Ein Trommelfell kann schnell verletzt werden, so dass der Heilungsprozess oft eine Krankschreibung mit sich bringt. Schließlich ist es nur eine dünne Membran, die anatomisch gesehen seitlich vor dem Mittelohr sitzt. Ihre Aufgabe ist einerseits, die Schallwellen an die Gehörknöchelchen weiterzuleiten, andererseits schützt sie das Mittelohr vor Bakterien und Keimen. Weil diese Membran so empfindlich ist, kann ein falsch eingeführtes Ohrstäbchen oder ein Schlag auf das Ohr fatale Folgen wie eine Perforation oder eine Trommelfellruptur (Riss) haben. Diese Verletzungen gehören unbedingt in ärztliche Behandlung. Unter Umständen ist sogar ein operativer Eingriff nötig, wenn das Trommelfell nicht von alleine wieder zusammen wächst. In der Regel werden Patienten mit einem Trommelfellriss krankgeschrieben. Die Frage nach der Dauer der Krankschreibung kann pauschal nicht beantwortet werden, da es hier immer auch auf die Schwere der Verletzung ankommt.
Die Zeitdauer der Krankschreibung lässt sich nicht auf den Tag genau festlegen. Die komplette Ausheilung des Trommelfells dauert circa vier Wochen. Es gibt Patienten, die sich nach einer Woche schon wieder fit genug fühlen, um arbeiten zu gehen. Es gibt aber auch solche, die wesentlich länger brauchen, um sich zu erholen. In der Regel dauert die Krankschreibung nach einem Eingriff circa 14 Tage. Ist das Trommelfell schwerer verletzt und ist ein umfangreicher Eingriff erforderlich, kann sich dieser Zeitraum durchaus verlängern.
Wichtig ist, dass sich der Patient während der Heilungsphase schont und nicht körperlich betätigt. Deshalb kann es bei körperlich anstrengenden Berufen länger dauern, bis das Arbeiten wieder möglich ist, als etwa bei Bürojobs.
Ebenso ist zwingend darauf zu achten, dass kein Wasser in den Gehörgang eindringt. Das ist gerade den Betroffenen zu raten, die Schwimm- oder Tauchsport betreiben.
Niesanfälle dürfen nicht unterdrückt werden, und der Patient soll sich beim Niesen nicht die Nase zuhalten. In der ersten Zeit nach der OP sollte der Patient sich auch nicht zu kräftig die Nase schnäuzen.
Ein Trommelfell kann auf drei verschiedene Arten verletzt werden: Durch eine Druckwelle im äußeren Gehörgang, durch eine Manipulation im Gehörgang und durch eine Schädelfraktur. Zuweilen entstehen die Manipulationen im Gehörgang auch eher unfreiwillig, zum Beispiel bei der Gartenarbeit oder wenn mit Schweißbrennern gearbeitet wird, sich eine Schweißperle löst und diese in den Gehörgang gelangt.
Die Selbstheilungskräfte des Trommelfells sind enorm. Kleinere Löcher verschließen sich oft von selbst wieder. Sind die Wundränder allerdings eingedreht oder ist die Verletzung größer, ist ein operativer Eingriff erforderlich.
Bei der Operation wird vor oder hinter der Ohrmuschel ein kleiner Einschnitt vorgenommen, um Zugang zum Trommelfell zu bekommen. Das Loch oder der Riss wird mit körpereigenem Gewebe wieder aufgefüllt und der Einschnitt danach wieder verschlossen. In den Gehörgang wird eine Tamponade eingebracht, damit keine Keime und vor allem keine Flüssigkeit an das Trommelfell gelangen können und die Blutung nach der Operation aufgefangen wird.
aktualisiert am 19.07.2019