Nach einer Lungenembolie erhält der Patient meist Heparin, um die Gerinnung herabzusetzen und den Thrombus (das Blutgerinnsel) aufzulösen. Nach einigen Tagen wird vom Heparin auf ein anderes Präparat umgestellt, zum Beispiel Marcumar. Dieses kann der Patient in Tablettenform und über einen langen Zeitraum einnehmen, auch lebenslang. Durch die verringerte Gerinnung bilden sich schwerer Ablagerungen an den Wänden der Blutgefäße und eine erneute Thrombose wird vermieden.
Wichtig ist es, einen Patienten nach einer überstandenen schweren Lungenembolie schnell wieder zu mobilisieren und es ihm zu ermöglichen, sämtliche Risiken für eine erneute Embolie zu vermeiden.
Daher empfiehlt es sich in solchen Fällen, dem Patienten eine Rehabilitations-Maßnahme zu verschreiben. Dort wird durch geschulte Therapeuten die körperliche Leistung verbessert und auf psychische Fragestellungen eingegangen. Eventuelle Folgeschäden der Embolie, wie beispielsweise ein erhöhter Blutdruck im Lungenkreislauf, können bei der Reha gut kontrolliert und gegebenenfalls einer Behandlung zugeführt werden. Regelmäßige moderate Bewegung verhindert die Bildung von erneuten Thromben. Durch die Reha-Maßnahmen wird die Atemfunktion verbessert und die Lebensqualität des Patienten gesteigert.
Bei einer Lungenembolie kommt es häufig zu einer Rechtsherzbelastung, danach zählen diese Patienten meist zur Risikogruppe. Um die Rechtsherzbelastung zu minimieren, wird zunächst die bestehende Lungen- oder Herzkrankheit behandelt. Zu den Behandlungsmaßnahmen zählt auch die Senkung des Blutdrucks vor dem rechten Herz und es wird auf ein Übungsprogramm zurückgegriffen. Gegebenenfalls können Maßnahmen erfolgen, dem Patienten dabei zu helfen, sich das Rauchen abzugewöhnen.
Körperliche Schonung in Verbindung mit Sauerstofftherapie und entwässernden Medikamenten unterstützt die Behandlung. Auch salzarme Kost zur Verdünnung des Blutes entlastet das Herz.
Zu den weiteren Therapiemaßnahmen nach einer Lungenembolie gehören je nach Ursache und Beschwerden die Verbesserung der Lungenfunktion sowie verschiedene Trainingsmaßnahmen. Dazu zählen Training bei tiefer Venenthrombose, Atemphysiotherapie und Krankengymnastik, vorzugsweise im Schwimmbad. Weiterführende und unterstützende Maßnahmen sind Inhalationstherapie und Ergotherapie. Dem Patienten wird die Kompressionsbehandlung und die eigenständige Messung der Blutgerinnung beigebracht.
Die Umstellung der Lebensweise kann in vielen Fällen zur Vorbeugung und Rehabilitation der Lungenembolie beitragen. Daher können sich eine Ernährungsberatung sowie Tabakentwöhnung und psychologische Hilfe als notwendig erweisen. Oftmals ist auch eine Änderung im Berufsleben nötig.
Nach einer überstandenen Lungenembolie sollten die Patienten alles Machbare dafür tun, dass keine weitere Embolie auftritt. Dazu sind alle Risikofaktoren zu vermeiden. Hierzu zählt zum Beispiel das Rauchen. Auch wenn es vielen Menschen sehr schwer fällt, mit dem Rauchen aufzuhören: Bei einer Lungenembolie handelt es sich um ein lebensbedrohliches Ereignis, welches unbedingt vermieden werden sollte. Viele Krankenkassen bieten Kurse an, um mit dem Rauchen aufzuhören. Diese Chance sollten die betroffenen Patienten unbedingt nutzen.
Auch Übergewicht ist ein Risikofaktor für eine erneute Embolie. Hier gilt übrigens das Gleiche wie beim Rauchen: Wenn der Patient es alleine nicht schafft, sein Gewicht und damit sein Risiko für einen Rückfall zu reduzieren, werden auch hier geeignete Hilfen angeboten. Es empfiehlt sich daher, sich nach einer Lungenembolie bei seiner Krankenkasse über die angebotenen Maßnahmen zu informieren.
Frauen sollten nach dem Auftreten einer Lungenembolie keine hormonellen Verhütungsmethoden verwenden. Diese steigern das Thromboserisiko erheblich. Für ohnehin gefährdete Patientinnen wird daher empfohlen, gemeinsam mit dem Frauenarzt nach einer geeigneteren, hormonfreien Methode zu suchen.
Patienten mit Krampfadern sollten diese behandeln lassen, um ein erneutes Ablösen eines Gerinnsels zu vermeiden. Zur Behandlung von Krampfadern stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, hier sollte eine ausführliche Beratung erfolgen. Da es sich im Falle einer vorangegangenen Lungenembolie um eine medizinisch notwendige Behandlung der Krampfadern handelt, übernimmt die Krankenkasse sämtliche Kosten für die Behandlung.
Die meisten Lungenembolien entstehen, weil Blutgerinnsel aus den Bein- und Beckenvenen über das rechte Herz in den Lungenkreislauf einschießen. Aber es gibt auch noch einige andere mögliche Ursachen. In den meisten Fällen ist die Ursache einer Lungenembolie schnell gefunden. Normalerweise sind Vorerkrankungen bekannt oder es gab akute Ereignisse, die zur Entstehung der Embolie führten, wie zum Beispiel eine Operation oder einen Knochenbruch.
Entsprechend der Ursache fällt auch die Vorbeugung aus, wobei ein ganz wesentlicher Aspekt unabhängig von der Ursache in der Vermeidung von Risikofaktoren für eine Lungenembolie besteht.
aktualisiert am 16.03.2020