Das Trommelfell ist ein sehr empfindlicher Teil des Ohres. Ein Riss oder eine Perforation des Trommelfells können schnell entstehen, entweder durch direkte oder indirekte Gewalteinwirkung. Von direkter Gewalteinwirkung spricht der Mediziner, wenn zum Beispiel durch das Einführen eines Fremdkörpers das Trommelfell verletzt wurde. Indirekte Gewalteinwirkung entsteht meist dann, wenn sich der Luftdruck in der Umgebung des Ohres ändert, zum Beispiel durch einen Schlag oder durch einen Kopfsprung ins Wasser. Wenn das Trommelfell reißt, kommt es zu starken Schmerzen. In manchen Fällen ist nach einem Trommelfellriss (Ruptur) oder einer Perforation ein operativer Eingriff erforderlich. Die anschließenden Schmerzen sind von Patient zu Patient individuell verschieden, da jeder Mensch ein anderes Schmerzempfinden hat und die Folgen der Verletzung unterschiedlich sein können.
Ist der Eingriff erfolgreich durchgeführt worden, kann es unter Umständen zu Druckgefühlen am Kopf durch den Verband kommen. Manche Patienten verspüren nach der Operation einen leichten Schmerz. Dieser lässt sich aber mit Schmerzmitteln gut in den Griff bekommen. Der Arzt wird geeignete Schmerzmittel verschreiben beziehungsweise anordnen. Ansonsten sollte die Einnahme mit dem Arzt abgesprochen werden. Eventuell können auch Schmerzen beim Kauen auftreten.
Zur Intensität dieses Schmerzes kann pauschal keine Aussage getroffen werden, da jeder Mensch ein anderes Schmerzempfinden hat.
Auch Schwindelgefühle können auftreten. Ohrgeräusche wie Knarzen oder Quietschen sind oft zu beobachten, sollten aber nach einiger Zeit wieder verschwinden. Unter Umständen kann es auf der operierten Seite zu Störungen des Geschmackssinns kommen, diese verschwinden in der Regel nach ein paar Wochen wieder.
Zu den allgemeinen Risiken einer Operation gehören Blutungen, Infektionen oder Wundheilungsstörungen. Zudem kann bei dem Eingriff der Gesichtsnerv verletzt werden, was zu einer temporären oder bleibenden Mimikstörung führen kann. Das ist aber ausgesprochen selten der Fall.
Werden die Schmerzen nach dem Eingriff allerdings stärker oder aus dem Ohr fließt Sekret, das unangenehm riecht, ist ein zeitnaher Arztbesuch angeraten. Hier kann unter anderem eine Mittelohrentzündung entstanden sein, die behandelt werden muss.
Wenn die Trommelfellruptur oder -perforation sehr klein ist, kann eine Operation meist vermieden werden, weil das Trommelfell von selbst wieder zusammenwächst. Die Selbstheilungskräfte sollten hier nicht unterschätzt werden. Ist das Loch allerdings größer als ein Viertel der Oberfläche, ist ein operativer Eingriff erforderlich.
Bei einer einfachen Tympanoplastik (Typ 1) oder Myringoplastik wird lediglich der Defekt im Trommelfell verschlossen. Bei einem kleineren Riss erfolgt dies mittels einer Schiene, an der das Gewebe wieder zusammenwachsen kann. Bei einem größeren Riss wird der Trommelfelldefekt mit körpereigenem Gewebe unterfüttert. Der Eingriff erfolgt bei Erwachsenen meist unter örtlicher Betäubung (das Lokalanästhetikum wird hier direkt in den Gehörgang gespritzt), bei Kindern meist unter Vollnarkose.
aktualisiert am 16.11.2023