Zu den bevorzugten „Opfern“ von Madenwürmern gehören Kinder, da diese es mit der Hygiene oft nicht ganz so genau nehmen. Das heißt aber nicht, dass Erwachsene von ihnen verschont bleiben. Als ob eine Infektion mit Madenwürmern nicht schon unangenehm genug wäre, kommt als Symptom noch ein nächtlicher, unangenehmer Juckreiz um den After hinzu. Dieser wird ausgelöst durch den Kriechvorgang beziehungsweise durch die Eiablage der weiblichen Madenwürmer.
Oft raubt dieser Juckreiz dem Patienten, egal ob klein oder groß, den Schlaf. Das kann zu äußerst schlechter Laune oder in extremeren Fällen zu Konzentrationsstörungen durch Übermüdung führen.
Der Patient ist diesem Juckreiz aber nicht hilflos ausgeliefert. Denn man kann durchaus einiges dagegen unternehmen.
Das morgendliche Duschen hilft zwar nicht direkt gegen den Juckreiz, entfernt aber die Wurmeier. Besondere Aufmerksamkeit sollte der Haut rund um den Anus gelten. Diese sollte gründlich, aber sanft gereinigt werden (spezielle Duschgele gibt es in jeder Drogerie). Gerade wenn die Haut etwas wund ist, kann die morgendliche Wäsche sehr viel Erleichterung bringen. Hinterher muss unbedingt an das Eincremen gedacht werden. Zudem sollte der betroffene Patient die Unterwäsche täglich wechseln. Die benutzte Unterwäsche sollte dann möglichst im Kochwaschgang gewaschen werden. Die zwar ansonsten sehr robusten Madenwurmeier überleben diese Temperaturen definitiv nicht.
Gegen den nächtlichen Juckreiz selbst kann eine spezielle Salbe helfen, die vom behandelnden Arzt verschrieben wird (zum Beispiel Skinsept® mucosa).
Ein Hausmittel ist zum Beispiel Penaten® Creme, die mit Knoblauch vermischt wird. Einerseits hilft die Creme gegen den Juckreiz und andererseits gegen eventuelle Wundheit. Knoblauch soll eine antiparasitäre Wirkung haben. Allerdings sollte man darauf achten, nach dem Eincremen nicht noch einmal in die Creme zu fassen (sonst könnten eventuell Wurmeier hinein gelangen). Gewissenhaftes Händewaschen ist also Pflicht.
Vaseline ist eine weitere Möglichkeit, etwas gegen die unangenehmen Folgen der Madenwurm-Erkrankung zu tun.
Durch das nächtliche (unbewusste) Kratzen können einerseits die Eier der Madenwürmer unter die Fingernägel kommen, die dann morgens mit dem Frühstücksbrot gleich wieder in den Darm gelangen (Re-Infektion) oder auf andere Menschen übertragen werden können. Andererseits kann durch die Kratzattacken auch die empfindliche Haut rund um den Anus gereizt werden und sich entzünden. Abhilfe können hier leichte Baumwollhandschuhe schaffen, die nachts getragen werden. Ebenso ist es sinnvoll, die Fingernägel sehr kurz zu schneiden. Eine andere Möglichkeit ist enganliegende Unterwäsche, die aber morgens gleich wieder gewechselt werden sollte.
Eine Madenwurminfektion ist zwar sehr unangenehm, in der Regel aber gut zu behandeln. Oberstes Gebot, neben der Einnahme von Anti-Wurmmitteln ist peinliche Hygiene. Hält man sich an diese Regeln, ist der Schrecken meist nach einigen Wochen wieder überstanden.
aktualisiert am 30.10.2019