Wer kennt nicht den Mythos vom saftigen Steak, das sich in einem Bad aus Cola nach und nach auflöst? Wie zahlreiche Versuche und Nachahmungen gezeigt haben, kann diesbezüglich allerdings Entwarnung gegeben werden. Cola bewirkt lediglich eine Verfärbung des Fleisches. Um wirkungsvoll Zersetzungsprozesse stattfinden zu lassen, ist die im Cola enthaltene Phosphorsäure zu schwach und in einer viel zu geringen Konzentration enthalten. Allerdings sind große Mengen von kohlesäurehaltigen Limonaden, die alle einen sauren Charakter haben, der Genesung einer bereits gereizten Magenschleimhaut nicht gerade förderlich. Um den Unterschied zwischen Cola und der Magensäure zu verdeutlichen, mit der die Magenschleimhäute ansonsten fertig werden müssen, dient ein anderer Versuch.
Wird ein Stück rohes Fleisch mit konzentrierter Salzsäure in Kontakt gebracht, kommt es bereits nach kurzer Zeit zu deutlichen Verätzungen. Es ist sowohl eine Verfärbung als auch das regelrechte Zerfleddern des Muskelgewebes zu beobachten. Damit tut die Säure, was sie soll: Sie zersetzt unsere Nahrung. Die potentielle schädigende Wirkung der Magensäure ist also weitaus gravierender als die von Cola. Ein intakter Magen ist gegen den Säureangriff wirkungsvoll durch die Magenschleimhaut geschützt. Übermäßigem Cola-Konsum werden zahlreiche gesundheitliche Beeinträchtigungen zugeschrieben. Bezüglich Magenverstimmungen soll es allerdings auch eine positive, wohltuende Wirkung entfalten. Es kann in Maßen genossen den Magen entspannen und die Wiederaufnahme von Kochsalz ankurbeln - eine wichtige Maßnahme zur Regeneration des Elektrolythaushalts im menschlichen Körper.
Zwar sind keine direkten Schädigungen der Magenschleimhaut oder gar die Bildung von Magengeschwüren durch den Konsum moderater Mengen Cola zu erwarten, jedoch birgt der süße Verführer gleich eine ganze Anzahl anderer Gefahren, insbesondere bei regelmäßigem und häufigem Verzehr. Die im Cola enthaltene Phosphorsäure steht im Verdacht, die Kalziumaufnahme in das Knochenskelett zu behindern und eine Erkrankung an Osteopenie (Abnahme der Knochendichte) und im weiteren Verlauf an Osteoporose zu fördern. Darüber hinaus zählt Cola, wie alle anderen zuckerhaltigen Getränke, zu den Dickmachern Nummer eins in unserer modernen Konsumgesellschaft. In einem Liter Cola sollen sage und schreibe 38 Stück Würfelzucker enthalten sein. Wer sich die Mühe macht und diese 38 Würfel aufeinanderschichtet, wird sich der Problematik schnell bewusst. Wer permanent zuckerhaltige Limonaden wie Cola trinkt, tut auch seinen Zähnen nichts Gutes. In der Mundhöhle wird permanent ein aggressives Milieu aufrecht erhalten, das bereits im Kindesalter zu gravierenden Schädigungen der Zähne führen kann.
aktualisiert am 08.02.2019