Bei der Dauer einer Biopsie kommt es von Fall zu Fall darauf an, welches Verfahren der behandelnde Arzt anwendet und wo der Lymphknoten im Körper liegt. Der Eingriff kann von wenigen Minuten bis zu ein, zwei Stunden oder länger dauern. Entdeckt der behandelnde Arzt zum Beispiel bei einer Routineuntersuchung verändertes Gewebe beziehungsweise einen vergrößerten Lymphknoten, wird er ohne weitergehende Untersuchung nicht sagen können, was sich dahinter versteckt. Das kann eine harmlose Infektion sein, aber unter Umständen auch eine schwerwiegende Erkrankung. Zur Sicherheit ist in den meisten Fällen eine Entnahme des vergrößerten Lymphknotens angezeigt, also eine Lymphknotenbiopsie.
Die Lymphknoten sind neben den Schaltstellen im Lymphsystem auch deren Filteranlage. Das heißt, sie filtern alles aus der Lymphflüssigkeit, was dort nicht hinein gehört. Das können unter Umständen auch Krebszellen sein. Diese Zellen können im Lymphknoten einen weiteren Tumor beziehungsweise eine Metastase bilden. Findet ein Arzt bei einer Untersuchung einen veränderten Lymphknoten, wird dieser in der Regel biopsiert, also wird eine Gewebeprobe entnommen.
Bei einer Biopsie können drei verschiedene Eingriffs- beziehungsweise Entnahmemethoden angewendet werden. Diese haben, je nach Umfang, eine unterschiedliche Dauer.
Diese Biopsie kann sowohl unter örtlicher Betäubung als auch unter Vollnarkose erfolgen. Der behandelnde Arzt führt eine feine Nadel in den betroffenen Lymphknoten ein und entnimmt dort eine Gewebeprobe. Der Eingriff an sich dauert circa zehn Minuten.
Bei diesem Eingriff wird der betroffene Lymphknoten entweder in Teilen oder komplett entfernt. Der behandelnde Chirurg nimmt einen (kleinen) Einschnitt an der Stelle vor, wo der betroffene Lymphknoten liegt und entfernt entweder die Teile, meist aber den ganzen Knoten. Danach wird die Operationswunde wieder vernäht und mit einem Pflaster beklebt. Der Eingriff dauert circa 30 bis 45 Minuten. Er ist sowohl unter örtlicher Betäubung als auch unter Vollnarkose möglich.
Wurde schon festgestellt, dass der Patient an Krebs leidet, kann die Wächterlymphknotenbiopsie darüber Klarheit bringen, wo der Krebs sich angesiedelt hat beziehungsweise, ob er schon begonnen hat zu „streuen“, also Metastasen zu bilden.
Hier wird dem Patienten ein schwach radioaktiver Marker entweder in den Primärtumor (Ursprungstumor) beziehungsweise in deren Nähe injiziert. Dieser Marker wird an den Wächterlymphknoten weitergegeben, den ersten Lymphknoten, in den die Gewebeflüssigkeit aus dem Tumorbereich gelangt. Findet sich im Wächterlymphknoten kein Rückstand, stehen die Chancen sehr gut, dass der Krebs noch keine Metastasen gebildet hat. Bei dem Eingriff wird der Wächterlymphknoten operativ entfernt. Das kann sowohl unter Vollnarkose als auch unter Spinalanästhesie (Rückenmarksspritze) erfolgen und dauert circa ein bis zwei Stunden, bisweilen sogar länger.
Nach dem jeweiligen Eingriff werden die entnommenen Gewebeproben an ein Labor geschickt, wo diese feingeweblich untersucht werden. Bis die Ergebnisse vorliegen, vergeht circa eine Woche.
aktualisiert am 16.11.2023