Das Trommelfell ist ein dünnes Häutchen, das vor dem Mittelohr sitzt und sehr empfindlich ist. In manchen Fällen kann eine Trommelfellruptur (Riss) oder eine Perforation von alleine wieder zuwachsen. Es gibt aber Fälle, in denen dies nicht zutrifft. Das Trommelfell schützt das Innenohr vor Keimen. Ist ein Loch in der Membran, können, auch wenn es noch so klein ist, Bakterien eindringen und eine Mittelohrentzündung auslösen. Im schlimmsten Fall kann diese sogar chronisch werden. Zudem kann durch das geöffnete Trommelfell Wasser eindringen und Schwindelgefühle oder Ohrensausen auslösen.
Eine weitere Langzeitfolge eines nicht behandelten Lochs im Trommelfell ist ein vermindertes Hörvermögen auf dem betroffenen Ohr, was bis zum völligen Hörverlust führen kann. Auch ständiger Ohrenausfluss ist eine Langzeitfolge einer nicht behandelten Trommelfellruptur.
Löcher im Randbereich des Trommelfells können zudem zu einer chronischen Knocheneiterung führen. Diese greift zunächst Hör- und Gleichgewichtsorgane an, kann später aber auch auf die Gesichtsnerven und auf das Gehirn übergehen.
Unter anderem ist das Trommelfell für die Weiterleitung von Schallwellen an die drei Gehörknöchelchen zuständig. Es ist eine dünne Membran, welche das Mittelohr nach außen hin abschließt. Treffen nun Schallwellen auf das Trommelfell, beginnt es zu schwingen und überträgt auf diese Weise die Schallwellen auf die drei Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel. Dort werden die „mechanischen“ Schallwellen an das Innenohr weiter geleitet, wo sie in elektrische Impulse umgewandelt werden. Über den Hörnerv werden sie an das Gehirn weitergeleitet.
Das Trommelfell hat außerdem gewisse Schutzaufgaben. So verhindert es das Eindringen von Keimen, die bei einer Perforation ungehindert eindringen können. Eine Folge kann eine chronische Mittelohrentzündung sein.
Das Trommelfell ist eine hauchdünne Membran, die sehr empfindlich ist. Verletzungen entstehen durch direkte Gewalteinwirkung, zum Beispiel durch Einführen eines Gegenstands in den Gehörgang oder durch indirekte Gewalteinwirkung, zum Beispiel durch einen Schlag auf das Ohr. Eine Perforation, umgangssprachlich „Loch im Ohr“, kann aber auch durch eine Mittelohrentzündung entstehen, wenn der Eiter durch das Trommelfell bricht.
Zunächst wird vor der eigentlichen Untersuchung des Innenohrs beim behandelnden Facharzt geklärt, wann und wie es zu der Verletzung kam. Nachdem festgestellt wurde, welche Art der Verletzung vorliegt und ob eine Operation nötig ist, wird die entsprechende Therapie eingeleitet. Eventuell besteht die Möglichkeit, das Loch mittels eines Zigarettenblättchens oder einer Silikonfolie zu schienen. Hier kann - vereinfacht gesagt - das Gewebe an der Schiene entlang wieder zusammenwachsen. Unter Umständen ist aber auch ein operativer Eingriff erforderlich. Hier wird der Arzt eine Myringoplastik vornehmen. Das bedeutet, dass das Trommelfell aus körpereigenem Gewebe wieder rekonstruiert wird. Hier ist allerdings nicht sicher, ob die volle Hörfähigkeit wieder hergestellt werden kann.
aktualisiert am 22.08.2023