Leichte Magenblutungen können hervorgerufen werden, wenn der Schutzmechanismus der Magenschleimhaut nicht mehr intakt ist. Die aggressive Magensäure greift dann die obersten Gewebeschichten der Magenwand an. Dabei kann es zu mehr oder weniger starken Blutungen aus den feinen, aber auch aus den größeren Blutgefäßen des oberen Verdauungstrakts kommen. Geht diese Entwicklung weiter, können sich aus einer Schleimhautentzündung oder Gastritis auch Magengeschwüre entwickeln. Dabei handelt es sich um Beschädigungen der Magenwand bis in tiefere Gewebeschichten hinein. Am Grund der kraterartigen Vertiefungen kann es zur Verletzung von Blutgefäßen und damit zu Blutungen des Magens kommen. Weitere mögliche Blutungsquellen im oberen Verdauungstrakt sind gestaute Venen an der Speiseröhre (Ösophagus-Varizen), Zwölffingerdarmgeschwüre oder Tumore.
Je nach Umfang des Blutverlusts reichen die Beschwerden von leichtem Schwindel oder Unwohlsein bis hin zu schwallartigem Bluterbrechen und dem völligen Kollaps des Kreislaufs. Besonders schwere Fälle sind lebensbedrohlich.
Handelt es sich allerdings um ein kleines Blutgefäß, kann dieses über einen langen Zeitraum hinweg unbemerkt bluten. Dieser kontinuierliche Blutverlust kann eine Anämie oder Blutarmut nach sich ziehen. Eine Anämie äußert sich in allgemeiner Antriebslosigkeit und Missempfindungen wie Kopfschmerz oder Schwindel. Auch eine ungesunde Blässe der Haut und der Schleimhäute kann auftreten. Diese Symptome sind unspezifisch und können bei einer Vielzahl von Grunderkrankungen auftreten. Ein geeigneter Labortest kann einen ersten wichtigen Anhaltspunkt für eine ansonsten unauffällige Magenblutung geben.
Kommt ausgetretenes Blut mit Magensäure in Kontakt, tritt eine typische dunkelbraune bis schwarze Verfärbung ein. Erbrochenes Blut kann im Aussehen Kaffeesatz ähneln. Geht das Blut über den Darm ab, ist auch von Teerstuhl die Rede. Damit ist dunkel verfärbter, teils schmieriger Stuhl gemeint, dessen Färbung auf sich zersetzendes Blut zurückgeht.
Nicht jede Magenblutung äußert sich in derart offenkundigen Anzeichen. Wenn die Blutmenge im Stuhl zu gering ist, tritt sie optisch nicht in Erscheinung und entzieht sich der direkten Beobachtung. Dann können Bluttests sichere Auskunft über einen möglichen Blutgehalt im Stuhl geben. Hellrote Verfärbungen auf dem Stuhl sprechen weniger für eine Blutung im Bereich der Speiseröhre oder des Magens. Sie sind vielmehr typisch für eine Verletzung im Bereich des Enddarms. Als mögliche Ursache kommen beispielsweise vergrößerte Hämorrhoiden (Hämorrhoidalleiden) infrage.
aktualisiert am 11.12.2023