Chronische Lebererkrankungen führen dazu, dass sich die Leber und die Lebergefäße umbauen. Dieser Umbau verursacht, dass der Druck im Pforadersystem (Portalvene) steigt. Der Blutdruck in der Portalvene liegt normalerweise zwischen 3 mmHg und 8 mmHg. Ist der Wert höher als 13 mmHg, dann spricht von einer portalen Hypertension.
Eine portale Hypertension ist die Folge einer chronischen Lebererkrankung, in den meisten Fällen einer Leberzirrhose. Es gibt auch andere Erkrankungen und Ereignisse, die zu einer portalen Hypertension führen. Man unterteilt die Ursachen nach der Lokalisation der Ursache in:
Eine portale Hypertension verursacht zunächst keine Beschwerden. Die Folgen des Pfortaderhochdrucks allerdings schon. Zeichen für einen Bluthochdruck im Pfortadersystem sind eine vergrößerte Milz (Splenomegalie), die Bildung von Umgehungskreisläufen (venöse Kollateralen), Bauchwasser (Aszites) oder eine leberbedingte Funktionsstörung der Zentralen Nervensystems (hepatische Enzephalopathie).
Der Druck in der Portalvene führt zu einen Stau im Blutkreislauf. Als Folge des hohen Blutdrucks entstehen andere Blutkreisläufe. Typisch sind:
Neben den Ösophagusvarizen, die zu einer lebensgefährlichen Blutung führen können, ist eine weitere schwerwiegende Komplikation des portalen Bluthochdrucks die Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle (Aszites). Ebenfalls kommt es zu einer leichten Vergrößerung der Milz (Splenomegalie). Das Blut muss länger in der Milz verweilen, was zu einem Zerfall von Thrombozyten (Blutplättchen) führt. Die Folge ist ein Mangel an Thrombozyten, eine sogenannte Thrombozytopenie.
Da die Leber nicht mehr richtig funktioniert und die Entgiftungsfunktion eingeschränkt ist, kann die Folge eine leberbedingte Funktionsstörung des Zentralen Nervensystems sein (hepatische Enzephalopathie).
Bei der Behandlung der portalen Hypertension ist es am wichtigsten die Grunderkrankung zu bekämpfen. Bei einer alkoholbedingten Leberzirrhose muss der Patient angehalten werden, kein Alkohol mehr zu trinken. Liegt eine andere Erkrankung vor, dann muss diese bekämpft werden. Natürlich sollten auch die vorliegenden Symptome behandelt werden. Eine Bauchwassereinlagerung kann punktiert werden, um den Betroffenen zu einer Verbesserung seiner Situation zu verhelfen. Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) können vorsorglich mit einer Gummiband-Ligatur abgebunden werden. So wird eine lebensbedrohliche Blutung vermieden.
Synonyme: portale Hypertension, Pfortaderhochdruck, Bluthochdruck im Pfortadersystem, Bluthochdruck im Pfortaderkreislauf
aktualisiert am 06.03.2023