Madenwürmer sind auch in unseren Breitengraden weit verbreitet. Kinder infizieren sich häufig mit den kleinen Parasiten, aber auch Erwachsene können betroffen sein. In der Regel lassen sich die Madenwürmer gut therapieren. Allerdings kann es sein, dass der Madenwurmbefall immer wiederkehrt. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch zu einer enormen psychischen Belastung führen.
Kommt es immer wieder zu einer Re-Infektion, gilt es, den sogenannten Ping-Pong Effekt zu unterbrechen, um eine ständige Wiederansteckung zu verhindern.
Meist leiden Erwachsene unter einem rezidivierenden (immer wiederkehrenden) Madenwurmbefall. Auch bei Kindern kommt es vor, wenn auch weniger häufig.
Madenwürmer werden von Mensch zu Mensch übertragen. Die Infektion erfolgt durch orale Aufnahme oder Einatmen der mikroskopisch kleinen Eier. Die Madenwürmer leben im Dickdarm. Nachts kriechen die Weibchen aus dem Anus des betroffenen Patienten und legen ihre Eier in den Hautfalten ab. Die Eier sind innerhalb von vier bis acht Stunden infektiös und bleiben es für zwei bis drei Wochen.
Eine erste Maßnahme gegen eine immer wiederkehrende Infektion ist eine gründliche Hygiene (auch bei Erwachsenen!). Jede Person im Haushalt benötigt ein eigenes Handtuch, das nach der Benutzung gewaschen werden sollte (Kochwäsche). Die Hände sollten nach jedem Toilettengang gründlich gewaschen werden. Ein Kurzschneiden der Fingernägel ist vor allem bei Kindern sinnvoll, damit sich die Eier des Wurms nicht so gut darunter festsetzen. Kratzen am After ist zu vermeiden. Die Betten sollten abgezogen, die Bettwäsche im Kochwaschgang gewaschen und Matratzen abgesaugt werden. Ebenfalls wichtig ist es, die Wohnräume, Schlafzimmer, das Badezimmer und die Küche gründlich zu putzen. Bei Kindern sollte das Spielzeug mit heißem Wasser abgewaschen werden, und alles, womit der Nachwuchs in Kontakt gekommen ist, gründlich gereinigt werden.
Die Unterwäsche sollte zweimal täglich - morgens und abends - gewechselt und heiß gewaschen werden.
Anthelmintika (Anti-Wurmmedikamente) wirken nur auf erwachsene Würmer. Wie schon erwähnt, sind aber auch die Eier, die bereits abgelegt wurden, über einen längeren Zeitraum infektiös. Deswegen müssen die Hygienemaßnahmen mindestens drei Wochen lang erfolgen, am besten so lange, bis keine Symptome mehr bei allen im Haushalt lebenden Personen mehr auftreten.
Leidet man selbst oder eines der Familienmitglieder immer wieder unter Madenwürmern, muss die ständige Möglichkeit neuer Infektionen durchbrochen werden. Deswegen ist es wichtig, dass sich die gesamte Familie beziehungsweise alle Personen, die im Haushalt leben, der Anti-Madenwurm-Behandlung unterziehen. Diese sollte alle zwei bis drei Wochen wiederholt werden, bis alle Symptome verschwunden sind. Als effektiv im Kampf gegen Madenwürmer hat sich der Wirkstoff Mebendazol (Vermox®, Surfont®) erwiesen. Allerdings sollte keine Selbstmedikation erfolgen, sondern unbedingt mit einem Arzt abgesprochen werden. Nebenwirkungen und Gegenanzeigen müssen beachtet werden - so darf das Mittel bei Kindern unter einem Jahr nicht gegeben werden und im zweiten Lebensjahr sowie in der Schwangerschaft nur nach genauer Abwägung angewendet werden. Gegebenenfalls kommen andere Mittel in Frage, die der Arzt verschreibt.
Hält man sich an die Hygienevorschriften und wiederholt die Therapie in einem regelmäßigen Zeitraum, kann eine erneute Infektion verhindert werden. Zudem sollten alle Familienmitglieder am gleichen Tag mit der Behandlung beginnen.
Um den Genesungsprozess voran zu treiben, kann man zusätzlich die Ernährung umstellen. Es soll beispielsweise helfen, auf Weißmehlprodukte und Zucker zu verzichten.
Manche Alternativmediziner empfehlen zudem, sich regelmäßig einem Einlauf zu unterziehen, um den Darm zusätzlich zu reinigen.
aktualisiert am 06.09.2023