Allein der Verdacht auf einen Hörsturz erfordert, dass der Betroffene sich umgehend in ärztliche Behandlung begibt. Die Behandlung sollte von einem Hals-Nasen-Ohren Arzt durchgeführt werden, da dieser der Spezialist auf dem Gebiet ist. Eine Therapie, die seit einigen Jahren in Deutschland Anwendung findet, ist die Gabe von Cortison nach vorheriger Betäubung des Trommelfells, das mit einer ganz feinen Spritze in das Mittelohr injiziert wird. Eine extrem seltene Nebenwirkung dieser Behandlung ist ein bleibendes Loch im Trommelfell im Trommelfell. Normalerweise schließt sich das Loch durch den Einstich rasch wieder.
Ein Hörsturz kommt meist ohne vorherige Ankündigung und tritt plötzlich auf. Der Betroffene wacht zum Beispiel morgens auf und hört auf einem Ohr deutlich schlechter oder gar nichts mehr. Manche Menschen beschreiben den Hörsturz als dumpfes Gefühl auf dem betroffenen Ohr, als ob auf einmal Watte oder ein großer Ohrstöpsel darin steckt. Dazu kann noch ein Tinnitus kommen und/oder dem Patienten ist schwindlig.
Die genauen Ursachen für einen Hörsturz sind bis heute nicht geklärt. Ärzte vermuten, dass eine Durchblutungsstörung die Ursache sein könnte oder aber auch Bakterien der Auslöser sind oder eine Virusinfektion. Gerade Menschen, die viel ungesunden Stress haben, gehören zur Risikogruppe.
Nach dem Anamnese-Gespräch bei einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt wird das Ohr mit einem Mikroskop untersucht. Danach werden spezielle Untersuchungen (Tonaudiogramm, Tympanogramm) durchgeführt. Liegt das Ergebnis vor, wird der Arzt mit dem Patienten besprechen, wie die Therapie aussehen soll. Die meisten gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht, weshalb der Betroffene wissen sollte, was finanziell auf ihn zukommt. Therapiert wird in den meisten Fällen mit einer Kombination aus Cortison und durchblutungssteigernden Medikamenten, in der Regel als Infusion oder mit Tabletten.
Seit einigen Jahren gibt es aber auch die intratympanale Corticoid-Therapie. Hier wird das Trommelfell betäubt, mittels einer sehr feinen Nadel wird das Cortison direkt in das Mittelohr gespritzt. Dies hat Vorteile, denn das Cortison kann in die Nähe des gewünschten Ortes gebracht werden und gelangt praktisch nicht in den Blutkreislauf. Gerade für Diabetiker ist diese Therapie deshalb hervorragend geeignet.
In Ausnahmefällen wird Cortison auch bei anderen Erkrankungen des Ohres durch das Trommelfell gespritzt.
Ganz selten kann bei dieser Therapie als Nebenwirkung ein bleibendes Loch im Trommelfell zurück bleiben. In der Regel wird der HNO-Arzt dieses aber erkennen. Mit der richtigen Therapie mit Hilfe einer schienenden Folie oder manchmal auch einer OP kann die Öffnung im Trommelfell verschlossen werden.
aktualisiert am 29.05.2020