Eine Trommelfellperforation ist eine Angelegenheit, bei der Betroffene besonders achtsam sein müssen. Unschön ist sie dann, wenn ein Flug in den Urlaub kurz bevorsteht oder der Betroffene geschäftlich mit dem Flieger unterwegs sein muss. Grundsätzlich sollte vorab immer mit dem Arzt gesprochen werden, ob geflogen werden kann oder nicht.
Das Trommelfell ist eine dünne Membran, die zwischen Gehörgang und Mittelohr sitzt. Seine Aufgabe ist es, Schallwellen an die Gehörknöchelchen weiterzuleiten und das Mittelohr vor eindringenden Keimen aus dem Gehörgang zu schützen. Diese dünne Membran kann sehr leicht verletzt werden. Hier reicht ein unvorsichtig eingeführtes Wattestäbchen schon aus. Außerdem können veränderte Luftdruckverhältnisse, wie sie zum Beispiel beim Start und bei der Landung eines Flugzeuges entstehen, eine Verletzung des Trommelfells verursachen.
Prinzipiell spricht nichts dagegen, mit einem Loch im Ohr zu fliegen, da sich der Druckausgleich durch die Perforation ganz automatisch einstellt. Die Öffnung kann sogar weniger Belastung für das Ohr bedeuten, als wenn das Trommelfell intakt ist. Trotzdem sollte der Betroffene vorher mit seinem behandelnden Arzt sprechen. Denn die Perforation an sich ist nicht schlimm, aber die Folgen, die daraus entstehen können, können umso gefährlicher sein.
Zum Beispiel darf auf keinen Fall Wasser in das Ohr gelangen. Das kann gerade dann hinderlich sein, wenn er Betroffene einen Badeurlaub gebucht hat. Durch das eindringende Wasser können Keime ins Ohr gelangen und unter Umständen eine Mittelohrentzündung auslösen. Zudem sitzen im Ohr die Gleichgewichtsorgane. Kommt Wasser in das Ohr, kommt es unter Umständen zu Schwindelgefühlen beim Betroffene und kann gerade beim Schwimmen fatale Folgen haben.
Bei der Flugreise an sich gibt es jedoch meist keine Einschränkungen.
In der Regel wächst ein perforiertes Trommelfell von alleine wieder zu. In einigen Fällen trifft dies allerdings nicht zu. Ist auch eine Schienung nicht erfolgreich, kann ein operativer Eingriff erforderlich werden, bei dem das Trommelfell mit körpereigenem Gewebe wieder aufgebaut wird. Wichtig ist, dass das Trommelfell vollständig verschlossen wird.
Ob eine Flugreise dann möglich ist, sollte auch hier mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden. Wie eingangs schon erwähnt, herrschen während einer Flugzeugkabine andere Luftdruckverhältnisse. Ein frisch operiertes Trommelfell, das noch nicht richtig ausgeheilt ist, ist empfindlicher und kann leichter erneut verletzt werden. So wäre der vorherige Eingriff völlig umsonst gewesen, und der Patient muss sich erneut „unters Messer legen“, wenn er von seiner Flugreise zurückgekehrt ist. Nach der Operation ist es meist erforderlich, einige Wochen mit dem Fliegen abzuwarten, bis das Trommelfell wieder verheilt ist.
aktualisiert am 14.06.2016