Dr. Christian Döbler ist seit 2004 als plastischer Chirurg tätig, seine Erfahrungen im ästhetisch-plastischen Bereich reichen bis 1999 zurück. Inzwischen ist er auf Brust-Operationen, Bauchstraffung, Fettabsaugung sowie auf Gesichtskorrekturen spezialisiert.
Das Team um Dr. med. Christian Döbler verfügt über Praxen in Düsseldorf und Solingen. Dazu kommen Belegbetten in der Klinik Solingen, um die Patienten optimal zu betreuen.
Im Interview beantwortet er uns Fragen zur Lidstraffung in Düsseldorf – einem Eingriff, der sowohl bei Frauen als auch Männern sehr beliebt ist.
Herr Dr. Döbler, welchen Personen empfehlen Sie eine Lidstraffung?
Dr. Döbler: Beispielsweise bei einem auffallenden Schlupf- oder Hängelid macht die Oberlidstraffung Sinn. Dabei verdecken Haut- und Fettgewebe das Augenlid. Bei einigen Menschen erschlaffen die Oberlider so sehr, dass das Sichtfeld eingeschränkt wird. Die Betroffenen müssen dann ständig die Augen extrem „aufreißen“. Das kann sogar zu Verspannungen und Kopfschmerzen führen.
Im Bereich des Unterlides vermitteln dicke, auffällige Tränensäcke ein erschöpftes, kränkliches Aussehen. Dabei handelt es sich um Fettpolster unterhalb des Unterlides.
Das Gegenstück zu den Tränensäcken ist die Ausbildung von sogenannten „Malar Bags“, das sind Wangenfalten und Schwellungen unterhalb der unteren Augenlider.
Bei all diesen Symptomen kann es zu persistierenden (wiederkehrenden) Bindehautentzündungen und Entzündungen am Lidrand kommen. Dann leidet nicht nur das äußere Erscheinungsbild, auch das Allgemeinbefinden wird in einem solchen Fall stark in Mitleidenschaft gezogen.
Natürlich können wir den normalen Alterungsprozess der Haut nicht ausschalten. Aber nach einer Lidstraffung wirken die Augen wieder groß und jugendlich strahlend, die Haut wirkt insgesamt deutlich glatter.
Die meisten Eingriffe dieser Art verbessern vor allem das Aussehen.
Haben solche Veränderungen am Auge immer etwas mit der Lebensweise oder mit dem Alter zu tun?
Dr. Döbler: Eine Lidstraffung ist meist Teil einer Anti-Aging-Behandlung. Wir haben überraschend viele jüngere Patienten in Behandlung: Typische Schlupflider oder dicke Tränensäcke mit hervortretenden Schwellungen sind eindeutig ererbte Defekte, die schon in jungen Jahren auffallen. Die individuelle Hautalterung, die Mimik, intensive Sonnenbäder oder auch das Rauchen sind weitere Faktoren, welche die Haut erschlaffen lassen.
Gibt es „Problem-Patienten“ oder Situationen, in denen Sie vom Eingriff abraten?
Dr. Döbler: Natürlich gibt es solche Grenzfälle. In der Erstberatung machen ich und mein Team uns ein Bild. Wir besprechen sehr genau mit dem Patienten, welche Erwartungen er oder sie an den Eingriff knüpfen. Die Hautbeschaffenheit und die Gesamtsituation entscheiden über die Möglichkeiten. Immer gibt es ein Limit des Machbaren, und dies wird den Patienten auch offen kommuniziert. Die Hautalterung als solche lässt sich nicht einfach ausschalten. Auch Mimikfältchen um die Augen werden nicht verschwinden. Das ist auch gar nicht wünschenswert. Die sehr dünne und eventuell dunklere Haut im Unterlidbereich lässt sich nicht verändern. Narben legen wir so, dass sie unter den natürlichen Lidfalten fast verschwinden, trotzdem können sie sichtbar bleiben.
