Da eine Magenblutung ein ernstzunehmendes Symptom verschiedener Erkrankungen darstellt, sollte sich der Patient genau an die Verordnungen seines behandelnden Arztes halten. Während einer aktiven Blutung dürfen Patienten nichts zu sich nehmen. Möglicherweise bekommt der Patient bis zur Eindämmung der Blutung eine Nährlösung unter Umgehung des Darmes (parenterale Ernährung) über die Vene.
Die Behandlung einer Magenblutung ist nach Art der Blutung und Ursache unterschiedlich. Über Untersuchungen wie die Magenspiegelung (bei der gegebenenfalls auch eine Blutstillung erfolgt) kann der Grund für die Blutung festgestellt werden und die Therapie und Ernährung danach ausgerichtet werden.
Als eine der ersten Therapien nach der Diagnose einer Blutung aufgrund eines Magengeschwürs wird in vielen Fällen ein mehrtägiger Nahrungsverzicht (Karenz) verordnet. Der Magen-Darm-Trakt braucht in dieser Zeit Ruhe und Entlastung, um sich optimal erholen zu können. Deshalb wird die Produktion der ätzenden Magensäure einerseits medikamentös, andererseits durch Fasten reduziert.
Bei einigen anderen Ursachen einer Magenblutung besteht nach der Blutungsstillung jedoch kein Ess- und Trinkverbot.
Nach einer Operation am Magen, die nur in seltenen Fällen angezeigt ist, beginnt die natürliche Nahrungsaufnahme sehr vorsichtig. Danach kommen verschiedene diätologische Ansätze infrage.
Nach überwundener Blutung können Patienten zunächst ausprobieren, Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Ist dies ohne weitere Beschwerden möglich, kann langsam wieder feste Nahrung aufgenommen werden.
Die Meinungen der Mediziner und der Diätologen über die richtige Ernährung nach einer Magenblutung gehen auseinander. Heutzutage wird die ballaststoffarme Ernährung, die blande Diät (sehr milde Kost, Ulkuskur) sowie die Schonkost nicht mehr verordnet. Aktuell wird besonderes Augenmerk auf zwei Kostformen gelegt, die individuell nach Krankheit, Krankheitsverlauf und Verträglichkeit an den Patienten angepasst werden.
Die gastroenterologische Basiskost wird als Kostaufbau bei Leberzirrhose und entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes verordnet. Sie gliedert sich in drei Kostaufbau-Stufen, wobei sich keine davon als Langzeitkost eignet. Die Diätdauer richtet sich je nach der Krankheit und dem Verlauf. Stufe eins ist dabei sehr fett-, eiweiß-, ballaststoff- und energiearm, Stufe zwei steigert die Zufuhr von Eiweiß und Ballaststoffen, Stufe drei steigert die Zufuhr von Eiweiß.
Statt der damals üblichen Schonkost wird heutzutage die leichte Vollkost empfohlen. Auch sie wird nicht mehr so streng gehalten wird wie noch vor einigen Jahren. Sogar Kaffee in geringem Maß ist erlaubt. Durch den Verzicht auf scharfe Gewürze wird die Stimulation der Magensekretion auf ein Mindestmaß verringert. Blähende (Kohl, Hülsenfrüchte) und fette Speisen (wie Schweinebraten, Schmalz) sollten vermieden werden. Empfehlenswert ist der Verzehr von bindegewebsarmen, in wenig Fett angebratenem Fleisch (Hühnerbrust sowie Filet und Lende aller gängigen Fleischsorten) und Fisch. Grundsätzlich sind alle leicht verdaulichen Lebensmittel sowie milder Fond erlaubt. Hauptaugenmerk sollte jedoch auf gedünstetem oder gegartem Gemüse liegen. Fleisch und Fisch hingegen sollte nur zwei bis drei Mal wöchentlich auf den Tisch kommen. Als Zwischenmahlzeit eignen sich zimmerwarme Milchprodukte wie Joghurt, Buttermilch oder Kefir.
Fast Food, Fertiggerichte, Mikrowellennahrung und zuckerhaltige Lebensmittel sollten nur in geringem Maß konsumiert werden.
Nicht ratsam ist der Genuss von Zitrusfrüchten, Alkohol, Energydrinks, kohlensäurehaltigen Getränken und Zigaretten. Fastenkuren belasten ebenfalls den Organismus und sind deshalb nicht ratsam.
Nach heutigem Stand der Wissenschaft reagiert der Magen-Darm-Trakt besonders empfindlich auf jegliche Arten von Stress. Neben der Ernährungsumstellung sind Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga und regelmäßige Bewegung besonders empfehlenswert. Während die Entspannungstechniken den Stresspegel senken, sorgt eine moderate Bewegung dafür, dass die Verdauung wieder in Schwung kommt. Rauchen schadet dem gesamten Verdauungstrakt. Daher sollten Patienten versuchen, die Sucht aufzugeben.
Im Übrigen gilt: Um die Verdauung anzuregen, ist es empfehlenswert, 30 Minuten vor der Mahlzeit und zweieinhalb Stunden danach ein Glas Wasser ohne Kohlensäure zu trinken.
Nach einem Blutverlust ist es sinnvoll, eisenreiche Kost zu verzehren. Damit kann der Eisenverlust über die Blutung ausgeglichen werden. Lebensmittel wie Spinat, Hülsenfrüchte oder Vollkorngetreide tragen zu einer guten Eisenversorgung bei.
Da bei Leberschäden eine Unterversorgung mit L-Tryptophan (einer Aminosäure) möglich ist, sollte in diesem Fall zusätzlich auf Lebensmittel mit hohem L-Tryptophananteil geachtet werden. Dazu gehören Sojabohnen, Cashew- und Walnusskerne, Hühnerbrust, Erbsen, Haferflocken, Thunfisch und Maismehl.
aktualisiert am 11.12.2023