Eine Lungenembolie ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. Eine pauschale Angabe über die Dauer der Heilung bei einer Lungenembolie kann nicht gemacht werden. Zu stark hängt die Heilungsdauer von der Schwere der Embolie und dem Allgemeinzustand des Patienten ab. So können die Verläufe nach einer Lungenembolie unterschiedlich sein. Während einige Patienten lebenslang mit den Folgen der Embolie kämpfen, geht es anderen nach kurzer Zeit so gut wie vor der Embolie. Bis zur vollständigen Erholung können aber einige Monate bis Jahre vergehen. Das Risiko, dass erneut eine Lungenembolie auftritt, ist hoch. Aus diesem Grund müssen Betroffene mindestens zwischen drei und sechs Monate lang blutgerinnungshemmende Medikamente einnehmen.
Wie schnell sich der Thrombus (das Gerinnsel) auflöst und ob der Patient Folgeschäden behalten wird, lässt sich direkt nach der Lungenembolie nur schwer einschätzen. Daher sollten in regelmäßigen Abständen Folgeuntersuchungen stattfinden, um die häufig vorhandenen Grunderkrankungen so einzustellen, dass das Auftreten einer erneuten Embolie nach Möglichkeit vermieden wird.
Um den Zustand des Patienten besser einschätzen zu können, sollte nach einem halben Jahr ein Funktionstest der Lunge durchgeführt werden. Auch eine Ultraschall-Untersuchung ist in den meisten Fällen sinnvoll, um zu sehen, ob der Thrombus sich vollständig aufgelöst hat.
Eine Lungenembolie lässt sich in vielen Fällen nicht komplett therapieren, ohne dass Folgeschäden zurückbleiben. Ist es zum Beispiel durch die Embolie zu einem Lungeninfarkt gekommen und Lungengewebe ist zugrunde gegangen, ist die Leistungsfähigkeit der Lunge dauerhaft eingeschränkt. Auch bei einer zu starken Belastung des Herzens, vorwiegend der rechten Seite, kann es oftmals nicht zu einer kompletten Regeneration kommen. Hier gilt es, mit den entstandenen Problemen so gut wie möglich klarzukommen und Verschlechterungen zu vermeiden. Symptome wie Schlappheit, schnelle Ermüdung und Luftnot können dauerhaft vorhanden sein.
Die meisten Lungenembolien entstehen als Folge einer Venenschwäche der Beine oder des Beckens. Nur wenige Embolien treten ohne einen ersichtlichen Grund auf. Bei einem erhöhten Risiko für Gerinnsel in den großen Venen der Beine ist bereits ohne eine Lungenembolie eine entsprechende Behandlung anzuraten. Nach einer Embolie ist es insofern noch wichtiger, dass die angeschlagenen Venen der Beine optimal unterstützt werden. Hierzu gilt es zunächst, Risikofaktoren für eine Verschlimmerung der Erkrankung zu vermeiden.
Die meisten Lungenembolien werden durch Blutgerinnsel in den tiefen Bein- und Beckenvenen verursacht. Auch andere Ursachen kommen bei einer Lungenembolie in Betracht. Abhängig von der Grunderkrankung können die Verläufe unterschiedlich sein.
Die Fruchtwasserembolie beispielsweise ist eine seltene, aber gefürchtete Komplikation bei der Geburt. Fruchtwasser dringt in den Blutkreislauf der Mutter ein und verursacht dort Gefäßverschlüsse. Da die Entstehung eine ganz andere als bei der Embolie durch ein Blutgerinnsel ist, unterscheidet sich auch die Prognose und der Verlauf. Der größere Teil der Patientinnen überlebt eine Fruchtwasserembolie selbst bei sofortiger Behandlung nicht. Diejenigen, die diese schwere Komplikation überstehen, behalten in vielen Fällen bleibende Schäden davon, sodass von einer kompletten Heilung gar nicht gesprochen werden kann. Sollte eine Heilung ohne Schäden erfolgen, nimmt diese einen entsprechend langen Zeitraum in Anspruch.
Blood Clot Recovery Network - How Long Does it Take to Recover from a PE?: https://bloodclotrecovery.net/how-long-does-it-take-to-recover-from-a-pe/ (online, letzter Abruf: 25.10.2018)
Deutsches Ärzteblatt - Akute Lungenembolie: Therapie nach Risiko: https://www.aerzteblatt.de/archiv/168846/Akute-Lungenembolie-Therapie-nach-Risiko (online, letzter Abruf: 25.10.2018)
Dr. Gumpert - Lungenembolie: https://www.dr-gumpert.de/html/lungenembolie.html#c176706 (online, letzter Abruf: 25.10.2018)
aktualisiert am 25.10.2019