Mit der Diagnostik, Therapie und Prävention von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts befasst sich die Gastroenterologie, die ebenfalls die Organe Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse einschließt. Bei zahlreichen Beschwerden des oberen Verdauungstrakts kann zur Klärung der Ursachen eine Magenspiegelung notwendig werden. Diese Art der Untersuchung, die unter Umständen auch gleich eine Behandlung beinhalten kann, wird vom Gastroenterologen durchgeführt. Gastroenterologen sind sowohl als niedergelassene Ärzte oder in Krankenhäusern mit entsprechender Abteilung tätig.
Die Endoskopie ist häufig das geeignete Mittel der Wahl, um Untersuchungen und Therapien im oberen Verdauungstrakt durchzuführen. Das zur Magenspiegelung eingesetzte Endoskop wird auch Gastroskop genannt. Es besteht aus einem kunststoffummantelten Schlauch, der flexibel ist und sich vom untersuchenden Arzt bewegen lässt. Während früher die Bilder aus dem Körperinneren via Glasfaser nach außen übertragen wurden, sind moderne Gastroskope heutzutage mit einer Video-Optik ausgestattet. Über einen weiteren Kanal kann Luft in den Magen gepumpt werden, um das Entfalten der Schleimhäute zu deren besserer Begutachtung zu bewirken. Darüber hinaus kann Spülflüssigkeit zur Reinigung der Videooptik eingebracht werden. Auch das Freispülen einer Blutungsquelle zur Diagnose und Therapie ist möglich. Ein weiterer Kanal, der sogenannte Arbeitskanal, ermöglicht das Einführen verschiedener Instrumente. Beispielsweise kann über ihn eine kleine Zange zur Entnahme von Gewebeproben vor Ort gebracht werden. Über diesen Kanal werden auch geeignete Instrumente zur Stillung einer Blutung eingeführt.
Die meisten Blutungen des oberen Verdauungs- oder Gastrointestinaltrakts versiegen zwar von selbst. Handelt es sich allerdings um größere Blutungen, die mit nennenswertem Blutverlust verbunden sind, kann deren notfallmäßige Versorgung notwendig sein. Die moderne Gastroskopie hält zahlreiche Verfahren bereit, die je nach individuellem Befund Erfolg beim Stillen einer Blutung im oberen Verdauungstrakt versprechen.
Als mögliche Verursacher einer Blutung kommen Geschwüre des Magens und des Zwölffingerdarms ebenso infrage wie Krampfadern der Speiseröhre und des Magens sowie Gefäßmissbildungen, Schleimhautentzündungen und Tumore.
Wenn die Quelle der Blutung gefunden ist, besteht eine Möglichkeit im Unterspritzen mit Epinephrin. Der Wirkstoff ist mit dem körpereigenen Adrenalin identisch. Es soll ein Zusammenziehen des lädierten Blutgefäßes bewirken. Ist die Kontraktion stark genug, kommt die Blutung zum Stillstand.
Eine weitere Möglichkeit ist das Verkleben des geschädigten Blutgefäßes beispielsweise mit Fibrin-Klebstoff. Ganz ähnlich wie bei Krampfadern an den Beinen, kann auch bei einer gastrointestinalen Blutung die Verödung des betroffenen Blutgefäßes in Erwägung gezogen werden. Hierzu kann ein Laser oder die sogenannte APC-Sonde eingesetzt werden. Bei der Argon-Plasma-Koagulation wird ein ionisierter Argon-Gasstrahl in Form eines Funkens erzeugt. Durch die Wärmeentwicklung kommt es zur Denaturierung (Strukturveränderung) des Gewebe-Proteins und zum Verschluss des beschädigten Gefäßes.
Ebenfalls erfolgversprechend ist der Einsatz von Clips und Gummibändern zum Verschluss eines blutenden Gefäßes.
aktualisiert am 09.04.2019