Die Lyme-Borreliose ist in Deutschland die häufigste durch Zecken übertragene Infektion. Verursacht wird die Erkrankung durch Bakterien des Genus Borrelia.
In Deutschland kommen drei Spezies vor, Borrelia (B.) garinii, Borrelia afzelii und Borrelia burgdorferi sensu stricto. Studien zeigten, dass Borrelia afzelii überwiegend Hautmanifestationen verursacht, während die beiden anderen Spezies mit Arthritiden und neurologischen Komplikationen assoziiert sind.
Die Durchseuchung der Zecken-Population reicht von fünf bis 35 Prozent. Adulte Zecken sind zu etwa 20 Prozent, Nymphen zu zehn Prozent und Larven zu einem Prozent infiziert.
Nach Beobachtungen kommt es bei drei bis sechs Prozent der von Zecken gestochenen Personen zu einer Infektion, die sich durch eine Serokonversion zeigt. Klinisch erkranken jedoch nur 0,3 bis 1,4 Prozent der Betroffenen.
Übertragen werden Borrelien durch den Stich des gemeinen Holzbocks (Ixodes ricinus). Als Erregerreservoir der Borrelien gelten Nagetiere, Wildtiere (Rehe, Hirsche) und Vögel.
Die Krankheit verläuft ohne Behandlung in drei Stadien.
Das Stadium I ist durch die typische Hautmanifestation, das Erythema migrans(Wanderröte), charakterisiert. Als Begleitsymptomatik bestehen
Aufgrund der inzwischen großen Bekanntheit der Erkrankung wird sie in den meisten Fällen bereits im Stadium I diagnostiziert und antibiotisch behandelt.
Das Leitsymptom des Stadium II ist die Meningopolyneuritis. Dabei kommt es zu
Desweiteren kann das Herz mit Myo-, Peri- oder Pankarditis betroffen sein. Selten wird eine Lymphadenenosis cutis benigna beobachtet.
Das Stadium III ist durch die Lyme-Arthritis (entzündliche Gelenkerkrankung) und die Acrodermatitis chronica atrophicans charakterisiert.
Die Diagnose einer Lyme-Borreliose wird durch die klinische Symptomatik gestellt und durch die Anamnese sowie den serologischen Antikörpernachweis gestützt.
Gerade im Stadium I, der häufigsten Manifestationsform der Lyme-Borreliose, sind die serologischen Nachweisverfahren nur eingeschränkt aussagekräftig. Bei etwa 50 Prozent der Patienten mit Erythema migrans (Wanderröte) sind (noch) keine Antikörper nachweisbar. Dies führt immer wieder zu klinisch-diagnostischen Problemen beim Arzt und Patient.
Die Therapie der Lyme-Borreliose erfolgt mit Antibiotika: Doxyzyklin, Amoxicillin oder Cephalosporine der 3. Generation.
Der beste Schutz vor einer Lyme-Borreliose ist eine Vermeidung von Zeckenstichen durch geeignete Kleidung. Auch Repellenzien (Substanzen, die auf die Haut aufgetragen werden) können Zecken abhalten. Beim Zeckenbefall muss diese umgehend entfernt werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Zeckenkörper nicht gequetscht wird, da sonst borrelien-infizierter Darminhalt der Zecke in den Menschen gelangen kann.
Impfstoffe gegen Borrelien stehen derzeit und vermutlich auch in den nächsten Jahren in Europa nicht zur Verfügung.
Letzte Aktualisierung am 28.11.2019.