Von einem Lungenödem spricht man, wenn sich Flüssigkeit in der Lunge sammelt. Dies kann verschiedene Ursachen haben wie Vorerkrankungen, Vergiftungen (toxisches Lungenödem) oder allergische Reaktionen. In den meisten Fällen allerdings basiert das „Wasser in der Lunge“ auf einem Problem im Zusammenhang mit dem Herzen. Man nennt dies ein kardiales Lungenödem.
Ein Lungenödem (pulmonales Ödem) ist eine häufige Komplikation einer Herzerkrankung. Bluthochdruck, ein Herzklappenfehler, eine Herzrhythmusstörung oder eine koronare Herzerkrankung (KHK, Verengung der Herzkranzarterien) können ein Lungenödem auslösen. Eine akute Herzmuskelentzündung oder ein Herzinfarkt können ebenfalls zu einem Lungenödem führen. In den meisten Fällen ist die Ursache eines pulmonalen Ödems eine Linksherzinsuffizienz.
Bei einer Linksherzinsuffizienz ist das Herz ist zu schwach, um das Blut aus der Lunge vollständig durch den Körper zu pumpen. Dadurch staut sich das Blut von der linken Herzkammer in die Lunge zurück. Der Druck in den Blutgefäßen der Lunge steigt an. Aufgrund dieses zunehmenden Drucks werden die flüssigen Bestandteile des Blutes aus den feinen Blutgefäßen der Lunge ins Lungengewebe gepresst.
Ein kardiales Lungenödem geht im Wesentlichen in zwei Stadien vor sich:
Im Anfangsstadium verursacht ein kardiales Lungenödem nur geringe Beschwerden. Betroffene leiden meist unter leichter Luftnot, die vor allem im Liegen auftritt und zu nächtlichem Erwachen führen kann. Diese Symptome sollte man ernst nehmen und einen Arzt aufsuchen.
Bleibt die Herzerkrankung bestehen und wird nicht behandelt, dann verschwindet einmal gestaute Flüssigkeit in der Lunge nicht von selbst wieder, sondern nimmt vielmehr zu. Dadurch verschlechtern sich die Symptome: Kurzatmigkeit bis hin zur Atemnot, rasselnde Atemgeräusche, Husten mit oder ohne schaumigen Auswurf und die Angst zu ersticken stellen sich im weiteren Verlauf ein. Bei diesen Beschwerden ist der Notarzt zu rufen.
Je frühzeitiger ein Lungenödem diagnostiziert wird, desto besser sind die Behandlungsaussichten. Haben die Symptome bereits lebensbedrohlichen Charakter erreicht, ist die Diagnose aufgrund der Symptome zu diesem Zeitpunkt meist leicht zu stellen. Eine Röntgenaufnahme der Lunge verschafft Gewissheit, dass sich Flüssigkeit in der Lunge befindet.
Im akuten Zustand ist es am besten, wenn der Patient auf einem Stuhl sitzt, damit die Beine tiefer gelagert sind als der Rest des Körpers. In jedem Fall sollte der Oberkörper aufgerichtet sein. So fließt das Blut langsamer zum Herzen zurück und das Herz wird entlastet. Der Patient bekommt besser Luft und damit lässt auch die Angst meist etwas nach.
Setzt die Atmung aus, können Ersthelfer mit einer Herzlungenmassage und Beatmung helfen. Im Krankenhaus wird der Patient über eine Gesichtsmaske oder eine Nasensonde beatmet. Gegen die Erstickungsangst kann ein Beruhigungsmittel verabreicht werden. Gegen das Ödem bekommt der Patient Nitroglycerin, das die Gefäße erweitert. Das entlastet das Herz. Um die Flüssigkeitsansammlungen aus der Lunge zu bekommen, werden entwässernde Medikamente, sogenannte Diuretika gegeben. Flüssigkeit wird vermehrt mit dem Urin ausgeschieden.
Wenn das akute Lungenödem abgeklungen ist, ist es wichtig, die Ursachen zu behandeln, damit sich kein erneutes Ödem bilden kann.
In einigen Fällen sind die Ursachen des Lungenödems naheliegend, zum Beispiel bei einer bereits diagnostizierten Herzschwäche, einer Vergiftung oder verschiedenen Vorerkrankungen. Sind die Auslöser nicht bekannt, müssen sie im Rahmen weiterer medizinischer Untersuchungen ermittelt werden. Da die meisten Lungenödeme von einer Herzkrankheit verursacht werden, beginnt die Diagnostik mit einem EKG und der Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie). Die Laborergebnisse von Blut und Urin sind weitere Hinweisgeber auf mögliche Ursachen.
t-online Gesundheit: https://www.t-online.de/gesundheit/id_59412702/lunge-ein-oedem-oder-wasser-in-der-lunge-ist-bedrohlich.html (online, letzter Abruf: 14.08.2019)
Techniker Krankenkasse: https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/herz-kreislauf-erkrankungen/was-ist-ein-lungenoedem-2015822 (online, letzter Abruf: 14.08.2019)
Deximed – Hausarztwissen online: https://deximed.de/home/b/herz-gefaesse-kreislauf/patienteninformationen/verschiedene-erkrankungen/lungenoedem/ (online, letzter Abruf: 14.08.2019)
Meine Gesundheit: https://www.meine-gesundheit.de/krankheit/krankheiten/lungenoedem (online, letzter Abruf: 14.08.2019)
aktualisiert am 15.08.2019