Zu den häufigsten Erkrankungen des Magens zählt das Magengeschwür. Die meisten Magengeschwüre sind gutartige, entzündliche Defekte, die in der Magenschleimhaut entstehen. Dabei unterscheidet sich das Magengeschwür von der Gastritis (Magenschleimhautentzündung) durch die bis in die tieferen Magenwandschichten reichenden Schleimhaut-Erosionen.
Bei einem Magengeschwür erfolgt die Behandlung vorwiegend konservativ. In bestimmten Fällen kann jedoch eine Operation erforderlich werden. In der Vergangenheit zählte die operative Entfernung von Magengeschwüren, bei der eine Teilentfernung des Magens (Magenteilresektion) vorgenommen wurde, zur Standardbehandlung. Die Entwicklung hochwirksamer Medikamente (Protonenpumpenblocker, Protonenpumpenhemmer) führte zu einem Rückgang der Operationshäufigkeit. Eine medikamentöse Behandlung des Magengeschwürs erweist sich als effektiver. Ein Magengeschwür heilt oft ohne Behandlung innerhalb weniger Wochen ab. Bei einer wirkungsvollen Therapie besteht eine gute Prognose. Die Heilungsrate liegt bei über 90 Prozent. Allerdings ist die Rückfallquote ebenfalls hoch. Mehr als 80 Prozent der Patienten leiden an rezidivierenden (wiederkehrenden) Geschwüren.
Unter bestimmten Voraussetzungen oder bei bestimmten Diagnosen kann deshalb eine Operation das beste Mittel der Wahl sein. Zu den Indikationen (Anlässen), bei denen eine Operation unumgänglich ist, zählen:
Auch Komplikationen führen häufig zu einer Operationsindikation. Dazu zählen vor allem Magenblutungen, die sich mit einer Magenspiegelung nicht stoppen lassen. Auch Perforationen (Magendurchbrüche) sind ein Indiz für eine sofortige Operation. Der Chirurg wird zunächst versuchen, den Magendurchbruch durch den Einsatz minimal-invasiver Operationstechnik per Laparoskopie (Bauchspiegelung) zu behandeln. Damit wird dem Patienten eine komplizierte Operation erspart. Zu den Risikofaktoren, die zu Komplikationen führen können, zählen:
Häufige oder nicht abheilende Magengeschwüre können auch zu einer Magenverengung, Verkleinerung der Magenwand und in seltenen Fällen zu Magenkrebs führen. Männer stellen dabei eine höhere Risikogruppe als Frauen dar. Patienten, die unter einer Nierenschwäche oder Leberzirrhose leiden, gelten ebenso als komplikationsgefährdet.
aktualisiert am 11.12.2023