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff kann es zu Komplikationen und Heilungsstörungen kommen. Bei älteren Patienten oder bei einem Wiederholungseingriff etwa könnte das Unterlid etwas abstehen oder die Tränenproduktion erhöht sich. Gelegentlich ist dann eine weitere Korrektur notwendig. Manchmal ist schon im Vorfeld eine Untersuchung beim Augenarzt angeraten. Nach der Operation treten gelegentlich Reizungen oder Rötungen auf, die behandelt werden müssen.
Wie kompliziert oder aufwändig ist eine Lidkorrektur?
Dr. Döbler: Eine Lidstraffung erfordert maximal bis zu zwei Stunden Operationszeit. Eine lokale Betäubung reicht dabei aus. Die Patienten können ambulant behandelt werden. Vorsorglich sollten sie sich für einige Tage beurlauben lassen und zu Hause in Ruhe erholen. Auf Wunsch ist natürlich eine Klinik-Übernachtung planbar.
Was genau wird bei einer Augenlidstraffung chirurgisch gemacht?
Dr. Döbler: Dabei werden überschüssige Haut, überschüssiges Fettgewebe und gelegentlich sogar Muskelgewebe entfernt. Dazu wird bei einer Oberlidstraffung ein kleiner Schnitt in der Lidfalte gesetzt, bei einer Unterlidstraffung am unteren Wimpernkranz. Anschließend wird die Wunde vernäht und bei der Oberlidstraffung mit einem dünnen Spezialpflaster abgeklebt.
Und mit welchen Schmerzen oder Unannehmlichkeiten müssen Patienten nach der Operation rechnen?
Dr. Döbler: Die meisten unserer Patienten berichten uns allenfalls von leichten Wundschmerzen nach dem Nachlassen der Anästhesie. Diese sind üblicherweise anderntags bereits abgeklungen. Wir müssen die frisch Operierten immer etwas bremsen, weil sie sofort wieder in ihren Alltag starten möchten. Für die Wundheilung ist es viel besser, sich einige Tage lang zu schonen und die Operationsstellen zu kühlen. Ausgiebiges Schlafen fördert die Regeneration – und so viel Zeit sollten sich die Patienten auf jeden Fall gönnen.
Wie lange dauert der Heilungsprozess insgesamt?
Dr. Döbler: Nach ungefähr 14 Tagen sollten alle Spuren des Eingriffs verschwunden sein, etwa winzige Hämatome oder Schwellungen. Der eigentliche Effekt der Lidstraffung ist nach drei bis sechs Monaten zu sehen.
Wie nachhaltig ist eine solche chirurgische Behandlung?
Dr. Döbler: Der Effekt einer Oberlidstraffung hält gut 10 Jahre lang an. Bedingt durch die Hautalterung und die Schwerkraft, macht sich mit der Zeit natürlich eine Erschlaffung bemerkbar, die aber nur langsam vorangeht. Das ist auch abhängig vom Hauttyp und der Lebensweise. Die Unterlidstraffung ist noch nachhaltiger und muss seltener wiederholt werden. Die Fettpolster, die zu verdickten Tränensäcken führen, bilden sich nicht zurück. Die Haut in diesem Bereich erschlafft langsamer als an den Oberlidern.
Gibt es denn Alternativen zur operativen Lidstraffung?
Dr. Döbler: Das hängt immer vom Einzelfall ab. Manchmal helfen bereits muskelentspannende Präparate, um Schlupflider unauffälliger zu machen. Tiefe Schatten unter den Augen, bedingt durch eingesunkene Tränenrinnen, können wir beispielsweise gut mit Hyaluron behandeln.
Zu guter Letzt stellt sich die Frage, was solche chirurgisch-plastischen Korrekturen kosten und inwieweit die Krankenkassen in Leistung gehen.
Dr. Döbler: Wie schon erwähnt, gibt es medizinische Indikationen für die Lidstraffung. Doch wo das nicht der Fall ist und es um eine reine Schönheitsbehandlung geht, müssen die Patienten die Kosten selbst tragen. Die bewegen sich aber bei etwa 2000 Euro aufwärts jeweils für die Straffung von Ober- oder Unterlid. Dazu kommen noch Zusatzkosten, etwa bei einem Klinikaufenthalt.
Letzte Aktualisierung am 10.06.2021.