In der Regel ist eine ungefährliche Infektion die Ursache für eine Lymphknotenschwellung. Verschwindet die Schwellung allerdings auch nach längerer Zeit nicht, ist unter Umständen eine Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe) angezeigt, um die Gut- oder Bösartigkeit festzustellen. Der Eingriff kann ambulant oder stationär durchgeführt werden.
Die Lymphknoten sind eine Art Filterstation für die Lymphflüssigkeit (auch Lymphe genannt), die durch die Lymphbahnen fließt. Jeder Lymphknoten bekommt Lymphe aus einer bestimmten Region des Körpers zugeführt. Zudem sind sie die Schaltstellen zwischen den einzelnen Lymphverbindungen. Die Knoten filtern alles aus der Lymphe heraus, was nicht hinein gehört, zum Beispiel bestimmte Abfallstoffe. Aber auch Krebszellen können sich in den Lymphknoten ansiedeln. Außerdem spielen die Lymphknoten eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Erregern.
Um eine bösartige Erkrankung auszuschließen, kann es sinnvoll sein, Gewebe - in diesem Fall einen oder mehrere Lymphknoten - zu entnehmen und zu untersuchen. Auch um den Verlauf einer Tumorerkrankung zu untersuchen, kann eine Lymphknotenbiopsie angezeigt sein. Die Entfernung eines Lymphknotens kann in vielen Fällen auch ambulant erfolgen. Der Patient darf dann nach dem Eingriff am selben Tag wieder nach Hause. Hier kommt es unter anderem darauf an, wie sich der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten darstellt. Bei schweren Vorerkrankungen oder Risikopatienten kann es sinnvoll sein, die Biopsie stationär durchzuführen. Außerdem kann es bei entsprechender Sachlage sein, dass eine Drainage gelegt werden muss, aus der die Wundflüssigkeit abfließen kann. Auch dann sollte der Patient stationär aufgenommen werden. In der Regel wird die Drainage nach ein bis drei Tagen wieder entfernt.
Ein weiterer Faktor, ob der Eingriff stationär oder ambulant vorgenommen wird, kann die Lage des Lymphknotens sein. Eine Operation, um an schwierig zu erreichende Lymphknoten heranzukommen, kann einen stationären Aufenthalt bedingen.
Der behandelnde Arzt wird immer individuell von Patient zu Patient entscheiden, ob der Eingriff ambulant vorgenommen werden kann oder eine stationäre Aufnahme angezeigt ist. Der Eingriff erfolgt entweder unter örtlicher Betäubung oder unter Vollnarkose, je nach Lage des Lymphknotens, der biopsiert werden soll. Zudem gibt es Patienten, die eine Vollnarkose bevorzugen oder bei denen dies unumgänglich für einen solchen Eingriff ist, zum Beispiel bei Kindern.
Nach der Entnahme wird das Gewebematerial an ein Labor geschickt, das dieses mikroskopisch oder zusätzlich auch molekularbiologisch untersucht.
aktualisiert am 16.11.2023