Bei einer Magenblutung kommt es zu einem Blutverlust im Magen. Dabei kann es sich um über einen längeren Zeitraum bestehende kleine Sickerblutungen handeln oder um einen starken Blutverlust, der zu einem lebensbedrohlichen Zustand führt.
Häufigste Ursache sind Magengeschwüre. Zu den weiteren möglichen Gründen gehören eine schwere Magenschleimhautentzündung, bösartige Tumore oder die Einnahme bestimmter Medikamente. Je nach Schwere der Magenblutung bleibt sie lange Zeit unbemerkt oder Betroffene leiden an akutem blutigem beziehungsweise „kaffeesatzartigem“ Erbrechen und teerfarbigem Stuhl. Starke Magenblutungen können zu einem lebensbedrohlichen Blutverlust führen und müssen umgehend als Notfall behandelt werden.
Unter dem Ausdruck Magenblutung werden häufig neben Blutungen im Magen selbst auch Speiseröhrenblutungen und Zwölffingerdarmblutungen zusammengefasst. Der Sammelbegriff für alle diese Möglichkeiten lautet Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt (Blutung im oberen Gastrointestinaltrakt).
Verschiedene Erkrankungen des Magens oder andere Auslöser führen zu Schäden der Magenwand und damit zu Blutungen aus den dort liegenden Gefäßen. Zu den möglichen Ursachen gehören folgende Erkrankungen:
Die Einnahme bestimmter Medikamente oder eine Kombination verschiedener über einen längeren Zeitraum kann zu Schäden der Magenschleimhaut mit Geschwüren oder Magenblutungen führen. Häufig entstehen solche Magenprobleme nach langer Einnahme entzündungshemmender Schmerzmittel (nichtsteroidaler Antirheumatika – NSAR) mit Wirkstoffen wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure oder Diclofenac. Neben einer entzündungshemmenden Wirkung unterdrücken sie die Freisetzung von körpereigenen Stoffen, die die Magenschleimhaut schützen. Wenn diese fehlen, wird die Magenschleimhaut durch die Magensäure vermehrt angegriffen. Dies führt zu Magenschleimhautentzündung und Magenblutungen.
Magenblutungen können teils über Jahre ohne Symptome verlaufen, wenn es sich um sogenannte Sickerblutungen handelt, die mit einem geringen Blutverlust einhergehen. Bei akuten starken Blutungen kommt es hingegen zu einer schlagartigen Verschlechterung des Allgemeinbefindens bis hin zum lebensbedrohlichen Kreislaufversagen.
Folgende Symptome können abhängig von der Ursache hinweisend auf eine Blutung im Magen sein:
Eine Magenblutung ist eine sehr ernstzunehmende Erkrankung. Zeitaufwändige Untersuchungen werden nur bei stabilen Patienten durchgeführt. Bei sehr starkem Blutverlust handelt es sich um einen Notfall und eine sofortige Behandlung muss erfolgen.
Ansonsten finden folgende Untersuchungen statt:
Bei Sickerblutungen im Magen wird der Verdacht häufig zufällig anhand auffälliger Blutwerte (wie niedriger Hämoglobin-Wert) gestellt. Weitere ausführliche Untersuchungen folgen, um den Ort der Blutung festzustellen.
Starke Blutungen aus dem Magen können lebensbedrohlich sein und müssen ärztlich überwacht werden. Wenn Anzeichen auf eine akute Magenblutung wie blutiges Erbrechen oder kaffeesatzartiges Erbrechen auftreten, sollte umgehend ein Notruf (EU-weit: 112) abgesetzt werden oder eine Einweisung in eine Notfallambulanz geschehen. Schwarzer Stuhl als Zeichen einer Blutung im Magen-Darm-Trakt ist ebenfalls kurzfristig ärztlich abzuklären.
Eine Magenblutung muss immer ärztlich behandelt werden. Ein starker Blutverlust kann lebensbedrohlich sein. Die geeignete Behandlung ist abhängig von der Schwere der Blutung und davon, ob es sich um eine akute Blutung oder eine über längere Zeit bestehende leichte Sickerblutung handelt. Folgende Behandlungen können erforderlich sein:
Medikamente zur Reduktion der Magensäureproduktion (Protonenpumpenhemmer) werden nach erfolgreicher Blutstillung häufig dauerhaft verordnet, um ein Wiederauftreten zu verhindern.
Die Prognose ist abhängig von der Ursache und dem Erfolg der Behandlung. Eine akute Magenblutung ist lebensbedrohlich. Besonders gefährlich sind Blutungen bei Speiseröhren-Krampfadern (Ösophagusvarizen) bei Leberkrankheiten, die in bis zu 30 Prozent der Fälle trotz Therapie tödlich enden.
Die Einnahme von Medikamenten mit entzündungshemmenden, schmerzlindernden Wirkstoffen wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure oder Diclofenac erhöht das Risiko einer Magenblutung. Das ist besonders bei längerer Einnahme in hohen Dosen der Fall. Um Schleimhautschäden und Blutungen im Magen zu vermeiden, sollten diese Medikamente in der vorgeschriebenen Dosis und nicht dauerhaft eingenommen werden.
Grundsätzlich sind diese Medikamente nicht nüchtern und mit ausreichend Flüssigkeit (ganzes Glas Wasser) einzunehmen. Auf den Konsum von Alkohol sollte während der Behandlung verzichtet werden. In einigen Fällen hilft die Einnahme von magenschützenden Medikamenten mit den Wirkstoffen Omeprazol oder Pantoprazol (nicht zeitgleich eingenommen).
Es sollte desweiteren auf eine gesunde Lebensweise geachtet werden. Stress oder starker Alkoholkonsum über längere Zeit können zu einer Schädigung der Magenschleimhaut, Entzündungen und Magenblutungen führen. Wenn man unter Beschwerden wie Sodbrennen oder häufiger Übelkeit leidet, kann dies ein ernstzunehmendes Warnsignal sein. Meditation oder Yoga, Entspannungsbäder oder ähnliche Verfahren helfen, Stress zu reduzieren.
Uniklinikum Saarland – Magenblutungen: https://www.uniklinikum-saarland.de/de/einrichtungen/kliniken_institute/chirurgie/allgemeinchirurgie/infos_fuer_patienten/krankheitsbilder_allgemein_und_viszeralchirurgie/chirurgie_des_oberen_gastrointestinaltraktes/magen_und_zwoelffingerdarm/magenblutungen (online, letzter Abruf: 10.03.2020)
Healthline, Carmella Wint – Everything You Need to Know About Gastrointestinal Bleeding: https://www.healthline.com/health/gastrointestinal-bleeding (online, letzter Abruf: 10.03.2020)
aktualisiert am 10.03.2020