Wird ein Lungenödem rechtzeitig erkannt, lässt es sich gut behandeln. Bei einem Lungenödem sammelt sich Flüssigkeit im Lungengewebe, weswegen die Erkrankung etwas vereinfacht im Volksmund als „Wasser in der Lunge“ bezeichnet wird. Zu den Anzeichen eines Lungenödems gehören Atembeschwerden, Husten und im weiteren Verlauf Atemgeräusche und schaumiger Auswurf.
Ein Lungenödem kann unvermittelt auftreten (akutes Lungenödem) oder sich schleichend entwickeln (chronisches Lungenödem). Ein chronischer Verlauf ist häufig nicht so leicht zu erkennen, weil die Symptome weniger ausgeprägt sind als bei einem akuten Krankheitsverlauf. Erstes Anzeichen ist Luftnot, die der Betroffene im Liegen verspürt, was zu nächtlichem Erwachen führen kann. Sobald er sich aufrichtet, lassen die Atembeschwerden nach.
Medizinisch spricht man bei dem ersten Stadium eines Lungenödems von einem interstitiellen Lungenödem. Dabei sammelt sich Flüssigkeit im Stützgewebe der Lunge und in den Zellen des Lungengewebes. Neben der nächtlichen Luftnot verspürt der Patient im weiteren Verlauf auch tagsüber ohne körperliche Anstrengung eine Kurzatmigkeit. Er atmet flacher und schneller als normal. Hinzu kommt vermehrtes Husten und eine körperliche Unruhe.
Mit diesen Symptomen sind zunächst keine großen Einschränkungen verbunden, dennoch ist der Gang zum Arzt wichtig. Je eher ein Lungenödem erkannt und behandelt werden kann, desto besser sind die Heilungschancen.
Unbehandelt nimmt die Flüssigkeitsmenge in der Lunge zu, die Symptome verstärken sich, sodass ein lebensgefährlicher Zustand drohen kann. Die Symptome eines akuten oder eines fortgeschrittenen chronischen Lungenödems sind ausgeprägter und können für den Betroffenen sehr beängstigend sein. Der Patient bekommt zunehmend weniger Luft.
Häufig kann man ein rasselndes Geräusch in der Lunge vernehmen, das von der Flüssigkeitsansammlung in der Lunge herrührt. In diesem zweiten Stadium des Lungenödems dringt die Flüssigkeit aus dem Lungengewebe in die Lungenbläschen (Alveolen) vor. Mediziner sprechen dann von einem alveolären Lungenödem.
Das zweite Stadium eines Lungenödems ist ein Notfall. Der Patient muss sofort medizinisch versorgt werden. Unversorgt verschlimmern sich die Atembeschwerden, weil sich in den Bronchien mehr und mehr Flüssigkeit sammelt. Der Atem klingt rasselnd. Der Auswurf beim Husten enthält Beimengungen von Blut. Die Haut des Patienten fühlt sich kalt an, er schwitzt dabei stark und seine blauen Lippen weisen auf einen lebensgefährlichen Sauerstoffmangel hin. Es kann zu Bewusstseinseintrübungen kommen. Im Endstadium eines Lungenödems droht ein Atemstillstand mit Herz-Kreislauf-Versagen.
Wird ein Patient mit einem akuten Lungenödem im Krankenhaus eingeliefert, ist die Diagnose für den behandelnden Arzt anhand der Symptome meist einfach und schnell zu stellen: Die beschleunigte Atmung und Herzfrequenz, die bläulich verfärbten Lippen, der Husten sowie die feucht klingenden Geräusche beim Abhören der Lunge genügen meist bereits als Diagnose. Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs bestätigt das Lungenödem.
Befindet sich das Lungenödem noch im Anfangsstadium, ist häufig eine aufwändigere Diagnostik erforderlich. Die Symptome sind dann noch nicht so ausgeprägt, Husten und Lungengeräusche zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhanden (interstitielles Lungenödem). Das Lungenödem ist dann nur im Röntgenbild erkennbar. Dort zeigen sich im Stützgewebe der Lungen sogenannte Kerley-Linien oder in manchen Fällen auch eine schmetterlingsförmige Verdichtung.
Wurde ein Lungenödem diagnostiziert, ist es wichtig, die Ursachen herauszufinden und zu behandeln. Häufig ist das Herz der Auslöser: Bei einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) staut sich das Blut in den Gefäßen der Lunge und tritt vermehrt ins Gewebe aus. Ein Elektrokardiogramm (EKG) oder eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie) geben Aufschluss darüber, ob eine Herzerkrankung vorhanden ist. Ein Lungenödem kann aber auch andere Ursachen abgesehen von Störungen am Herzen haben. Dann sind weitere Untersuchungen notwendig:
können ein Lungenödem verursachen. Die Laborwerte geben erste Hinweise.
Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/atemwege/lungenoedem (online, letzter Abruf: 18.08.2019)
Onmeda: https://www.onmeda.de/krankheiten/lungenoedem.html (online, letzter Abruf: 18.08.2019)
Techniker Krankenkasse: https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/herz-kreislauf-erkrankungen/was-ist-ein-lungenoedem-2015822 (online, letzter Abruf: 18.08.2019)
aktualisiert am 19.08.2019