Nicht immer ist ein geschwollener Lymphknoten ein Zeichen von Tumoren beziehungsweise Metastasen. Ein geschwollener Lymphknoten weist darauf hin, dass das Immunsystem aktiv geworden ist. Die Schwellung ist circa zwei Zentimeter groß und manche der Knoten lassen sich dann auch unter der Haut ertasten. Meist ist eine (relativ) harmlose Infektion mit Viren oder Bakterien schuld daran, dass die Lymphknoten anschwellen, aber nicht immer. Typische Symptome sind hier, neben den geschwollenen Knoten, Fieber, Schnupfen, Halsweh und/oder allgemeine Abgeschlagenheit.
Die Lymphknoten sind kleine linsen- bis bohnengroße Organe, die sich verteilt im Körper in verschiedensten Bereichen befinden. Meist sind sie im Fett- oder im Bindegewebe eingelagert. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Lymphflüssigkeit zu filtern. Zudem enthalten sie viele Abwehrzellen und sind daher ein wichtiger Teil des Immunsystems.
Ein erstes Warnzeichen sind angeschwollene Lymphknoten, die aber nicht schmerzen und wenn die Schwellung über eine längere Zeit besteht (circa zwei bis drei Wochen).
Weitere Anzeichen, denen Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte, sind plötzliche unerklärliche Gewichtsabnahme, erhöhte Anfälligkeit für Infektionen, Nachtschweiß, (leicht) erhöhte Körpertemperatur und/oder wenn die körperliche Belastbarkeit deutlich absinkt.
Bei diesen Symptomen ist Abklärung hinsichtlich eines Krebsbefalls erforderlich. Im Übrigen weisen ähnliche Symptome nicht immer auf einen Befall mit Metastasen hin. Auch andere Erkrankungen, sowohl Infektionen als auch entzündliche Erkrankungen ohne Erreger als Ursache, können diese ausbilden. Diese Erkrankungen sind (unter anderem):
Die Pest ist zwar in unseren Breitengraden weitgehend ausgerottet, doch in ärmeren Ländern, gerade bei unzureichender Hygiene, kommt sie immer noch vor. Auch hier schwellen die Lymphknoten an, dazu kommt allerdings meist eine eitrige Entzündung.
Auch bei manchen Krebsarten schwellen die Lymphknoten plötzlich an, ohne dass sich Metastasen gebildet haben, zum Beispiel bei Leukämie und Morbus Hodgkin.
Eine weitere Krankheit, die mit geschwollenen Lymphknoten einhergeht, ist die neurologische Erkrankung eines chronischen Müdigkeitssyndroms (chronic fatigue syndrome oder CFS). Hier spielen Störungen des Immunsystems - zumindest zum Teil - eine Rolle. Die Symptome sind neben den geschwollenen Lymphknoten, anhaltende Müdigkeit (die sich auch durch viel Schlaf nicht verbessert), Erschöpfung und Antriebslosigkeit. Bevor allerdings CFS diagnostiziert wird, müssen alle anderen Erkrankungen definitiv ausgeschlossen sein. Das ist eine oft langwierige Prozedur.
Um abzuklären, um welche Erkrankung es sich handelt, wird zunächst eine Blutuntersuchung angeordnet. Sind die Ergebnisse nicht klar, wird in der Regel die Biopsie des Lymphknotens erfolgen. Anhand des Ergebnisses wird der Mediziner die weitere Therapie festlegen.
Generell sollten geschwollene Lymphknoten immer vom Arzt begutachtet werden, da auch eine vermeintlich harmlose Erkältung sich gegebenenfalls verschlimmern kann.
aktualisiert am 15.03.2021