Die Mammographie ist eine Röntgenaufnahme der Brustdrüse. Durch die Untersuchung sind Veränderungen in der Brust darstellbar. Insbesondere kann eine Untersuchung auf Brustkrebs (Mammakarzinom) erfolgen.
Deshalb wird die Mammographie oftmals als Früherkennungsuntersuchung auf Brustkrebs vorgenommen (Mammographie-Screening) oder als Diagnosemethode, wenn ein Verdacht auf einen Brustkrebsbefall besteht.
Die Mammographie wird hauptsächlich dazu eingesetzt, um Brustkrebs (Mammakarzinom) festzustellen. Beim Mammakarzinom handelt es sich um einen bösartigen Tumor, der bei Frauen am häufigsten auftritt. Einer von vier Krebsfällen bei Frauen ist Brustkrebs. Nach der Statistik erkrankt in Deutschland jede zehnte Frau im Laufe ihres Lebens. Das Durchschnittsalter beträgt 63 Jahre, die Erkrankung beginnt oft aber schon wesentlich eher. 30 Prozent der Brustkrebsfälle gehen tödlich aus.
Es gibt einige Risikofaktoren, die das Auftreten von Brustkrebs fördern. Dazu gehören Brustkrebs in der Familie (Auffälligkeiten im Erbgut), Übergewicht, fehlende oder erst spät eingetretene Schwangerschaften, hormonelle Faktoren (z. B. auch Östrogen-Behandlung in den Wechseljahren) sowie Gewebeveränderungen der Brust (Mastopathie). Männer können ebenfalls an Brustkrebs erkranken, sie sind jedoch wesentlich seltener betroffen.
Die Mammographie gehört zu den Methoden, die der Brustkrebs-Früherkennung dienen. Die Mammographie wird als Routineuntersuchung bei Frauen zwischen 50 und 69 Jahren durchgeführt (Mammographie-Screening), nach zweijährigem Abstand wird sie jeweils erneut angesetzt. Als Untersuchung beim Vorliegen von Risikofaktoren für Brustkrebs wird die Mammographie auch außerhalb dieses Zeitraums durchgeführt. Neben der Früherkennung ist eine Mammographie dann angezeigt, wenn Verdachtsfälle auf Brustkrebs genauer untersucht werden sollen.
Der Verdacht besteht, wenn beispielsweise ein Knoten in der Brust ertastet werden kann (hier eine Anleitung zur Abtastung der Brust), eine Verhärtung vorhanden ist, Hautveränderungen wie Einziehungen, Falten oder Poren vorliegen oder im Achselbereich vergrößerte Lymphknoten festgestellt werden können.
Bei der Mammographie wird die Brust mit einem Röntgenverfahren untersucht. Aus einem Röntgengerät werden Strahlen abgegeben, die durch die Brust an einen Röntgenfilm gelangen und von diesem registriert werden.
Die Röntgenstrahlen werden beim Durchtritt durch die Brust durch die unterschiedliche Gewebedichte verschieden abgeschwächt, so dass sich auf der Aufnahme ein Abbild der inneren Strukturen der Brust zeigt. Das Bild ist umso besser beurteilbar, je mehr die Brust während der Mammographie-Aufnahme flachgedrückt wird.
Auf dem Mammographie-Bild sieht der Arzt unter anderem, ob es Veränderungen gibt, die ein Anzeichen für Brustkrebs sein könnten. Dies sind beispielsweise kleine Verkalkungen (Mikrokalzifikationen) oder Gewebeverdichtungen, vor allem solche mit Ausläufern oder unregelmäßigen Formen.
Am besten gelingt die Mammographie etwa zehn Tage nach dem Anfang der Blutungen der Menstruation. Allerdings kann die Mammographie auch an allen anderen Tagen vorgenommen werden. Vor der Untersuchung muss Schmuck in dem Bereich abgelegt werden, dazu gehören auch Brust-Piercings.
Erwähnenswert ist es, dass verdächtige Befunde in der Mammographie noch nicht bedeuten, dass wirklich Brustkrebs vorhanden ist. Auffälligkeiten sind eher als Hinweise auf die Erkrankung zu werten. Die definitive Diagnose wird gestellt, indem eine Gewebeprobe entnommen wird (Brustbiopsie) und in einem Labor feingeweblich untersucht wird (Histologie).
Die Patientin (beziehungsweise der Patient) macht zunächst den Oberkörper frei. Die Brust wird zwischen zwei Plexiglasplatten gelegt und flachgedrückt. Dies kann sich unangenehm anfühlen, auch Schmerzen sind möglich. Daraufhin erfolgt die Röntgenaufnahme an der Brust. Beide Brüste werden auf diese Weise untersucht, die Aufnahme erfolgt aus jeweils zwei Richtungen (oben-unten und schräg/seitlich). Die gewonnenen Röntgenbilder der Brust werden durch die Ärzte beurteilt, es wird unter anderem nach krebsverdächtigen Stellen gesucht.
Das Zusammendrücken der Brust bei einer Mammographie kann schmerzhaft sein. Weil Röntgenstrahlen zum Einsatz kommen, ist auch eine mäßige Strahlenbelastung vorhanden. Dadurch kann das Erbgut der Zellen geschädigt werden, und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Krebs verursacht wird. Wird jedoch die Mammographie unter den richtigen Voraussetzungen vorgenommen, so ist der Nutzen größer als das Risiko.
Ebenfalls Bestandteil einer Brustkrebs-Früherkennung ist die Abtastung der Brust, die auch als Selbstabtastung von der Patientin vorgenommen werden sollte. Als bildgebendes Verfahren in der Brustdiagnostik wird nicht nur die Mammographie als Röntgenuntersuchung vorgenommen, sondern es kommen bisweilen auch Ultraschall und Kernspintomographie (MRT) zum Einsatz.
Sehr selten findet auch eine Computertomographie (CT), eine Szintigraphie oder eine Positronen-Emissions-Tomographie (PET) statt. Sollten sich in der Bildgebung verdächtige Befunde zeigen, so wird meist eine Gewebeentnahme (Biopsie) durchgeführt, damit die exakte Diagnose gestellt werden kann.
aktualisiert am 25.02.2019