Magenblutungen können unterschiedlich schwer verlaufen. Dementsprechend ist auch die Dauer eines Krankenhausaufenthalts ganz unterschiedlich. Schwere Blutungen aus dem oberen Magen-Darm-Bereich machen eine Behandlung im Krankenhaus mit Magenspiegelung, Intensivbetreuung oder in manchen Fällen sogar mit einer Notoperation am Magen erforderlich. Es kommen häufig aber auch weniger gefährliche Fälle vor, bei denen keine stationäre Aufnahme notwendig ist.
Bluterbrechen und schwarz gefärbter Stuhl (Teerstuhl) sind Hinweise auf eine Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt (Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm). Bei leichten Blutungen beziehungsweise sogenannten Sickerblutungen können diese Anzeichen auch fehlen. Hier kommt es nur zu den Folgen einer Anämie (Blutarmut). In jedem Fall muss ein Verdacht auf eine Magenblutung abgeklärt und behandelt werden.
Es gibt gleich eine ganze Anzahl unterschiedlicher Grunderkrankungen, die eine Magenblutung verursachen können. Ihr Gefährdungspotenzial reicht von gering bis sehr hoch. Zu den häufigen Ursachen für eine Magenblutung gehören die Abtragung oder Erosion der Magenschleimhaut sowie die Magenschleimhautentzündung. Sie sind insgesamt weniger gefährlich, jedoch können auch sie Blutverlust verursachen und einen Krankenhausaufenthalt notwendig machen. Den sichersten Befund liefert die endoskopische Untersuchung. Sie wird im Fall des Magens auch gastroskopische Untersuchung oder Magenspiegelung genannt. Hierzu wird eine flexible Sonde über die Mundhöhle und die Speiseröhre in den Magen eingeführt. Neben einer Videooptik kann ein Gastroskop mit unterschiedlichen Instrumenten zur Diagnose und Therapie ausgestattet werden. Je nach Befund kann damit quasi in einem Aufwasch diagnostiziert und gleichzeitig therapiert werden.
Werden bei der Gastroskopie keine schwerwiegenden Befunde festgestellt, kann der Betroffene das Krankenhaus oder die Praxis nach einer kurzen Erholung wieder verlassen. Leichte Blutungen des Magens sind meist kein Grund für einen länger andauernden Aufenthalt im Krankenhaus. Um von ihnen zu genesen, ist auch keine Bettruhe notwendig. Viel wichtiger ist es, die magenschädigenden Faktoren zu erkennen und auszuschalten. Hierzu zählt die dauerhafte Einnahme von Aspirin und anderen Medikamenten ebenso wie der übermäßige Konsum von Alkohol und Nikotin.
Ursächlich für eine Magenblutung kann beispielsweise die Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori sein. In diesen Fällen verspricht die Eradikationstherapie Erfolg. In ihrem Rahmen wird sowohl das Magengeschwür als auch die bakterielle Infektion mithilfe eines magensäuremindernden Medikaments (Protonenpumpenhemmer) und zwei unterschiedlichen Antibiotika behandelt. Die Behandlung dauert zwischen einer und zwei Wochen und weist eine Erfolgsquote von beachtlichen 85 Prozent auf. Die Eradikation kann im Rahmen eines stationären Aufenthalts, aber auch zu Hause durchgeführt werden. Nach acht Wochen wird der Erfolg der Therapie anhand einer weiteren Magenspiegelung oder eines Atemtests überprüft.
Schwerere Blutungen, stärkere Blutarmut, ein Schockzustand oder auch erhöhte Risiken sind eher ein Grund, Patienten stationär aufzunehmen. Je nach der Besserung des Zustandes in den Tagen und Wochen nach der Therapie über die Magenspiegelung ist die Dauer des Klinikaufenthalts unterschiedlich. Musste aufgrund einer schweren Magenblutung eine Notoperation durchgeführt werden, dann muss der Betroffene ebenfalls für einige Zeit im Krankenhaus bleiben. Üblich ist bei Magen-Darm-Operationen eine Aufenthaltsdauer von ein bis zwei Wochen, abhängig von der Schwere kann sie aber auch hier noch länger betragen.
Magenblutungen können auch Anzeichen schwerer, lebensbedrohlicher Grunderkrankungen sein. Zu ihnen zählen der Magenkrebs ebenso wie die Bildung von Krampfadern im Bereich des Magens oder der unteren Speiseröhre. Die Bildung von Krampfadern oder Varizen in diesem Bereich kommt in der Folge einer vorangeschrittenen Leberzirrhose vor. Wenn die Leber bereits stark geschädigt ist, ist der Blutfluss durch sie nicht mehr ohne Weiteres möglich. Dann weicht das Blut auf seinem Weg in die untere Hohlvene auf die Venen des Magens und der Speiseröhre aus. Wenn diese dünnwandigen Blutgefäße der Belastung nicht gewachsen sind, werden sie regelrecht ausgebeult und reißen letzten Endes. Auf diese Weise kann es zu erheblichem, lebensbedrohlichem Blutverlust kommen. Patienten, die an einer Leberzirrhose leiden, sterben nicht selten an dieser Art der Magenblutung. Liegt der Grund für eine Magenblutung in einer schweren Erkrankung, kann sich ein Klinikaufenthalt über viele Wochen oder manchmal auch Monate hinziehen.
aktualisiert am 11.12.2023