Alkohol, Nikotin und Koffein stehen oft synonym für einen ungesunden Lebensstil. Zwar gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass zwischen Magengeschwüren oder Magenblutungen und dem Genuss von Alkohol, Nikotin und Koffein ein ursächlicher Zusammenhang besteht. Allerdings stehen diese sogenannten Genussmittel im Verdacht, die Erkrankung an einer Magenschleimhautentzündung oder an einem Magengeschwür zu begünstigen. Das Rauchen fördert die Bildung von Magensäure und kann zur Übersäuerung des Magens beitragen. Die schützende Schleimhaut kann dann ihre Funktion nicht mehr in ausreichendem Maß ausüben. Die Schädigung der Magenwand in Form von offenen Stellen und im weiteren Verlauf auch von Geschwüren sind die Folgen.
Vor allem hochprozentige Alkoholika sorgen für die Reizung der Magenschleimhaut bis hin zu deren Entzündung, der sogenannten Gastritis. Nicht selten wird dem Konsum von Zigaretten eine beruhigende Wirkung zugeschrieben. Ihr Konsum steigt folgerichtig unter Stress. Damit kommen zwei Faktoren zusammen, die sich auf die Bildung eines Magengeschwürs begünstigend auswirken können. Stress kurbelt die übermäßige Produktion von Magensäure an und drosselt gleichzeitig die Aktivität der Magenschleimhaut. Auch der permanente Genuss von Kaffee kann zur Übersäuerung des Magens beitragen und ein Magenleiden begünstigen.
Ist es bereits zu einer Magenblutung oder einem Magengeschwür gekommen, sollte dem ebenso lädierten wie lebenswichtigen Organ ein hohes Maß an Schonung zuteil werden. Eine ebenso leicht zu realisierende wie wirkungsvolle Maßnahme ist die magenfreundliche Ernährung. Die Auffassung, eine magenschonende Kost sei gleichzusetzen mit fadem, langweiligem Essen, hat heutzutage keine Gültigkeit mehr. Allerdings sollte ganz gezielt auf magenreizende Speisen und Getränke, die sehr fett oder stark gewürzt sind, verzichtet werden. Ganz allgemein gilt: Alles, was den Magen reizt und nicht gut vertragen wird, sollte gemieden werden.
Auch beim Genuss oder vielleicht besser beim Missbrauch von Alkohol, Nikotin und Koffein zum Stressabbau kann ein Umdenken das Schlimmste möglicherweise noch verhindern. Ist der Magen bereits angegriffen, haben die Körpergifte leichtes Spiel bei der Entfaltung ihrer gesundheitsschädlichen Wirkung. Ihr leichtfertiger Konsum im Übermaß kann den Grundstein für ein langwieriges und schmerzvolles Magenleiden legen. Das wiederholte Auftreten der Beschwerden, die wieder und wieder therapiert werden müssen, droht. Ebenso ist das Risiko für ein Tumorleiden im Bereich des oberen Verdauungstrakts erhöht. Auch Stress und Hektik stehen im Verdacht, sich negativ auf die Entwicklung einer Schleimhautentzündung des Magens oder eines Magengeschwürs auszuwirken. Wer an einer dieser Magenerkrankungen leidet, sollte die Situation als Chance begreifen und seine Lebensumstände auf den Prüfstand stellen. Wieviel von dem Alltags-Stress tatsächlich notwendig ist und ob der häufig obligate Konsum von Alkohol und Zigaretten tatsächlich die erhoffte entspannende Wirkung entfaltet, ist meist fraglich. Mit ein wenig Experimentierfreude werden sich alternative Optionen herauskristallisieren, die sowohl gut für den Magen als auch dem allgemeinen Wohlbefinden zuträglich sind.
Zu den Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt gehören auch die Ösophagusvarizenblutungen. Es handelt sich hierbei um Blutungen aus Krampfadern (Varizen) der Speiseröhre (Ösophagus). Diese Krampfadern können aufgrund einer Leberzirrhose entstehen, die dazu führt, dass sich das Blut über die Pfortader aufstaut. Die Pfortader ist das Blutgefäß, das normalerweise das Blut aus dem Magen-Darm-Bereich in die Leber führt. Ein langjähriger hoher Alkoholkonsum kann hinter der Entstehung einer Leberzirrhose stecken, so dass letztendlich auch Alkohol der Grund für eine obere Magen-Darm-Blutung, nämlich die Ösophagusvarizenblutung, sein kann.
aktualisiert am 11.12.2023