Die Bauchspeicheldrüse liegt im Oberbauch zwischen Magen und Wirbelsäule. Sie gliedert sich in die Organ-Anteile Kopf, Körper und Schwanz. Die Bauchspeicheldrüse oder das Pankreas erfüllt gleich zwei wichtige Funktionen im menschlichen Körper. Ihr exokriner (nach "außen" Sekret abgebender) Teil produziert Verdauungsenzyme, die im Dünndarm zur Aufspaltung der Nahrungsbestandteile und deren Aufnahme benötigt werden. Im endokrinen (nach innen in das Blut Substanzen abgebenden) Teil werden Hormone wie Insulin und Glukagon für den Zuckerstoffwechsel produziert. Trotz der geringen Größe - das Pankreas wiegt beim erwachsenen Menschen nur 80 bis 100 Gramm - können täglich bis zu 1,5 Liter Sekret von ihm produziert werden.
Die Bauchspeicheldrüse mündet zusammen mit dem Gallengang in den Dünndarm und hat damit keine direkte Verbindung zum Magen. Kommt es in ihr allerdings zur Entwicklung eines bösartigen Tumors, ist dessen Wachstum bis in den Magen hinein möglich. Auch dort kann er ernsthafte Schäden bis hin zu Blutungen anrichten. Blutungen in den Magen-Darm-Trakt sind beim Bauchspeicheldrüsenkrebs aber auch über andere Mechanismen möglich.
Leider handelt es sich beim Bauchspeicheldrüsenkrebs um eine sehr aggressive Erkrankung, an die zumeist keine gute Prognose geknüpft ist. In einem frühen Krankheitsstadium wird sie nur selten erkannt, weil die Symptome unspezifisch sind oder auch ganz ausbleiben können.
Ein Krebsleiden kann grundsätzlich sowohl das exokrine als auch das endokrine Gewebe des Pankreas betreffen. Ein bösartiger Tumor der Bauchspeicheldrüse kann sich in das umgebende Gewebe oder die angrenzenden Organe erstrecken. Sowohl die Ausdehnung des Tumors selbst als auch das Einstreuen von Tochtergeschwülsten ist möglich. Wenn sich das Tumorwachstum bis in den Magen hinein ausdehnt, können Blutgefäße verletzt und Blutungen des Magens verursacht werden. Sie äußern sich genauso wie Blutungen, die von einem Magenkrebs oder einem Magengeschwür verursacht werden. Durch das Einwachsen des Tumors in ein Blutgefäß werden dessen Wandungen beschädigt oder zerstört. Es kommt zu mehr oder weniger starken Blutungen.
Sind große Blutgefäße betroffen, kann es zu einer akuten schweren Magenblutung kommen. Sie kann mit großem Blutverlust verbunden und aus diesem Grund auch lebensbedrohlich sein. Starke Magenblutungen, gleich welcher Herkunft, können Bluterbrechen und Teerstuhl (schwarz gefärbten Stuhl) verursachen. Blut, das mit Magensäure in Kontakt kommt, zeigt häufig ein kaffeesatzähnliches Aussehen. Die dunkle Färbung des Stuhls geht darüber hinaus auch auf bakterielle Zersetzungsprozesse im Darmtrakt zurück. Kleinere Blutungen können ebenfalls verursacht werden. Sie sind nicht unbedingt mit dem bloßen Auge erkennbar und werden über Stuhltests nachgewiesen.
Die Pfortader ist ein großes Blutgefäß, das nährstoffreiches Blut vom Magen, der Milz und den Darm in die Leber transportiert. Kommt es durch das Wachstum eines Pankreastumors zur Einengung der Pfortader, kann der Rückstau des Blutes in Richtung der Verdauungsorgane die Folge sein. Man spricht in diesen Fällen von einem prähepatischen Block. Damit ist die Einengung der Pfortader vor dem Eintritt in die Leber gemeint. Der Effekt der Verengung ist für die Blutgefäße ähnlich, wie er bei einer fortgeschrittenen Leberzirrhose auftritt. Der permanent erhöhte Blutdruck im Bereich vor der Verengung führt zu Aussackungen der Blutgefäße, es bilden sich Ösophagusvarizen. So werden Krampfadern im Bereich der Speiseröhre bezeichnet, die aufgrund ihrer Dünnwandigkeit anfällig für Verletzungen sind. Teilweise sind solche Krampfadern auch im oberen Teil des Magens vorhanden. Kommt es zum Einreißen der Ösophagusvarizen, kann eine Magenblutung beziehungsweise Bluterbrechen in Verbindung mit lebensgefährlichem Blutverlust die Folge sein.
aktualisiert am 11.12.2023