Eine Mandelentzündung (Tonsillitis, Angina tonsillaris) wird durch Bakterien oder Viren ausgelöst. Dabei entzünden sich in der Regel die Gaumenmandeln (Tonsillae palatinae). Im Rahmen einer Mandelentzündung kann es zu Mundgeruch kommen. Dieser verschwindet nach Abklingen der akuten Entzündung normalerweise von selbst wieder. Bei chronischen Mandelentzündungen bleibt er oft als Symptom bestehen. Eine Behandlung der chronischen Entzündung ist dann das Mittel der Wahl zu Beseitigung des Mundgeruches.
Mundgeruch kann bei verschiedenen Zuständen einer Tonsillitis entstehen. Das sind:
Bei einer akuten Mandelentzündung durch Bakterien (meist Streptokokken) kommt es zu eitrigen, weißlich-gelben Belägen auf den Mandeln. Diese eitrigen Ablagerungen führen zu Mundgeruch. Zusätzlich können im Rahmen der Erkrankung Beläge auf der Zunge auftreten (wie bei einer Erkältung), die ebenfalls Mundgeruch verursachen können.
Bei einer chronischen Mandelentzündung kommt es zu gehäuften Entzündungen an den Mandeln. In den Einbuchtungen der Mandeln (Krypten) bilden sich dann immer wieder Entzündungen und Ablagerungen. Die Symptome einer akuten Tonsillitis (Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Fieber) stehen dabei meist nicht so stark im Vordergrund. Ein schlechter Geschmack im Mund und ein übelriechender Atem können aber ein Hinweis auf eine chronische Mandelentzündung sein. Bei der ärztlichen Untersuchung treten bei Druck auf die Mandeln Eiter oder abgestorbenes Gewebe aus den Einbuchtungen hervor.
Mandelsteine entstehen oft als Begleiterscheinung einer chronischen Mandelentzündung. Sie können sich aber auch beim Gesunden bilden. Dabei entstehen in den Vertiefungen der Mandeln Ablagerungen (durch Speisereste, abgestorbene Zellen und Ähnliches), die sich zu kleinen Klumpen verfestigen. Diese Steine verursachen dann Mundgeruch.
Bei einer akuten Mandelentzündung sollte der Mundgeruch von selbst verschwinden, wenn die Entzündung abklingt. Bei einer bakteriellen Tonsillitis werden in der Regel Antibiotika verordnet. Diese helfen, die eitrige Entzündung zu bekämpfen und damit auch die übelriechenden Beläge auf den Mandeln zurückzubilden. Durch das Anwenden von Gurgellösungen oder Mundspülungen kann man den Heilungsprozess selbst mit unterstützen.
Bei chronischen Mandelentzündungen muss mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, welche Möglichkeiten der Behandlung bestehen. Wenn es immer wieder zu Entzündungen kommt, die sich medikamentös nicht ausreichend beherrschen lassen, kann eine Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) ratsam sein.
Mandelsteine (Tonsillensteine) sind harmlos, lösen sich oft von selbst und werden dann einfach geschluckt. Durch Mundspülungen und Gurgeln mit speziellen Lösungen, Salbei- oder Kamillentee lassen sich Mandelsteine ebenfalls oft herausspülen. Störende, größere Steine können auch von Hals-Nasen-Ohren-Arzt mit entsprechenden Instrumenten entfernt werden. In Fällen, in denen die Mandelsteine starke Beschwerden verursachen, kann über eine Mandelentfernung nachgedacht werden. Eine gute Mundhygiene hilft, der Bildung von Mandelsteinen vorzubeugen.
Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen gGmbH – Tonsillektomie: https://www.gzbiwo.de/kliniken-abteilungen/klinik-fuer-hno/leistungsspektrum/tonsillektomie/ (online, letzter Abruf: 18.01.2022)
HNO-Ärzte im Netz – Mandelentzündung - Anzeichen und Verlauf: https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/mandelentzuendung/anzeichen-und-verlauf.html (online, letzter Abruf: 18.01.2022)
Cleveland Clinic – Tonsil Stones Might Be Causing Your Bad Breath: https://health.clevelandclinic.org/troublesome-tonsil-stones-causing-bad-breath/ (online, letzter Abruf: 18.01.2022)
Healthdirect – Tonsil stones: https://www.healthdirect.gov.au/tonsil-stones (online, letzter Abruf: 18.01.2022)
aktualisiert am 21.01.2022