Die Lungenembolie lässt sich in vielen Fällen durch eine Vorbeugung vor Thrombosen vermeiden. Ein großer Teil der Lungenembolien tritt ein, nachdem die Patienten über einen längeren Zeitraum liegen mussten. So findet dies zum Beispiel nach einer Operation, aber auch nach anderen Ereignissen wie zum Beispiel einem Schlaganfall statt. Durch das Liegen erschlaffen die großen Venen in den Beinen, eine Kompression (notwendiger Druckaufbau von außen) durch Bewegung findet nicht mehr statt. Der Blutfluss durch die Bein- und Beckenvenen zum Herzen wird erschwert und es kann zu Stauungen kommen.
Durch die geringere Fließgeschwindigkeit des Blutes können sich leichter Ablagerungen an den Gefäßwänden bilden. Blutgerinnsel, sogenannte Thromben, können an den Stellen entstehen. Löst sich ein solcher Thrombus und gelangt über die rechte Herzkammer in den Lungenkreislauf, so kann es zu einer Embolie kommen.
Um die Bildung von Thromben zu vermeiden, werden die Patienten nach Operationen heutzutage so schnell wie möglich wieder mobilisiert. Während man früher annahm, dass lange Liegezeiten die Genesung des Patienten am besten fördern, hat man heute erkannt, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Zwar sollte der Patient keine sportlichen Höchstleistungen vollbringen, aber ein erfolgreiches Aufstehen gilt mittlerweile als ein sehr wichtiger Meilenstein bei der Genesung, der so früh wie möglich erreicht werden sollte.
Durch das frühe Aufstehen wird die natürliche Kompression der Venen durch die Beinmuskulatur gefördert und die Gefahr der Bildung von Gerinnseln deutlich reduziert. Allerdings ist beim ersten Aufstehen auch eine sehr gute Überwachung notwendig: Bereits entstandene Thromben können sich durch den mechanischen Druck beim Aufstehen lösen und eine Embolie auslösen. Aus diesem Grund sollten die Patienten beim ersten Aufstehen nach einer Operation nicht alleine sein. So ist gewährleistet, dass im Falle einer akuten Embolie schnelle Hilfe zur Stelle ist.
Um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern, werden bei Patienten mit einem erhöhten Risiko sogenannte Gerinnungshemmer verabreicht. Diese können entweder dauerhaft eingenommen werden, zum Beispiel bei Patienten mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), oder nur temporär gegeben werden. Zeitlich beschränkt werden sie zum Beispiel nach einer Operation verabreicht, wenn der Patient lange liegt und damit der Blutfluss in den Beinvenen verlangsamt ist.
Bei Patienten, die nach einer Operation über einen längeren Zeitraum liegen oder auch sitzen müssen, werden meisten stützende Strümpfe verwendet. Diese führen zu einem erhöhten Druck auf die Venen, wie er sonst durch die Beinmuskeln stattfinden würde.
Auch bei Patienten mit einem erhöhten Thromboserisiko oder bereits bestehenden Verkalkungen in den Beinvenen ist das Tragen von Stützstrümpfen ratsam. Bei Krampfadern zum Beispiel sind die Beinvenen vergrößert und es sammelt sich Blut in den Aussackungen. Durch einen Stützstrumpf kann Druck von außen auf die Vene ausgeübt werden, so dass diese sich nicht noch weiter ausdehnen kann. Durch die Reduzierung des Risikos für Ablagerungen in den Gefäßen wird gleichzeitig auch das Risiko für eine Lungenembolie verringert. Eine Lungenembolie würde schließlich durch Gerinnsel aus den betroffenen Gefäßen verursacht werden.
Wer einige Risikofaktoren vermeidet, senkt sein Risiko, an einer Thrombose beziehungsweise einer Lungenembolie zu erkranken. Vermeidbare Risikofaktoren können zum Beispiel sein:
Es ist sinnvoll, auf genügend körperliche Bewegung und ein im Allgemeinen gesundes Essen zu achten. Jüngere Frauen sollten mit ihrem Arzt darüber sprechen, welche Risiken bei der Einnahme der Anti-Baby-Pille bestehen.
aktualisiert am 16.03.2020