Ein Lymphknoten kann zum Beispiel dann anschwellen, wenn Erreger wie Bakterien oder Viren in den Körper eindringen. Dann ist in der Regel keine weitere ärztliche Untersuchung erforderlich, da die Ursache (zum Beispiel eine schwere Erkältung, bei der die oberen Halslymphknoten geschwollen sind) offensichtlich ist. Bleibt der Lymphknoten aber über einen längeren Zeitraum hinweg geschwollen und/oder nimmt an Größe zu, kann eine Biopsie erforderlich werden, um anhand der Gewebeprobe eine schwerwiegendere Erkrankung auszuschließen.
Neben einem Netz aus Blutgefäßen ist der menschliche Körper auch mit einem Netz aus Lymphgefäßen durchzogen, dem lymphatischen System. Dieses lymphatische System hat neben dem Transport von Nahrungsfetten und der Drainage von Flüssigkeit ins venöse System auch eine wichtige Aufgabe bei der Immunabwehr.
Die Lymphknoten übernehmen den Hauptteil der Reinigungs- und der Abwehrarbeit. Das heißt, sie filtern aus der Lymphe alles heraus, was nicht hinein gehört. Das können unter Umständen eben auch Krebszellen sein, die sich dann im Lymphknoten festsetzen und dort einen weiteren Tumor beziehungsweise eine Metastase (Tochtergeschwulst) bilden. Jede Körperregion hat im Übrigen eine Gruppe regionaler Lymphknoten, die ihr zugeordnet sind.
Häufig findet der Mediziner einen oder mehrere geschwollene Lymphknoten bei einer Routineuntersuchung. Das kann anhand eines Tastbefundes sein, aber auch beim Röntgen oder einer Ultraschalluntersuchung können dem Arzt Schwellungen der Lymphknoten ins Auge fallen.
Sind die Knoten aufgrund einer Infektion oder einer anderen plausiblen Ursache geschwollen, ist in der Regel keine weitere ärztliche Untersuchung erforderlich. Es kann aber durchaus sein, dass der behandelnde Arzt seinen Patienten zu einer erneuten Analyse nach ein paar Tagen einbestellt, um noch einmal sicherheitshalber zu kontrollieren, dass der Lymphknoten abgeschwollen ist. Ist er das nicht und hat vielleicht sogar noch an Größe gewonnen, ohne dass sich das mit einer Infektion oder ähnlichem Befund erklären lässt, ist eine Biopsie der Lymphknoten angezeigt.
Ein weiteres Alarmzeichen ist ein Lymphknoten, der plötzlich anschwillt, ohne dass er Schmerzen verursacht. Auch bei Lymphknoten, die sich nicht verschieben lassen, also mit ihrer Umgebung verwachsen sind, ist eine Biopsie angeraten.
aktualisiert am 24.04.2020