Wird bei einer Routineuntersuchung ein vergrößerter Lymphknoten entdeckt, kann nicht ohne Weiteres gesagt werden, welche Erkrankung dahinter steckt. In unklaren oder verdächtigen Fällen wird eine spezifische Untersuchung eingeleitet, um der Sache auf den Grund zu gehen. Der Nachweis einer bestimmten Erkrankung geschieht mit einer Gewebeentnahme (Biopsie). In der Regel wird der behandelnde Arzt versuchen, den Eingriff so schonend vorzunehmen, dass die Narbenbildung möglichst gering bleibt.
Die Lymphknoten sind das Filtersystem der Lymphflüssigkeit und spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem. Ein geschwollener Lymphknoten weist darauf hin, dass das Immunsystem aktiv geworden ist. Hält die Schwellung allerdings über längere Zeit an oder der Lymphknoten vergrößert sich ohne klar erkennbare Ursache, kann eine Lymphknotenbiopsie angezeigt sein. Diese dient dazu, die Erkrankung zu erkennen, die dahinter steckt, und um weitere Therapiemaßnahmen einzuleiten.
Es gibt verschiedene Verfahren, wie eine Biopsie vorgenommen werden kann. Welches davon zum Tragen kommt, richtet sich nach dem individuellen Fall und wird in einem Gespräch mit dem Patienten abgeklärt. Die Gefahr einer Narbenbildung hängt ganz davon ab, welches Verfahren angewendet wird, und natürlich auch von der Hautbeschaffenheit des Patienten.
Diese wird durchgeführt, wenn es erforderlich ist, Gewebe direkt aus dem Lymphknoten zu entnehmen. In der Regel erfolgt diese Biopsie unter örtlicher Betäubung. Mit einer speziellen Nadel sticht der Arzt in den Lymphknoten ein und gewinnt damit eine gewisse Menge an Gewebe. Nach erfolgreicher Gewebeentnahme wird die Einstichstelle mit einem Pflaster abgedeckt. In der Regel bilden sich keine Narben nach diesem Eingriff. Gänzlich auszuschließen sind kleine Narben hier jedoch nicht.
Bei diesen Arten von Biopsien handelt es sich jeweils um einen kleinen operativen Eingriff, bei dem der Lymphknoten freipräpariert und entnommen wird. Eine Wächterlymphknotenbiopsie wird in der Regel dann vorgenommen, wenn bereits eine Krebserkrankung (zum Beispiel Brustkrebs) diagnostiziert wurde, um auszuschließen, dass dieser metastasiert (gestreut) hat. Hier können Narben an der Stelle des Einschnitts an der Haut zurückbleiben. Der Arzt, der den Eingriff vornimmt, wird sich bemühen, den Schnitt möglichst klein zu halten und, falls dies möglich ist, an einer unauffälligen Stelle zu platzieren.
In der Regel bleiben Narben klein und dünn und werden im Laufe der Zeit noch unauffälliger. Manche Patienten neigen aber zu überschießender Narbenbildung. Sollte dies bekannt sein, dann ist es sinnvoll, dies dem Arzt vor einem Eingriff mitzuteilen.
Um eine übermäßige Narbenbildung zu verhindern, kann der Patient selbst einige Maßnahmen ergreifen. Dazu gehört, nicht an der Wunde zu kratzen, auch wenn es noch so schlimm juckt. Zudem kann es helfen, den Schrund regelmäßig mit einer dexpanthenol-haltigen Salbe (beispielsweise Bepanthen®) einzucremen.
Besteht eine auffällige Narbe, dann können verschiedene Möglichkeiten der Narbenbehandlung helfen, sie zu vermindern. Zu den Möglichkeiten gehören die operative Narbenkorrektur, Laser, Kälteanwendung oder die Anwendung von Wirkstoffen.
aktualisiert am 26.05.2020