlechtshormone ausgelöst. Hier spielt die Bildung von Östrogen eine wichtige Rolle. Daher kann es passieren, dass sich die Veränderungen im Brustgewebe nach den Wechseljahren zurückbilden. Auch Frauen, die die Pille einnehmen, sind seltener von Mastopathie betroffen.
Andersherum begünstigen eine Hormonbehandlung oder der Anstieg der Hormone während einer Schwangerschaft eine Mastopathie und die Bildung von gutartigen Knoten. Zu diesen Knoten kann auch das Fibroadenom zählen. Es zählt zu den häufigsten Knotenarten in der weiblichen Brust und gilt als ungefährlich. Es gibt jedoch Sonderformen des Fibroadenoms, bei der die Knoten rasant anwachsen und eine Deformierung der Brust mit sich bringen. Ist eine Schwangerschaft geplant, wird angeraten, die Knoten vorher operativ entfernen zu lassen. Hier sollte bedacht werden, dass bei der Operation in einigen Fällen auch Teile der Brustdrüse entfernt werden, weshalb das Stillen des Kindes nach einer Brust-OP nicht immer möglich ist.
Die Mastopathie kann symptomlos verlaufen. Viele Frauen bemerken die Knoten erst, wenn sie bei der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung das Gewebe nach Verhärtungen abtasten. Bei anderen wiederum sorgt die Veränderung des Brustgewebes für starke Schwellungen und Schmerzen, die sich in den Tagen vor der Periode verschlimmern. Meist klingen diese mit Eintritt der Menstruation ab. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit kann es zu erheblichen Problemen durch die Vermehrung und Verhärtung der Brustdrüsengewebszellen zu unangenehmen Beschwerden kommen. Besonders während der Stillzeit kann eine Schwellung an den Brüsten dafür sorgen, dass die Milchgänge verstopfen. Kommt es dann zu einem Milchstau, kann sich die Brust der Frau stark entzünden, was oft mit Fieber und erheblichen Schmerzen einhergeht.
Die Mastopathie ist nicht heilbar. Zu den bestehenden Optionen gehört die operative Entfernung eines Knotens. Diese wird nur selten angewandt, weil die Veränderung des Gewebes als ungefährlich gilt, wenn es sich nicht gerade um die fortschreitende und seltene Form der Mastopathie mit dem Schweregrad III handelt. Allein hier besteht ein erhöhtes Brustkrebsrisiko, das eine Operation erforderlich machen kann. Es gibt verschiedene Ansätze, die Symptome der Mastopathie zu lindern. In der Schwangerschaft kann auf Hausmittel zurückgegriffen werden.
Besonders in der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Mütter darauf bedacht sein, dass sie nicht nur sich, sondern gleichzeitig auch einen weiteren, kleinen Menschen versorgen. Die Beschwerden durch die Mastopathie während der Schwangerschaft sind nicht zyklusbedingt, da der Eintritt der Periode wegfällt. Dadurch entstehen die Schmerzen meist durch die unangenehme Schwellung und den Druck auf die Brust. Zudem kommt es während einer Schwangerschaft häufig zu Wassereinlagerung, die sich in Brüsten und Beinen bemerkbar macht. Schmerzende Brüste können mit kalten Umschlägen gekühlt werden. Das wirkt lindernd und wohltuend für das angeschwollene Gewebe. Zudem sollte auf BHs zurückgegriffen werden, die die Brust stützen und keinen unangenehmen Druck verursachen. Es gibt Frauen, die gänzlich auf das Tragen von Büstenhaltern verzichten, da die Brüste so empfindlich sind, dass die Betroffene selbst diesen Druck als unangenehm empfindet.
Besuche in der Sauna entwässern den Körper, dienen der Entspannung und sind auch während der Schwangerschaft von Vorteil. Saunagänge stärken nicht nur den Kreislauf und regen den Stoffwechsel an, sie wirken sich auch positiv auf das Immunsystem aus. Durch Saunagänge kommt der Körper ins Schwitzen, wodurch sich Wassereinlagerungen verringern. Zudem werden die Muskeln entspannter, was zu einer leichteren Geburt führen soll. Hier ist es wichtig darauf zu achten, dass man bereits vor der Schwangerschaft Erfahrungen mit der Sauna gemacht hat, keine Komplikationen während der Schwangerschaft auftreten und der Arzt seine Zustimmung erteilt.
