Ob bei einer Magenblutung eine Operation notwendig ist, hängt entscheidend von der Intensität der Blutung ab und ob andere Behandlungsmethoden bereits versagt haben beziehungsweise nicht erfolgversprechend sind.
Die meisten Blutungen kommen von selbst wieder zum Stillstand oder es bildet sich eine dauerhafte, sogenannte Sickerblutung aus. Die unter anderem auf ein Magengeschwür zurückgehende Blutung ist charakterisiert durch die Abgabe geringer Blutmengen in den Verdauungstrakt, die über einen längeren Zeitraum hinweg fortbesteht. Meist ist die Blutmenge so gering, dass sie mit bloßem Auge nicht im Stuhl erkannt werden kann. Der Nachweis gelingt aber dennoch über einen Test. Zur Behandlung dieser kleineren Blutungen werden erfolgreich endoskopische Verfahren (Magenspiegelung) eingesetzt und eine Operation ist nicht nötig.
Treten allerdings erhebliche Mengen Blut aus und die endoskopische Behandlung schlägt fehl, kann es zu einem nicht mehr beherrschbaren Kreislaufschock kommen. Die letzte Rettung kann dann das sofortige operative Eingreifen sein.
Akute Magenblutungen werden mitunter auch von bösartigen Tumoren verursacht, die in ein Blutgefäß einwachsen und es erheblich beschädigen können. In diesem Fall droht ebenfalls die Operation, nicht nur um die Blutung zu stoppen, sondern auch um den Tumor zu beseitigen.
Ein weiterer Grund der Blutung im Magenbereich kann eine geplatzte Krampfader der Speiseröhre sein, die als Folgeerscheinung einer fortgeschrittenen Leberzirrhose auftreten und ebenfalls lebensbedrohlich sein kann.
Jede Eröffnung des Bauchraums ist mit erheblichen Gefahren für den Patienten verbunden. Sie reichen von der allgemeinen Narkose bis hin zu einer erhöhten Infektionsgefahr. Jeder verantwortungsvolle Mediziner ist zwar bemüht, seiner immensen Verantwortung bei jeder Operation gerecht zu werden, dennoch kommt es immer wieder zu Komplikationen während eines Eingriffs, die unvorhersehbare Folgen haben können. Aus diesen Gründen wird zur Behandlung der meisten Magenblutungen lieber auf die reichlich zur Verfügung stehenden Optionen der endoskopischen Behandlung zurückgegriffen. Das operative Eingreifen wird auf diejenigen Fälle beschränkt, denen mit anderen Mitteln nicht beizukommen ist oder von denen eine direkte Todesgefahr ausgeht.
aktualisiert am 11.12.2023