Anämie oder Blutarmut kann die Folge unterschiedlicher Grunderkrankungen sein. Neben einem Mangel an Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure kommt es ebenso vor, dass der Körper einfach nicht genügend rote Blutkörperchen bildet. Das ist beispielsweise bei verschiedenen Infektionskrankheiten, Autoimmunerkrankungen oder Vergiftungen der Fall. Eine weitere Ursache, die nicht auf den ersten Blick ins Auge fällt, sind andauernde Blutungen des Magens. Eine akute Magenblutung kann massive Symptome wie Bluterbrechen, Kreislaufprobleme bis hin zum Kollaps oder sogar den Tod zur Folge haben und wird aufgrund der drastischen Symptome schnell erkannt. Weniger auffällig zeigt sich die chronische Magenblutung. Sie kann über einen langen Zeitraum hinweg den Betroffenen in seiner Leistungsfähigkeit einschränken, ohne spezifische Beschwerden zu verursachen.
Eine mögliche Ursache für eine Anämie infolge von dauerhaften Magenblutungen ist eine angegriffene Magenschleimhaut (Erosion). Ist der Körper nicht in der Lage, eine ausreichende Menge der schützenden Schleimschicht zu produzieren, kann die stark ätzende Magensäure blutende Verletzungen verursachen. Schreitet dieser destruktive Prozess weiter voran, werden nach und nach auch tiefere Gewebeschichten angegriffen und es kommt zur Ausbildung eines Magengeschwürs. Häufig können bei Patienten mit Magengeschwür Bakterien der Art Helicobacter pylori nachgewiesen werden. Sie werden ursächlich mit der Geschwürbildung in Zusammenhang gebracht. Befindet sich im Bereich des Geschwürs eine Blutgefäß, kann es zu dessen Verletzung und einer andauernden Sickerblutung kommen. Diese Art der Blutung ist durch einen geringen, aber stetigen Blutverlust gekennzeichnet. Wenn die Blutung nicht von selbst zum Stillstand kommt, kann ein Eingriff über eine Magenspiegelung oder eine Operation am Magen notwendig werden.
Eine weitere Ursache für ständigen Blutverlust infolge einer Magenblutung ist der Magenkrebs. Unter ungünstigen Umständen kann ein bösartiger Tumor in ein Blutgefäß einwachsen und für eine dauerhafte Blutung sorgen.
Während die Anzeichen einer akuten Magenblutung wie etwa Bluterbrechen und Teerstuhl nicht zu übersehen sind, zeigt sich eine leichte Blutung meist nicht auf den ersten Blick. Weder das Erbrechen von Blut noch die Dunkelfärbung des Stuhls müssen von ihr ausgehen. Kleine Mengen Blut sind im Stuhl für das bloße Auge nicht sichtbar und nur über geeignete Tests sicher nachzuweisen. Treten sie über einen längeren Zeitraum auf, können sich die typischen Beschwerden einer Anämie hervorrufen.
Das Blut transportiert sowohl die Nährstoffe als auch den lebensnotwendigen Sauerstoff in die einzelnen Regionen unseres Körpers. Leidet der Körper unter andauerndem Blutverlust wie im Fall der Magenblutung, kann es zur Unterversorgung mit entsprechenden Symptomen kommen. Die Blutarmut oder Anämie äußert sich in Müdigkeit und allgemeiner Abgeschlagenheit. Es kann auch eine ungesunde Blässe der Haut und der Schleimhäute auftreten. Atemnot und Herzrasen sind ebenfalls mögliche Symptome. Betroffene können unter Kopfschmerzen und Schwindel leiden.
aktualisiert am 11.12.2023