Leichte Massagen der Brust tragen ebenfalls zur Entspannung bei und können als wohltuend empfunden werden. Hier muss jede betroffene Frau entscheiden, was dem Körper gut tut oder was eher als unangenehm empfunden wird.
Salbeitee und Hibiskustee gehören zu den entwässernden Getränken, die eine Schwellung in den Brüsten bekämpfen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Schwangere sollten besonders in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft auf pflanzliche Mittel verzichten und danach nur sehr wenig davon verwenden. Besonders Salbei ist dafür bekannt, dass er in großen Mengen die Gebärmutter stimuliert, was in einer Schwangerschaft fatal enden kann. In kleineren Mengen als Gewürz ist Salbei ungefährlich. Salbei-Öl sollte gänzlich gemieden werden, da es während der Stillzeit die Milchbildung hemmt. Auch Mönchspfeffer darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden. Generell ist es bei pflanzlichen Mitteln heikel, diese während der Schwangerschaft einzunehmen, da viele Pflanzen ätherische Öle enthalten, die dem Kind schaden oder zu frühzeitige Wehen führen.
Tee und Kaffee sowie Schokolade wirken sich ebenfalls negativ auf die Schwellungen der Brust aus und sollten nur noch in Maßen zu sich genommen werden. Hier sind die Inhaltsstoffe Koffein (beziehungsweise Teein) und Kakao dafür verantwortlich, dass es zu Beschwerden in den Brüsten kommt.
Die richtige Ernährung hat erheblichen Einfluss auf das Immunsystem. So ist eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung nicht nur für das Kind wichtig. Durch die richtige Ernährung können Symptome beinahe vollständig abklingen. Betroffene sollten Nahrungsmittel meiden, die sich negativ auf den Verlauf der Krankheit auswirken. Man spricht hier von Fetten und Zucker, die die Mastopathie begünstigen. Stattdessen ist eine salzarme und ballaststoffreiche Ernährung zu empfehlen. Reis, Ananas und Spargel eignen sich hierfür sehr gut. Neben der gesunden Ernährung ist ausreichende Bewegung in Form von ausgedehnten und entspannenden Spaziergängen empfehlenswert. Auch das Schwimmen in Thermalbädern wird oft als angenehm empfunden.
Knoten und Gewebsveränderungen in der Brust sollten immer von einem Arzt abgeklärt werden. Auch während der Schwangerschaft kann der Arzt neben dem üblichen Abtasten der Brust auf weitere Untersuchungsmöglichkeiten zurückgreifen. Zum einen bietet sich hier der Ultraschall an, bei dem leider nicht immer ein genaues Ergebnis zu erkennen ist. Oftmals sorgen sich Frauen, sich während der Schwangerschaft der Mammographie zu unterziehen. Die Röntgenstrahlen stellen nur eine geringe Gefahr für das ungeborene Baby dar, wenn der Arzt darauf achtet, dass der Körper von der Strahlung abgedeckt ist. Dem Arzt muss auf jeden Fall vor eine Röntgenuntersuchung mitgeteilt werden, dass eine Schwangerschaft vorliegt. Da sich die Brüste während der Schwangerschaft erheblich verändern und generell vergrößern, kann nicht immer genau mit bildgebenden Verfahren festgestellt werden, ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt. Besteht der Verdacht, dass die Gewebsänderung nicht gutartig ist, kann auch während der Schwangerschaft eine Biopsie (Probeentnahme) gemacht werden. Diese ist für das ungeborene Kind ungefährlich, gibt aber eindeutig Aufschluss darauf, um welche Art von Knoten es sich handelt.
Kommt es während der Schwangerschaft oder Stillzeit durch die Schwellungen zu Entzündungen in der Brust, die sich durch starke Schmerzen und Fieber äußern, ist unbedingt ein Gang zum Arzt erforderlich. Hier werden entsprechende Medikamente eingesetzt. Auch während der Schwangerschaft kann ein leichtes Schmerzmittel zu sich genommen werden, falls die Schmerzen unerträglich sind. Hier wird der Arzt entscheiden, welche Medikamente geeignet sind.
aktualisiert am 07.02.2017